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„Nachhaltigkeit muss den Menschen normal vorkommen“

1. Transformationskonferenz 2016 zur Nachhaltigkeitswende

Energie, Klima, Umwelt, Armut, Gleichberechtigung – das sind nur einige der Themen der Agenda für Nachhaltige Entwicklung, kurz Agenda 2030. Um die große Transformation hin zu einem nachhaltigen Leben zu bewältigen, komme es vor allem auf eines an: auf jeden Einzelnen. Darin waren sich der Kommunikationsexperte Ed Gillespie, der Wirtschaftsvertreter Julian Matthes und der Umweltaktivist Jörg Sommer einig. Auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit müsse in die Menschen investiert werden, damit jeder eine Perspektive bekomme.

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„Seit 1950 läuft alles falsch!“, befand Ed Gillespie, Mitgründer von Futerra, einer Kreativwerkstatt für Nachhaltigkeitsstrategien. Er bezog sich damit vor allem auf die sogenannte „große Beschleunigung“ der letzten Jahrzehnte: enorm erhöhter CO2-Ausstoß, Energie- und Wasserverbrauch sowie verstärktes Bevölkerungswachstum sind nur vier Beispiele. Dass „die Probleme nicht erst seit gestern auf der Tagesordnung sind“, sagte bereits Hildegard Müller, Vorstandsmitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung, in ihrem Begrüßungsstatement. Die Referenten des Tages einte die Überzeugung, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht richtig auf die Bevölkerung übergeschlagen ist. Es komme aber auf jeden Einzelnen an, meinte Jörg Sommer von der Deutschen Umweltstiftung: „Nachhaltigkeit braucht Partizipation.“

"Nachhaltigkeit muss in die Köpfe der Menschen"

„Wir brauchen eine Transformation hin zu einem nachhaltigen Umgang mit den Umweltressourcen“, sozial, ökologisch und ökonomisch, forderte Sommer. Und um das umzusetzen, müsse Nachhaltigkeit in die Köpfe der Menschen. Sommers Schlagwort: „Nachhaltigkeit Denken“. Denn sie sei kein Standard, der irgendwann erreicht werden könne, sondern ein Prozess – und der habe viel mit Bewusstsein und Verhalten zu tun. Um die Menschen von der Notwendigkeit zu einem nachhaltigen Leben zu überzeugen, müsse jede Kommunikation darüber die sieben Cs beherzigen, empfiehlt Gillespie: Context, Creativity, Connection, Compassion, Cooperation, Choice und Conciousness. Das Geld und die Technologie für diese Transformation seien vorhanden. Wichtig ist für Gillespie vor allem: Menschen müssen für ein nachhaltiges Leben motiviert werden.

"Nachhaltigkeit muss erstrebenswert werden"

Beteiligung und Motivation aller Menschen als Grundvoraussetzungen für die Umsetzung von Nachhaltigkeit zeigen aber auch wovon Sommer überzeugt ist: „Nachhaltigkeit ist keine Chefsache.“ Bei der Deutschen Bahn sieht man das etwas anders, berichtete Julian Matthes, Projektleiter Nachhaltigkeit des Unternehmens. So habe Bahn-Chef Grube als Chief Sustainable Officer den Hut auf. Die Bahn als größter Energieverbraucher Deutschlands ziele mit ihrer Strategie DB2020+ auf ein nachhaltiges Wachstum – und wolle ein Umweltvorreiter sein. Ihre Ziele bis 2020: Reduzierung der CO2-Emissionen um 30 Prozent gegenüber 2006, Einsatz von 45 Prozent Erneuerbarer Energien im Schienenverkehr und Reduzierung des Lärms, der durch den Schienenverkehr verursacht wird, um 10 Dezibel.

Die Transformation der Energielandschaft betrifft auch das Unternehmen Deutsche Bahn: „Wir werden unser gesamtes Energiesystem umstellen müssen“, sagte Müller eingangs. Dabei müsse nicht nur auf Versorgungssicherheit, sondern auch auf bezahlbare Preise geachtet werden. Doch genau das macht den Spagat für Wirtschaftsunternehmen wie der Deutschen Bahn schwierig: Obwohl sie laut Matthes „das umweltfreundlichste Verkehrsmittel“ ist und selbst von Umwelt-Aktivist Jörg Sommer gelobt wird („Die Deutsche Bahn muss sich nicht verstecken“) – die Zahlungsbereitschaft der Kunden steige kaum, so Matthes. Viele Kunden führen lieber mit dem billigeren Fernbus. Das ist nur einer der Gründe, warum es Gillespies Ziel ist, Nachhaltigkeit „erstrebenswert“ zu machen: „Sie muss den Menschen normal vorkommen.“

Und wie könnte eine Welt nach der Transformation hin zur Nachhaltigkeit aussehen? Die Vision, die Sommer verkündete, wird vermutlich nicht nur die Kämpfer für ein nachhaltiges Leben erfreuen. Auch die Deutsche Bahn dürfte eine solche Zukunft optimistisch stimmen.

"Jungen Menschen eine Perspektive geben"

In der folgenden Diskussionsrunde schloss sich Dr. Holger Kuhle vom Sustainable Development Solutions Network (SDSN)seinen Vorrednern an: „Wir müssen die wissenschaftliche Expertise aktivieren, Lösungen existieren theoretisch bereits. Zur Umsetzung müssen diese aber kommuniziert werden.“ Auch auf globaler Ebene komme es auf Kooperation und Partnerschaft ergänzte Ruth Nina Kedang aus Indonesien: „Wir brauchen das industrielle Deutschland, das uns technologisch hilft.“ Und diese Hilfe müsse gleichberechtigt erfolgen, betonte Younes Ouaqasse vom Bundesvorstand der Jungen Union Deutschlands: „Die Länder müssen auf Augenhöhe kommunizieren.“ Die Unterstützung, die Deutschland bietet, müsse hauptsächlich bei den Menschen ankommen, in sie sollte investiert werden, sagte Mathias Kamp, Auslandsmitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in dem Land. Das zeigt das Beispiel Uganda, in dem sich die Bevölkerung bis 2050 verdoppeln wird, besonders eindringlich: „Die jungen Menschen brauchen eine Perspektive.“

Die Agenda 2030 als Hebel

Gerade die Perspektivlosigkeit sei auch eine der Ursachen für die globalen Flüchtlingsbewegungen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn in der abschließenden Keynote. Die Agenda 2030 sieht er nicht nur als Hebel, um das Thema Nachhaltigkeit in die deutsche Bevölkerung zu bringen. Sie kann beispielsweise durch Transparenz in den globalen Lieferketten die Wertschöpfung vermehrt in die Länder verlagern, in denen die Ressourcen vorhanden sind. Und das schaffe schließlich Arbeit in den Herkunftsländern. Auch Steuerschlupflöcher müssten geschlossen werden, um den Ländern mehr Eigeneinnahmen zu ermöglichen. All das schaffe wieder Existenzgrundlagen und eine Perspektive in der Heimat.

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