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Transformation 2030

Kulturelle Vielfalt in Unternehmen - was kann die Gesellschaft davon lernen?

Wie wird 2030 das Miteinander in der Gesellschaft und in den Unternehmen aussehen? Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus, welche Risiken sind einzugehen und welche Schwierigkeiten zu überwinden? Welche Anpassungen sind notwendig und wie können Unternehmen und Politik voneinander lernen? Diesen Fragen ging die Veranstaltung „Transformation 2030. Kulturelle Vielfalt in Unternehmen – was kann die Gesellschaft davon lernen“ nach.

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Zu Beginn erinnerte Matthias Schäfer, Leiter des Teams Wirtschaftspolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung, an die Firma Kodak und den nach ihr benannten Effekt. Obwohl die eigenen Mitarbeiter die Basis für die Entwicklung der Digitalkamera legten, wurde das erfolgreiche Unternehmen von der Entwicklung überrollt. Die fehlende Anpassungsfähigkeit des Kerngeschäftes wurde ihr zum Verhängnis. Eine wesentliche Ursache war die mangelnde Fähigkeit, sich auf Neues und gänzlich anderes als das bekannte Kerngeschäft einzulassen, der Vielfalt also eine Chance zu geben.

Der Bildungswissenschaftler Professor Paul Mecheril von der Universität Oldenburg gab einen Impuls und wies darauf hin, dass kulturelle Vielfalt als Begriff diffus ist und von Unternehmen wie Politikern aus verschiedenen Perspektiven bewertet wird. In jedem Falle sei Toleranz im Sinne einer bedingungslosen, gegenseitigen Akzeptanz notwendig für ein gutes Miteinander. Die aktuell dominierende  Migrationsdebatte spiegelt dies wider. Der gegenwärtige Wunsch nach Migration, nach einem besseren Leben an einem anderen Ort, entsteht zumeist als Folge sehr unterschiedlicher Lebensbedingungen.

Die anschließende Podiumsdiskussion, die von Rolf Kauke und Vivica von Weichs aus Hamburg moderierte wurde, konkretisierte das Thema im Hinblick darauf, an welchen Stellen mehr oder weniger gelingende Vielfalt zu beobachten ist. Dazu wurden die Perspektiven privater wie öffentlicher  Unternehmen durch Robert Heinemann, Managing Director, Human Resources & Corporate Services ECE (Otto Group) und Sylvie Deléglise, Hauptabteilungsleiterin Personal, Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) eingebracht. Den Blick von außen gab Ritva Koukku-Ronde, finnische Botschafterin in Deutschland. Gonca Türkeli-Dehnert, Geschäftsführerin der Deutschlandstiftung Integration und Thomas Sattelberger MdB, Sprecher der FDP-Fraktion für Forschung und Innovation erörterten konkrete Bezüge der Frage kultureller Vielfalt in Stiftungen und Politik.

Der wesentliche Aspekt für ein gelingendes Miteinander verschiedener Kulturen ist das Thema der Chancenungerechtigkeit. Es bleibt ein andauernder politischer und gesellschaftlicher Gestaltungsauftrag, dass verschiedene Gruppen (z.B. Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung) vergleichbare Zugänge zu Bildung und zu Arbeit haben. So haben z.B. Stereotypen und Vorurteile zur Folge, dass Personen mit bestimmten ausländischen Namen nicht zu Bewerbungsgesprächen eingeladen oder ihre Diktate schlechter bewertet werden. Solche Erfahrungen von Ungerechtigkeit und Ausgrenzung können bei Menschen mit Migrationshintergrund zu einer fehlenden Identifikation mit Deutschland führen, auch wenn sie hier geboren und aufgewachsen sind.

Dieses Gefühl nimmt derzeit durchaus zu, was in der gegenwärtigen Aktualität und Artikulation des Themas begründet ist. Die aktuelle Diskussion zur Integrations- und Migrationspolitik drängt, bei aller Berechtigung, sie zu steuern,  die früheren Debatten und die Rolle der Migranten aus der 2. und 3. Generation in den Hintergrund. Die Lebenswirklichkeit ist hingegen bei allen Arbeitgebern davon geprägt, dass sich Migranten aller Altersklassen und Generationen bei ihnen bewerben.

Und dort treten dann auch die Gestaltungsaufgaben kulturell vielfältiger Gesellschaften zutage: Wann ist es „zu viel“, wann „zu wenig“ Vielfalt? Welche Zusammensetzung repräsentiert die Gesellschaft in ihrer Vielfalt angemessen? Ist ein Unternehmen schon international, wenn es verschiedene Mitarbeiter aus Europa hat? Außerdem berichteten vor allem die Unternehmensvertreter, dass das Thema immer noch schwer anzusprechen ist. So würden z.B. Menschen mit Behinderung ihre Behinderung zur Vermeidung von Stigma verschweigen, obwohl diese Einstufung ihnen vom Gesetzgeber erwünschte Vorteile, z.B. in Form von zusätzlichem Urlaub, bringt.

Zum Ende der Diskussion wurden konkrete Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Dazu zählen Programme, die zur „Mischung“ von Teams bei verschiedenen Arbeitgebern bereits an der Tagesordnung sind. Die politischen Parteien im Bundestag sind aufgefordert, hier aufzuholen und für mehr Vielfalt in ihren Fraktionen und bei ihren Funktionsträgern durch Vorbilder zu sorgen. Kontrovers diskutiert wurde über verschiedene Quoten. Diese würden den Prozess beschleunigen, jedoch wieder neue Ungerechtigkeiten schaffen. So führt die Frauenquote gegenwärtig vermehrt zum Aufstieg von Frauen ohne Kinder.

Die entscheidende Frage ist eine gesellschaftliche und damit politische: Wollen wir einen Kultur-Wandel hin zu kultureller Sensibilität aktiv herbeiführen oder „nur“ passiv gestalten?

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ماتياس شيفر

Matthias Schäfer

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