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Kleine Slowakei wird großer Autoproduzent

kohta Frank Spengler
Nach dem deutschen Konzern Volkswagen konnte die Slowakei im Januar einen weiteren großen Automobilproduzenten ins Land holen. Der zweitgrößte Autohersteller Europas, PSA Peugeot Citroen, wählte die Stadt Trnava (Tyrnau) als künftigen zusätzlichen Produktionsstandort aus. Allgemein wird diese Entscheidung als großer Erfolg für die slowakische Mitte-Rechts-Regierung von Premierminister Mikulás Dzurinda gewertet, die es zu ihren wichtigsten wirtschaftspolitischen Zielen zählt, die Slowakei für ausländische Investoren attraktiver zu machen.

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Dementsprechend euphorisch reagierten Regierungspolitiker und Medien auf die aktuelle Standortentscheidung des französischen Automobilkonzerns. Wirtschaftsminister Robert Nemcsicsvon der wirtschaftsliberalen Partei „Allianz des Neuen Bürgers" (ANO) sprach beispielsweise gegenüber den Medien von der „Investition des Jahrzehnts" und Premierminister Dzurinda wertete die Entscheidung als Nachweis für die richtige Wirtschaftspolitik seiner Regierung.

PSA Peugeot Citroen will auf der grünen Wiese in der westslowakischen Kleinstadt Produktionskapazitäten für die Herstellung von jährlich 300.000 Kleinwagen ab dem Jahr 2006 errichten. Die dafür benötigten Investitionen dürften sich auf etwa 700 Millionen Euro belaufen. Bis zu 3.500 Arbeitsplätze soll das Werk selbst der Region bringen, weitere 6.000 neue Stellen erhofft sich die slowakische Regierung in Zulieferbetrieben.

Die Region Trnava hat derzeit eine Arbeitslosenrate von über 12 Prozent und freut sich dementsprechend darüber, dass die historische Bischofsstadt in Konkurrenz zu polnischen, tschechischen und ungarischen Standorten gewonnen hat und diesen großen neuen Arbeitgeber zu sich holen kann. Mit ausschlaggebend für die Standortwahl waren neben den Unterstützungszusagen der Regierung auch die guten Verkehrsverbindungen der Stadt Trnava auf Straßen und Schienen in die Nachbarstaaten.

Am 24. Januar wurde das so genannte „Memorandum of Understanding“ zwischen Wirtschaftsminister Nemcsics als Vertreter der slowakischen Regierung und dem französischen Automobilkonzern, vertreten durch den geschäftsführenden Vizepräsidenten Jean-Marc Nicolle, sowie dem Oberbürgermeister von Trnava, Stefan Bosnák, unterzeichnet.

Die slowakische Regierung lässt sich den Einstieg der französischen Firma 6,5 Milliarden Kronen (155 Millionen Euro) an staatlichen Investitionen kosten. 190 Hektar werden dem Autokonzern als Grundstück zur Verfügung gestellt. Premierminister Mikulás Dzurinda deutete auch die Möglichkeit von Gesetzesänderungen an, um die ansonsten in der Slowakei sehr bürokratische Klärung der Eigentumsfragen für die benötigten Grundstücke zu beschleunigen.

Als besonderer Anreiz wurden für die PSA-Manager schon Wohnungen im idyllischen mittelalterlichen Stadtzentrum von Trnava reserviert. Die Finanzmärkte reagierten auf die Ankündigung der französischen Investition mit einem leichten Kursanstieg der slowakischen Krone. Wenn die Franzosen in drei Jahren ihre Produktion in der Slowakei beginnen, so rechneten slowakische Zeitungen vor, werde die Slowakei jährlich etwa 750.000 Autos produzieren (und fast ausschließlich exportieren).

Damit wird das kleine Land zu den 15 größten Autoherstellern der Welt gehören. Die Automobilindustrie wird in der Slowakei zum - mit Abstand - wichtigsten Wirtschaftszweig. Schon jetzt bestreitet sie dank Volkswagen Slovakia 17 Prozent des gesamten slowakischen Exports. Die hundertprozentige Tochter des deutschen Autoriesen wird unangefochten von der neuen französischen Investition größter Produzent und Exporteur des Landes bleiben.

Im Jahr 2002 verzeichnete Volkswagen Slovakia Ausfuhren im Wert von mehr als 100 Milliarden Kronen (etwa 2,4 Milliarden Euro). Einen fast gleich großen Exportumfang erwartet sich Wirtschaftsminister Robert Nemcsics künftig von der Slowakei-Tochter von PSA Peugeot Citroen.

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Matthias Barner

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