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Mediendemokratie braucht Medienvielfalt

Experten aus Verlagswelt, Rundfunk und Politik diskutieren über die Erhaltung der Medienvielfalt im digitalen Zeitalter

Die Digitalisierung geht mit tiefgreifenden Veränderungen für die Medienunternehmen einher. Mediennutzung findet heute immer mehr im digitalen Raum statt: Zeitung lesen über das Smartphone, E-Books statt Taschenbuch und Netflix anstelle von DVD oder Bluray. Die wirtschaftlichen Folgen dieses Wandels sind für Verlage und Sendeunternehmen u.a. durch die Rückgang von Werbeeinnahmen oder eine vorherrschende Kostenloskultur im Netz bereits heute spürbar. Welche Rahmenbedingungen brauchen wir, um auch in Zukunft auf starke, freie und unabhängige Medien setzen zu können?

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Von Gutenberg zu Google

„Medienrevolutionen sind immer begleitet von kultur- und gesellschaftspolitischen Debatten“, so Dr. Petra Bahr, Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Theologin schlägt in ihrem Eingangsstatement einen historischen Bogen von Luthers Reformen und seiner Verbreitung über Flugschriften bis heute zu den aktuellen Herausforderungen des „postfaktischen“ Zeitalters. Den Wandel, den wir derzeit erleben, bedeute „nicht das Ende der Welt“, wie wir sie kennen. Die Digitalisierung biete auch Chancen, wie die Weiterentwicklung unseres Kommunikationsverhaltens oder die Entstehung gänzlich neuer Berufsfelder.

 

 

Werkmittler wieder mehr in den Fokus stellen

Maren Ruhfus, Geschäftsführerin der VG Media betont in ihrem Impulsvortrag die Bedeutung der Medien und der freien Presse als „unabdingbarer Teil unserer Demokratie“. Die Medienlandschaft in Europa sei in ihrer Vielfalt einzigartig, jedoch würden sich die Rahmenbedingungen rasant verändern. Sie fordert eine Stärkung der Werkmittler als „Partner der Kreativen“, um auch in Zukunft qualitativ hochwertige Berichterstattung und Medienvielfalt gewährleisten zu können. Ruhfus appelliert an die Politik, die Werkmittler in der nächsten Legislaturperiode wieder mehr in den Fokus zu stellen und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen zu sichern.

 

 

Medienvielfalt erhalten

In der anschließenden Diskussion gingen die Podiumsteilnehmer der Frage nach, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit deutsche Medienunternehmen auch im Zeitalter der Digitalisierung neben Konzernen wie Google, Amazon und Co. erfolgreich sein können.

 

Dr. Günter Krings, Mitglied des Deutschen Bundestags und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, kritisiert die Marktmacht von internationalen Konzernen wie z.B. Google. „Monopolstellungen sind schädlich für die Wirtschaft“, so der CDU-Politiker. Die von Google erzwungene Gratiseinwilligung der von der VG Media vertretenen Presseverleger sei das beste Beispiel für das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung durch einzelne Konzerne. Besorgt zeigt sich Krings auch in Bezug auf den wachsenden Einfluss von Social Bots bei der Meinungsbildung in verschiedenen Sozialen Medien. „Hinter jedem veröffentlichten Beitrag sollte auch ein Mensch stehen“, fordert der Politiker auch in Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl im kommenden Jahr.

 

Dr. Stefan Heck, Mitglied der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, schätzt die Möglichkeit, als Politiker über die sozialen Medien mit seinen Wählern direkt in Kontakt treten zu können, warnt aber gleichzeitig vor der Gefahr durch Filterblasen. „Viele nehmen nur noch wahr, was ihnen in der eigenen Timeline angezeigt wird“, sagt der Vorsitzende der Jungen Union Hessen. Dies führe letztlich zum Verlust unserer Diskussionskultur, da man sich nur mit Inhalten umgebe, die die eigene Meinung bestätigen. Damit deutsche Medienunternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein können, müssen verbindlich Standards für alle Wettbewerber gelten. „Es muss uns gelingen, die Regeln aus der analogen Welt auf das Digitale zu übertragen“, fordert der Politiker.

 

Für Dr. Siv Bublitz , verlegerische Geschäftsführerin der Ullstein Buchverlage ist Vielfalt eine der wichtigsten Existenzbedingungen der Medien. Amazon als größter digitaler Wettbewerber der klassischen Buchhandlung und –verlage sei Freund und Feind zugleich. Auf der einen Seite habe Amazon als wichtiger Innovator im Bereich der E-Books neue Vertriebswege für die Verlage eröffnet, gleichzeitig sei Amazon aufgrund seiner Marktmacht im Stande, Konditionen zu diktieren und so kleine Anbieter aus dem Markt zu drängen. „Die Sicherung der Vielfalt braucht einen stabilen rechtlichen Ordnungsrahmen“, lautet der Appel von Siv Bublitz an die Politik. „Wir alle können mit Wettbewerb leben“, so Bublitz weiter. Es müsse jedoch gewährleistet sein, dass trotz neuer digitaler Wettbewerber die Vielfalt der Medien nicht auf der Strecke bleibt.

 

 

 

 

Über die VG Media

 

Die VG Media ist die Verwertungsgesellschaft der privaten Sendeunternehmen und Presseverleger mit Sitz in Berlin. Sie vertritt die Urheber- und Leistungsschutzrechte nahezu aller deutschen und mehrerer internationaler privater TV- und Radiosender sowie über 200 digitale verlegerische Angebote.

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Kontaktisikud

Daphne Wolter

Daphne Wolter

Leiterin der Abteilung Demokratie, Recht und Parteien

daphne.wolter@kas.de +49 30 26996-3607

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