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In diesem Jahr standen Fragen der Zukunft Europas und der Europäischen Union im Zentrum des internationalen Austauschs. Dabei wurde deutlich, dass Rahmenbedingungen der europäischen Sicherheit und der Erweiterung der EU um die sechs Westbalkan-Staaten die Stimmung der Teilnehmer spürbar beeinflussten. So äußerte sich der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković skeptisch gegenüber der EU-Erweiterung bis 2030. Er warnte vor politischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen in den Beitrittskandidatenländern und betonte, dass Nordmazedonien blockiert sei, Serbien mit schweren Unruhen konfrontiert werde und sich „am Rande eines Bürgerkriegs“ befinde, während Bosnien und Herzegowina ständigen Sezessionsdrohungen ausgesetzt sei. Auch der slowenische Ministerpräsident Robert Golob äußerte Zweifel an einer EU-Erweiterung bis 2030. Er erklärte zuvor gegenüber dem slowenischen Fernsehen, dass zum Bled-Forum absichtlich nur die Ministerpräsidenten Albaniens und Montenegros eingeladen worden seien, um die Botschaft zu senden, dass ein Beitritt zunächst nur für diejenigen möglich sein werde, die ernsthaft Reformen umsetzen. Plenković erinnerte daran, dass die zehn reichsten Mitgliedstaaten 80 Prozent des EU-Haushalts finanzieren, und betonte, dass es keine Erweiterung ohne erfüllte Kriterien und ein günstiges politisches Momentum geben werde. Er rief zu „Nüchternheit“ in den Debatten über die Zukunft der EU auf und warnte vor dem wachsenden Einfluss dritter Akteure in den Ländern des westlichen Balkans. Der Ehrengast der KAS Kroatien-Slowenien beim diesjährigen BSF, der jahrzehntelange deutsche Europa-Abgeordnete Elmar Brok (CDU), ermahnte die EU-Mitgliedstaaten, in zentralen Zukunftsfragen wie z.B. der Sicherheitspolitik gemeinsam und mit einer Stimme aufzutreten, anstatt nationale Befindlichkeiten in den Vordergrund zu stellen. Das Bled-Versprechen bezeichnet die 2023 auf dem Forum getroffene Vereinbarung, nach der die EU und die Staaten des westlichen Balkans bis 2030 für eine Erweiterung bereit sein sollen. Das Forum wurde gemeinsam vom Ministerium für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten der Republik Slowenien, dem Zentrum für europäische Perspektive (CEP) und anderen Partnern organisiert.
