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„Afrika, steh auf!”

от Gudrun Sailer

Die zweite Afrika-Synode im Vatikan

Von 4. bis 25. Oktober haben im Vatikan rund 400 Bischöfe, Ordensleute und Laien über “Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden” diskutiert. 244 Synodenväter, meist Bischöfe, nahmen an dem Treffen teil, davon fast 200 aus Afrika selbst, weiters 78 Hörer und Experten beiderlei Geschlechts.

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Benedikt XVI. wohnte den meisten Plenarsitzungen in der Synodenaula als stiller Beobachter bei. Am Ende ihrer Beratungen übergaben ihm die Synodenväter eine 57 Punkte umfassende Liste von Empfehlungen, die so genannten “Propositiones”, die der Vatikan nicht veröffentlichte, aber seinen eigenen Medien – Radio Vatikan und der Zeitung “Osservatore Romano” - zur Auswertung überließ. Aufgabe des Papstes ist es nun, nach dem Studium der Unterlagen ein “Postsynodales Schreiben” für die Weltkirche zu verfassen. Dieses wird in mehreren Monaten erscheinen und dürfte angesichts des Synodenthemas und der inhaltlichen Ausrichtung der Debatten deutliche politische Akzente enthalten.

Die folgenden Ausführungen stützen sich auf die “Propositiones”, auf Redebeiträge der Synodenteilnehmer, auf Interviews und Hintergrundgespräche sowie auf die Schlussbotschaft der Bischöfe (Volltext auf Englisch im Anhang). Sie beleuchten die Themen der Afrika-Synode, insofern sie gesellschaftliche Realitäten oder politische Vorgänge Afrikas sowie diesbezügliche Vorschläge der Synode betreffen. Außer Betracht bleiben rein kirchliche oder seelsorgerliche Themen, wie sie in der Synodenaula sehr häufig zur Sprache kamen.

Grundsätzlich ist eine Synode als Versammlung von Bischöfen ein Beratungsorgan der Weltkirche. Der Synode selbst kommt also keine Entscheidungsgewalt zu - es sei denn, der Papst ermächtigt sie punktuell dazu, was nicht geschehen ist. In diesem Sinn sind die folgenden Ausführungen als Anregungen, nicht aber als Anweisungen (der Synode an die Bischofskonferenzen, der Synode an die Regierungen, etc.) zu verstehen.

Mehrere Dutzend Synodenväter widmeten ihre je fünfminütigen Ansprachen im Plenum der einen oder anderen Form dramatischen Fehlens von Demokratie in vielen afrikanischen Ländern. Sie beklagten Missbrauch von Menschenrechten, Korruption und eine Kultur der Straffreiheit, die Staatsstreiche und Gewalt begünstigt. Abgesehen von erfreulichen Ausnahmen wie Südafrika, Ghana, Tansania oder Senegal sehen sie in Afrika antidemokratische Systeme auf dem Vormarsch, wie Diktaturen, Militärregierungen oder allein regierende Parteien. Einige Länder wenden sogar gezielt die Todesstrafe zur Ausschaltung politischer Gegner an. So fordern die afrikanischen Bischöfe in ihren “Propositiones” die totale und universale Abschaffung der Todesstrafe. Darüber hinaus rufen sie ihre Regierungen dazu auf, Morde und Entführungen zu verhindern und das Eigentum zu schützen. Laut ihrer Analyse sind es die Unsicherheit des Lebens und des Eigentums sowie das Fehlen von Ordnung in vielen afrikanischen Ländern, die Auswanderung und Brain Drain und damit die Armut verschärfen.

Leider hätten auch einige Katholiken in hohen politischen Ämtern die in sie gesetzten Hoffnungen auf Demokratie und solide Regierungsführung enttäuscht, stellen die Bischöfe lakonisch fest. “Die Synode lädt solche Personen dazu ein, Reue zu üben oder den öffentlichen Schauplatz zu verlassen, sodass sie nicht länger das Volk ruinieren und der katholischen Kirche einen schlechten Ruf eintragen”, heißt es in der Abschlussbotschaft.

Zur Bekämpfung der Armut fordert die Bischofssynode in allgemein gehaltenen Worten die Streichung der Schuldenlast und den Stopp einer Kreditpraxis mit Wucherzinsen. Allerdings müssten auch Afrikas Regierungen in Zukunft bei Darlehen und Hilfen aus dem Ausland vorsichtiger agieren. Bernard Agré, der emeritierte Erzbischof von Abidjan (Elfenbeinküste), sprach dagegen sehr direkt von “finanziellen Mördern”: Bestimmte internationale Banken und Institute agierten unter dem Schutz ihrer Staaten oder anderer Organisationen und achteten bei der Kreditvergabe darauf, dass die Schulden niemals in kurzer Zeit ganz zurückgezahlt werden könnten.

Die Schuldnerländer würden zu Lasten nachkommender Generationen ihre natürlichen Ressourcen mit Hypotheken belasten. Agré sprach von einer Schuldenlast in der Höhe von 40 bis 50 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Er schlug die Bildung einer internationalen Kommission aus Finanzexperten und instruierten Kirchenleuten vor, die einen möglichen Schuldenerlass von Fall zu Fall prüfen sollten. - Nach der ersten Afrikasynode (1994) hatte Papst Johannes Paul II. eine entsprechende Anregung der Synodenväter aufgegriffen und im Jahr 2000 einen Appell an die Industrienationen zum allgemeinen Schuldenerlass für die ärmsten Völker gerichtet.

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