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PISA aus den Schulen verbannt

от Sven Petke, Ivana Marić

Bildungssystem in Bosnien und Herzegowina

Seit dem Jahr 2000 führt die OECD die internationale Schulleistungsuntersuchung PISA im Rhythmus von drei Jahren durch. Die Zahl der teilnehmenden Staaten ist ständig gewachsen. Das gilt auch für die Akzeptanz der Ergebnisse der Studie und notwendige Veränderungen in den Bildungssystemen. Mit 79 Teilnehmerländern- und Regionen erreichte PISA 2018 die größte internationale Verbreitung. Bosnien und Herzegowina beteiligte sich vor drei Jahren erstmalig am PISA-Test. Etwa 7.000 Schülerinnen und Schülern aus 138 Schulen in der Föderation von Bosnien und Herzegowina, 70 Schulen in der Republika Srpska (RS) und fünf Schulen im Distrikt Brcko nahmen an der internationalen Schulleistungsstudie der OECD teil.

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Bosnien und Herzegowina belegte im vor drei Jahren durchgeführten PISA-Test den 62. Platz von 79 Ländern. In allen drei Bereichen lagen die Ergebnisse in Bosnien und Herzegowina im Durchschnitt drei Schuljahre hinter Gleichaltrigen in den OECD-Ländern.[1]

„Die Ergebnisse der PISA-Studie sind verheerend, aber nicht überraschend, da Bildung in Bosnien und Herzegowina in den letzten drei Jahrzehnten keine oberste Priorität hatte“ - sagte der emeritierte Professor und Direktor der Stiftung für Bildung in Aktion, Lamija Tanovic.[2]

Wer führt die PISA-Studie in Bosnien und Herzegowina durch? Die Agentur für Vorschul-, Grundschul- und Sekundarschulbildung in Bosnien und Herzegowina (APOSO) führt PISA und andere internationale Vergleichsuntersuchungen in Bosnien und Herzegowina (TIMSS und PIRLS) durch. In diesem Prozess wurden zusätzlich zu den zuständigen Bildungsministerien internationale Partner involviert: die OSZE-Mission in Bosnien und Herzegowina, die EU-Delegation, die US-Botschaft, UNICEF, die norwegische Botschaft, Save the Children und der Open Society Fund. Insgesamt 12 Ministerien, die für Bildung zuständig sind, und zwei weitere, die diesen Bereich koordinieren, befassten sich mit der Studie.[3]

Der stellvertretende Direktor der Agentur für Vorschul-, Grundschul- und Sekundarschulbildung in Bosnien und Herzegowina Žaneta Džumhur gab an, dass die Stichprobe 6.480 Schüler mit einem gleichen Verhältnis von Jungen und Mädchen aus 213 Grund- und Sekundarschulen in Bosnien und Herzegowina umfasste.

OECD-Vertreterin Tanja Bastianić, sagte, dass sich Bosnien und Herzegowina am Tabellenende befinde, und äußerte die Hoffnung, dass die Ergebnisse als Motivationsfaktor dienen, die Bemühungen zur Verbesserung der Qualität der Bildung ermöglichen, so dass dieses Ergebnis in der nächsten Erhebung verbessert wird.

Der Direktor der Agentur für Vorschul-, Grundschul- und Sekundarschulbildung in Bosnien und Herzegowina, Maja Stojkić, betonte, dass ein wichtiges Ergebnis dieser Forschung Empfehlungen sind, auf deren Grundlage Verbesserungen oder Änderungen vorgenommen werden können, um die als mangelhaft eingestuften Segmente von Bildungssystemen effizienter zu gestalten. Stojkić wies darauf hin, dass Bosnien und Herzegowina zum ersten Mal an dieser Untersuchung teilgenommen habe.[4]

Adnan Husić, stellvertretender Minister für zivile Angelegenheiten von Bosnien und Herzegowina im Bildungssektor, sagte, dass die Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse der Beginn eines großen und wichtigen Prozesses in Bosnien und Herzegowina sei:

„Bosnien und Herzegowina hat realistische und relevante Indikatoren dafür erhalten, was unsere Schüler wissen, verstehen und anwenden können und wie bereit sie sind für das Leben und Arbeiten im 21. Jahrhundert. Die Diagnose wurde gestellt, die Empfehlungen sind da und es liegt an uns, sie umzusetzen. Dies ist nicht das Ende, sondern der Beginn gemeinsamer Aktivitäten aller Bildungsbehörden, und vor uns liegt die Umsetzung von Empfehlungen, eine große Aufgabe, die keine Alternative hat“.

