Zu Beginn erklärte der Botschafter Herr Argüello die Gefahr von geopolitischen Konflikten, wie etwa des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine, für die internationale Energieversorgung. Aufgrund der zunehmenden Relevanz der Energieträger sei Energiesicherheit heutzutage auch mit globaler Sicherheit gleichzusetzen. Zudem verdeutlichte er das Spannungsverhältnis ressourcenreicher Schwellenländer zwischen Ausbeutung der Ressourcen einerseits und Investitionen in Nachhaltigkeit andererseits. Die zweite Rednerin war Gladys Esther González, Senatorin aus der Provinz Buenos Aires. Ihrer Meinung nach gebe es durch die aktuellen geopolitischen Konflikte vermehrt Bemühungen, Probleme der internationalen Energieversorgung zu verhindern.
Zuletzt hielt Herr Koutoudjian einen Vortrag über das Thema „Bedeutung der Energie im 21. Jahrhundert“. Laut ihm würden fossile Energieträger wie Öl und Gas in den nächsten Jahrzehnten einen erheblichen Nachfragerückgang erleben, während erneuerbare Energien bedeutender werden würden. Der Experte erklärte die Auswirkungen des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine auf die Energiesicherheit der Europäische Union (EU). Aufgrund der derzeitig hohen Energiepreise profitiere Russland zwar finanziell kurzfristig, langfristig werde das Land jedoch aufgrund des zunehmenden Bedeutungsverlusts der fossilen Energien ein Verlierer sein. Für die EU gebe es die Chance, nun den Wandel der erneuerbaren Energien zu beschleunigen und somit in der Energiesicherheit unabhängig zu werden. Die Kapazität der Windenergie würde sich bis 2030 etwa vervierfachen können. Auch auf die Rolle der seltenen Erden für die Energiesicherheit wies der Experte hin. Mit einem Anteil von 90 Prozent aller seltenen Erden innerhalb der Volksrepublik China, habe China hierbei jedoch einen strategischen Vorteil.