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KAS/Christiane Stahr
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Auf den Spuren Konrad Adenauers am Comer See

Feierliche Einweihung des digitalen Stelenrundgangs in Cadenabbia

Ein digitaler Stelenrundgang in Cadenabbia lässt die Aufenthalte Konrad Adenauers lebendig werden: Ein gemeinsames Projekt der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Villa La Collina, gefördert von der Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung, macht historische Orte durch QR-Codes mit spannenden Infos und Bildern erlebbar. Umgesetzt wurde der Historische Rundgang durch ein Projektteam der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste / Archiv für Christlich-Demokratische Politik.

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Achtzehnmal verbrachte Konrad Adenauer zwischen 1957 und 1966 seinen Urlaub im norditalienischen Cadenabbia, davon vierzehnmal in der „Villa La Collina“, die heute als Ort von Tagungen, Seminaren und politischen Gesprächen für die Konrad-Adenauer-Stiftung dient. Entsprechend hob Heiner Enterich, Geschäftsführer der „Villa La Collina“ und der „Accademia Konrad Adenauer“, in seiner Einführung die Bedeutung des Ortes als Internationale Begegnungsstätte hervor. An diesen Gedanken schloss Frau Generalkonsulin Susanne Welter vom deutschen Generalkonsulat in Mailand in ihrem Grußwort an. Sie würdigte die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien im europäischen Integrationsprozess, beginnend mit Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi. Cadenabbia stehe in dieser Tradition und sei ein wichtiger Ort der deutsch-italienischen Begegnung, gerade in einer Zeit, in der die europäische Einigung gar wieder in Frage gestellt werde und auch die nationalen Beziehungen zwischen den beiden Ländern immer wieder vor Herausforderungen stünden.

Eine Reise in Adenauers Vergangenheit

Diese skizzierte historische Bedeutung Cadenabbias wachzurufen und die Erinnerung an Adenauers Aufenthalte den Besuchern vor Ort noch sichtbarer vor Augen zu führen – diese Absicht verfolgt ein von der Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung gefördertes Projekt, das gemeinsam von der Hauptabteilung WD/ACDP der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Villa La Collina im wahrsten Sinne des Wortes in Szene gesetzt worden ist. An acht passenden Orten auf dem Gelände wurden Stelen aufgestellt. Über einen auf diesen Stelen angebrachten QR-Code können wissenswerte, aber auch kuriose und ungewöhnliche Fakten über die Aufenthalte Adenauers in seinem norditalienischen „Arkadien“ in Deutsch, Englisch und Italienisch abgerufen werden. Ergänzt sind diese Informationen mit teils ikonischen, teils aber auch unbekannten Fotos und Karikaturen.

Die feierliche Einweihung des digitalen Stelenrundgangs fand in Cadenabbia in Anwesenheit der Geschäftsleitung und von zahlreichen Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie des Europäischen Parlamentes statt, die parallel an diesem Wochenende im Rahmen des sogenannten Planungsausschusses über die internationale Arbeit der Stiftung berieten. Anwesend war neben dem langjährigen örtlichen Schuster, der als Zeitzeuge Adenauer noch erlebt hatte, auch zahlreiche örtliche Prominenz, darunter der Bürgermeister der Gemeinde Griante-Cadenabbia, Pietro Ortelli.

Mehr als nur eine „Schnapsidee“

In seiner Einführung erläuterte Dr. Michael Borchard, Leiter WD/ACDP, nicht nur den Stelenrundgang und seine Besonderheiten, sondern wies auch auf die Entstehung dieser Idee hin. Sie sei buchstäblich vor etwas mehr als zwei Jahren bei einem Glas Grappa in der Villa als „Schnapsidee“ von Heiner Enterich und ihm entstanden, in dem Bewusstsein, dass die Tatsache, dass die Villa La Collina neben dem Wohnhaus in Rhöndorf der zweite große authentische Erinnerungsort an Adenauer sei, eine stärkere Betonung der historischen Zusammenhänge erfordere. Man begegne ihm über den Rundgang nun sehr lebendig als Natur- und Gartenliebhaber, Boccia-Spieler, aber eben auch als Regierungschef im „Ersatzkanzleramt“ Villa La Collina. Michael Borchard dankte auch dem Projektteam, das sich mit so viel Engagement an die Sache gemacht habe: Christiane Stahr, Anna Kim und Philip Rosin.

In Zusammenhang mit der Förderung durch die „Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung“ erinnerte Borchard auch an ihren kürzlich verstorbenen Namensgeber, der neben seiner bedeutsamen Rolle als Ministerpräsident in zwei verschiedenen Bundesländern auch als zweimaliger Vorsitzender sowie Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung in Erinnerung bleibt und bereits früh auf die oftmals unterschätze historische Bedeutung Cadenabbias hingewiesen hatte: „Es wird leicht übersehen, dass entscheidende Wegmarken der späten Adenauer-Ära in Cadenabbia ersonnen oder gesetzt worden sind, dass die Cadenabbia-Aufenthalte eben diesen Jahren zugehören, da Adenauer als der große alte Mann des Westens galt.“ Bettina Adenauer teilte in ihrem Vortrag ihre persönlichen Erinnerungen an ihren Großvater, dem die Familie besonders wichtig war. Zugleich bestätigte sie eine Aussage Borchards, wonach nur die Töchter Konrad Adenauer bei seinen Cadenabbia-Urlauben begleiten durften, nicht jedoch die Söhne und die Enkel, da sonst allein schon angesichts der schieren Anzahl keine wirkliche Erholung im Urlaub möglich gewesen wäre. Jedoch verbrachte Frau Adenauer zweimal ihre Ferien beim Großvater in Rhöndorf. An das Zitat Bernhard Vogels anschließend, wies sie auf wichtige politische Bezüge während Adenauers Cadenabbia-Aufenthalten hin wie etwa auf die Tatsache, dass die Vorbereitung auf die bahnbrechende erste Begegnung mit dem neuen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Lothringen im Sommer 1958 hier stattgefunden habe. Auch Bettina Adenauer betonte nochmals, wie sehr sich Bernhard Vogel für die Villa La Collina und ihre Weiterentwicklung eingesetzt habe und wie groß der Verlust sei, so wie nun umso mehr der Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung zu danken sei.

Diesem Dank schloss sich auch der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, ausdrücklich an: Das eigentümliche an Schnapsideen sei, dass sie in der Realisierung Kosten verursachen würden und wie wichtig es sei, dass hier eine so substanzielle Unterstützung durch die Civitas-Bernhard-Vogel-Stiftung geleistet worden sei.

Am Rande eines Empfangs bestand sodann die Gelegenheit, den Stelenrundgang individuell in Augenschein zu nehmen und die einzelnen Stationen auszuprobieren. 

Ein Hinweis für alle Daheimgebliebenen:

Der Historische Rundgang ist auch fernab vom Comer See auf der Webseite der Villa La Collina abrufbar. Alle Informationen finden Sie auf der Webseite oder im dazugehörigen Flyer (deutschenglishitaliano).

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