Christentum - zur Bedeutung einer Weltreligion
Wie weit weisen Zeichen von Völkerversöhnung und Zusammenhalt aus christlichem Geist in die Zukunft, wenn gleichzeitig internationale, aber auch nationale Entwicklungen Überzeugungen ins Wanken bringen, die lange Zeit als unumstößlich galten? Das Christliche und mit ihm das „C“ sind umso mehr gefordert, als sie gesellschaftlich herausgefordert werden. Die deutsche Gesellschaft hat sich von ihren religiösen Wurzeln zwar nicht verabschiedet, so doch entfernt. Religionsskepsis macht sich breit, während das Religiöse außerhalb Europas an Kraft gewinnt – bis hin zu einem zerstörerischen Fanatismus. Nicht Hinnahme, sondern vor allem die Bereitschaft zum „streitenden Frieden“ sind gefragt. Dem Zeitgeist muss man nicht hinterherlaufen, er lässt sich auch formen. So einsam, wie wir manchmal glauben, wird es um uns Christen nicht. Mit jeder Taufe könnte uns die Größe der christlichen Weltfamilie bewusst werden. Wer, wenn nicht sie, soll die Gewähr dafür bieten, dass nicht die Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten international handlungsleitend bleiben, dass Offenheit, nicht Abgrenzung Europa und die Welt von morgen bestimmen?