Der Leiter der EU-Delegation und EU-Sonderbeauftragte in Bosnien und Herzegowina, Botschafter Johann Sattler, betonte, wie wichtig es sei, die PISA-Ergebnisse und Empfehlungen als Beginn wichtiger Änderungen zu verstehen, wie dies in Österreich der Fall war, wo die Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse großen Schock verursachte und zahlreiche Änderungen ermutigte. Die Leiterin der OSZE-Mission in Bosnien und Herzegowina, Kathleen Kavalec, sagte, sie hoffe, dass die von Bosnien und Herzegowina durch PISA-Tests erhaltenen Daten für den Prozess der Verbesserung des Bildungssystems in Bosnien und Herzegowina nützlich sein würden, und kündigte weitere Unterstützung für die Bildungsbehörden in Bosnien und Herzegowina an.

PISA verletze „vitale Interessen“

Auf einer Sondersitzung am 29. Juli 2020 bestätigte die Nationalversammlung der Republika Srpska die Aussage des Mitglieds der Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina, Milorad Dodik, dass der 2021 durchzuführende PISA-Test die vitalen Interessen der Republika Srpska gefährdet.

In der Stellungnahme des Ministeriums für Bildung und Kultur der RS vom 6. Februar 2019 wird der vorgeschlagene Wortlaut der Vereinbarung der Präsidentschaft zur Teilnahme an PISA kommentiert, in dem auf die Unzulässigkeit der Verwendung des Begriffs „Primärsprache der juristischen Person" verwiesen wird. Argumentiert wird mit der Unzulässigkeit der Verwendung des Begriffs „national“ in Bezug auf den Staat Bosnien und Herzegowina, da „die Zuständigkeiten der Republika Srpska in Bezug auf Bildung sowie die Integrität und Unabhängigkeit ihres Bildungssystems“ in Frage gestellt werden.

Das serbische Mitglied der Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina, Milorad Dodik, sagte, dass die Kompetenz im Bildungsbereich ausschließlich in der Republika Srpska liege.

Die Abgeordneten der Nationalversammlung der Republika Srpska (NARS) bestätigten die Ablehnung. Mit PISA wurden gleichzeitig das Memorandum of Cooperation zwischen dem Sicherheitsministerium von Bosnien und Herzegowina und dem US-amerikanischen Heimatschutzministerium zur Verwendung von Reiseinformationen und die Entscheidung über den Beitritt von Bosnien und Herzegowina zur internationalen Forschung. Entwicklung der Lesekompetenz PIRLS 2021 verworfen.[5]

Unabhängige Teilnahme

„Wir unterstützen international anerkannte Tests im Bildungsbereich, aber unter Beteiligung der RS als unabhängigem Bildungssystem“ – versicherte Bildungsministerin Natalija Trivić.[6]

Im Ergebnis werden im Jahr 2022 keine Schülerinnen und Schüler aus Bosnien und Herzegowina an der Schulleistungsstudie der OECD teilnehmen. Die Möglichkeit, überfällige Reformen im Bildungssystem umzusetzen, wird damit ohne wirklichen Grund vergeben.

Umgang und Ergebnis dieser Entscheidung zu PISA sind ein Beispiel für den offenkundig leichtfertigen Umgang der politischen Klasse mit der Zukunft des Landes. Verantwortung für die Zukunft ist eine wichtige Säule der Politik eines Landes. Wenn ein europäisches Land die Studie mit absurden Begründungen verlässt, wird deutlich wie mangelhaft Verantwortung wahrgenommen wird.

 

[1] https://www.unicef.org/bih/pri%C4%8De/objavljeni-rezultati-pisa-testiranja-za-bih

[2] http://source.ba/mobile/clanak/BiH/510665

[3] https://bhrt.ba/1057140/uzivo-na-bht1-istrazivanje-pisa-koliko-su-ucenici-u-bih-sposobni-u-rjesavanju-problema/

[4] https://mondo.ba/Info/Drustvo/a917576/PISA-test-Bosna-i-Hercegovina.html

[5] https://startbih.ba/clanak/poslanici-narodne-skupstine-rs-potvrdili-dodikov-stav/134821

[6] http://srpskacafe.com/2020/07/dodik-srpska-ima-iskljucivu-nadleznost-u-obrazovanju/

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Sven Petke

Sven Petke

Leiter des Auslandsbüros Bosnien-Herzegowina

sven.petke@kas.de +387 33215 240 +387 33215 239

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