In einem Umfeld zunehmender Verunsicherung konstatieren wir in der Welt eine Zunahme regionaler beziehungsweise lokaler Konflikte, die - in Verbindung mit zunehmend nicht-staatlich organisierter Gewalt - zu immer stärker asymmetrischen Bedrohungen führen.

Die bisherige Art und Weise auf solche Bedrohungen zu reagieren hat sich oft als nicht zielführend erwiesen. Die allein militärische Reaktion reicht in solchen Fällen oft nicht aus, zumal das Militär selbst nicht über alle notwendigen Kenntnisse und Instrumente verfügt, die für eine Prävention gewaltsamer Konflikte beziehungsweise für eine nachhaltige Konfliktbeilegung in ihnen nicht vertrauten Krisengebieten erforderlich sind.

In diesen Konfliktszenarien kommt es in wachsendem Maße parallel zu militärischen auch zu zivilen Kriseninterventionen. Strebt man kurzfristig durch Maßnahmen der Nothilfe und der militärischen Intervention eine Stabilisierung der Lage im Krisengebiet an, so gesellt sich zu diesem Aufgabenkomplex immer häufiger auch die Sicherstellung des Wiederaufbaus staatlicher Strukturen.

Dabei sehen sich militärische und zivile Akteure immer stärker mit Überschneidungen ihrer Handlungsfelder und der Notwendigkeit zur Abstimmung und Kooperation konfrontiert. Die Frage, was das Militär auf der einen und was zivile staatliche wie nicht-staatliche Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit auf der anderen Seite beziehungsweise was beide gemeinsam und koordiniert erreichen wollen, ist zunehmend Gegenstand umfassender Erörterungen.

Für eine solche Vernetzung Strategien zu entwerfen und neue Instrumente und Verfahren zu prüfen, stellt sich auch als Aufgabe für den sicherheitspolitischen Nachwuchs. Deshalb hat die Konrad-Adenauer-Stiftung zur Förderung der außen- und sicherheitspolitischen Expertise mit dem Kolleg „Vernetzte Sicherheit“ ein Forum gegründet, dass sich mit universitärer Unterstützung diesen neuen Herausforderungen widmet und Empfehlungen erarbeitet, wie eine solche Vernetzung in unterschiedlichen Konfliktszenarien erfolgreich organisiert werden kann.