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„Ein persönlicher Kontakt mit mir ist ein bleibender Eindruck“

от Julia Rieger

Talk im Bahnhof unter der Schirmherrschaft von Ansgar Heveling MdB

Gerade einmal drei Generationen sind seit der Shoah vergangen. Das Land und die Gesellschaft haben sich verändert und sich der Verantwortung für ein „Nie wieder“ gestellt. Doch in den letzten Jahren findet Antisemitismus immer öffentlicher statt. Wie verbreitet ist Antisemitismus in Deutschland?

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v.l.: Michaela Rensing, Simone Gerhards, Arye Sharuz Shalilcar und Ansgar Heveling MdB.

Mit dieser Frage beschäftigt sich der Autor Arye Sharuz Shalicar in seinem Buch „Der neu-deutsche Antisemit. Gehören Juden heute zu Deutschland? Eine persönliche Analyse“. Aus diesem hat er beim digitalen „Talk im Bahnhof“ unter der Schirmherrschaft von Ansgar Heveling MdB gelesen und mit den Zuschauerinnen und Zuschauern diskutiert. Zunächst begrüßte die Leiterin des Regionalbüros Rheinland, Simone Gerhards, die Gäste. In ihrem Grußwort spricht sie über Verantwortung: „Wir müssen uns Antisemitismus immer entgegenstellen und uns für eine vielfältige Gemeinschaft stark machen, in der alle frei und sicher leben können.“ Der Schirmherr der Veranstaltung Ansgar Heveling MdB schließt sich an: Deutschland habe eine besondere Verantwortung den Juden gegenüber. „Antisemitismus ist kein neues Phänomen, aber das erkennbare Erstarken verschiedener Formen ist eine große Herausforderung, vor der wir als Gesellschaft stehen.“

„Er begrub unsere Freundschaft“

Anschließend liest Shalicar Auszüge aus seinem Buch, in denen er sehr persönliche Erfahrungen beschreibt. In der neunten Klasse habe er einen deutsch-indischen Freund gehabt. Dieser hätte ihm im Deutschunterricht, als es um ein Buch über die Zeit des Nationalsozialismus ging, zugeflüstert, dass alle Juden sterben sollten. Als Shalicar ihm sagte, dass er Jude sei und ihn seine Aussage verletze, glaubte ihm der Junge nicht: „Du kannst kein Jude sein, weil du mein Freund bist, sagte er.“ Nachdem Shalicar ihm am nächsten Tag seine Kette zeugte, an der ein Davidstern-Anhänger befestigt war, machte Shalicar eine schmerzhafte Erfahrung: „Als er meinen Davidstern sah, begrub er unsere Freundschaft und begrub mich.“ Ein Großteil der Menschen in Deutschland sei noch nie einem Juden oder einer Jüdin begegnet, sagt Shalicar, „ein 13-jähriger Junge sollte nicht so voller Hass sein vor etwas, was er nicht kennt.“ Es gebe Dinge und Momente, die einen bis zum Ende des Lebens begleiteten – dies sei so einer.

„Wenn man Antisemitismus bekämpfen will, dann bitte in alle Richtungen“

In weiteren Auszügen aus seinen Büchern beschreibt Shalicar weitere Erfahrungen und wird dabei sehr emotional. Es sei teilweise sehr frustrierend, und es sei traurig, dass heute Menschen noch die gleichen Sachen erlebten wie er in den 90iger-Jahren: „ich rede mir seit 15 Jahren den Mund fusselig, aber irgendwie kommt die Message nicht an.“ Doch er mache auch positive Erfahrungen: Es gebe in Deutschland viele Menschen, die nicht antisemitisch seien, „die sich verpflichtet fühlen für Demokratie und Menschlichkeit.“ Antisemitismus werde häufig als Kritik an Israel getarnt, sagt Shalicar, das spiegele sich vor allem in dem Begriff „Israelkritik“ wieder, der sich im Sprachgebraucht eingeschliffen habe: „Israelkritik ist ein modernes Wort für Antisemitismus – es ist kein Problem, die israelische Politik zu kritisieren. Aber wenn es im Duden nur einen Staat in Verbindung mit dem Wort Kritik gibt, hat das nichts mit Kritik an der Politik zu tun.“ Ansgar Heveling sieht das ähnlich: Man müsse bei den Worten überlegen was dahinterstecke.

„Wer pauschalisiert und verallgemeinert, liegt falsch“

In der Diskussion geht es unter anderem um verschiedene Formen von Antisemitismus. Man müsse klar und deutlich benennen, was dahinterstecke, sagt Heveling, wenn zum Beispiel vor einer Synagoge demonstriert werde.  Shalicar stimmt zu: „Wenn jüdische Gemeinden von der Polizei beschützt werden müssen, ist das ein tiefgreifendes Problem.“ Gesprochen wird auch über die Bedeutung von Schulen für die Bekämpfung von Antisemitismus. „Jude“ sei heute ein gängiges Schimpfwort unter Jugendlichen, sagt Shalicar. Die meisten Jugendlichen würden keine Juden und Jüdinnen kennen, sie begegnen ihnen nur im Geschichtsunterricht und in den Medien, was ein eher negatives Bild ergebe. Deswegen sei der persönliche Kontakt zu ihm für Schülerinnen und Schüler sehr bereichernd.

 

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