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Merkel fordert Zusammenhalt und Reformfähigkeit
Die Altkanzlerin nutzte ihre Keynote, um den Blick von der Rückschau auf die Herausforderungen der Gegenwart zu lenken. Angesichts von Kriegen und Krisen, wachsendem Druck aus Russland, China und den Vereinigten Staaten mahnte sie den Zusammenhalt der Europäischen Union an. „Da sind wir doch alle, auch das ökonomisch größte Deutschland, völlig allein auf weiter Flur“, sagte die Altkanzlerin und betonte: „Deshalb ist Europa wichtiger geworden als man denkt.“ Zugleich warnte sie davor, dass die EU sich durch ihre eigenen Verfahren blockieren könnte: „Da müssen wir als Europäische Union aufpassen, dass wir uns nicht handlungsunfähig machen.“
In ihrer Rede würdigte Merkel aber auch das europapolitische Vermächtnis des Jubilars. Besonders hob sie die Entstehung des Hauses der europäischen Geschichte in Brüssel hervor, das Pöttering über Jahre unbeirrt vorangetrieben habe: „Es muss einen solchen Ort geben. Ein Ort, der kein Museum ist. Nichts Abgeschlossenes, sondern ein offenes Haus, in dem über Europa gesprochen werden kann.“
Sie zeigte, wie Pöttering Institutionen geprägt und Erinnerungsorte geschaffen hat, die bis heute den europäischen Diskurs prägen. Am Ende verband sie ihre politische Analyse mit einem sehr persönlichen Dank: „Wenn es drauf ankommt, konnte man sich auf dich immer verlassen das hat mir auch geholfen.“
Grüße aus aller Welt – Von der Leyen und der Dalai Lama gratulieren
Bevor die Debatte begann, folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends: In kurzen Videobotschaften würdigten internationale Weggefährten das Wirken von Hans-Gert Pöttering. Unter den Gratulanten waren EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Seine Heiligkeit der Dalai Lama, die beide seine jahrzehntelange Arbeit für Europa und den interkulturellen Dialog hervorhoben.
Europa zwischen Erweiterung und Sicherheit
Mit der Moderatorin Dr. Helene Bubrowski diskutierten Mikuláš Dzurinda, Klaus Welle, Lena Düpont MdEP und Tilman Kuban MdB über Erweiterung, Sicherheit und die institutionelle Zukunft der Europäischen Union. Tilman Kuban machte deutlich, dass politisches Handeln nicht von Umfragen bestimmt werden dürfe: „Am Ende das Richtige zu tun, das ist unsere Aufgabe und dabei braucht es ein Europa, das schützt und eine neue Rolle in der Welt findet.“
Lena Düpont legte den Fokus auf die sicherheitspolitische Dimension und warnte vor einer gefährlichen Abhängigkeit von Partnern: „Entweder wir bauen eigene Kapazitäten auf, oder wir werden sie möglicherweise nicht haben.“
Die Podiumsrunde zeigte damit eindrücklich, dass es bei den Lehren aus Lissabon nicht allein um institutionelle Details geht, sondern um die zentrale Frage, wie Europa in einer Welt voller Krisen handlungsfähig bleibt.
„Europa bleibe wachsam und werde stark“ – Pötterings Appell zum Abschluss
Zum Ende des Abends ergriff Hans-Gert Pöttering selbst das Wort. Mit Dankbarkeit für die Weggefährten seiner langen politischen Laufbahn richtete er den Blick zugleich auf die kommenden Herausforderungen. Seine abschließenden Worte verbanden persönliche Demut mit einem klaren Appell für die Zukunft Europas:
„Europa bleibe wachsam und werde stark. […] Dass uns dies gelingen möge, ist mein Wunsch für Sie und uns alle.“
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