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Die sogenannte „Arisierung“ war ein zentraler Bestandteil des nationalsozialistischen Antisemitismus. Sie bedeutete den systematischen, gesetzlich abgesicherten Entzug jüdischen Eigentums – und sie geschah nicht in den Lagern oder hinter Stacheldraht, sondern mitten in deutschen Städten, in Nachbarschaften und Familien.
Vom kleinen Laden bis zur großen Industrie, von Banken, Ämtern und Kirchen bis zu Hausfrauen und Handwerkern: Ein breiter Querschnitt der deutschen Gesellschaft profitierte von der Enteignung ihrer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die Folgen dieser Besitzverschiebungen reichen vielfach bis in die Gegenwart.
Armin Flesch beleuchtet in seinem Vortrag sowohl die Grundlagen und Mechanismen der Arisierung als auch konkrete Fallbeispiele zweier Unternehmen. Dabei wird aufgezeigt, wie „ganz normale Deutsche“ von der Enteignung profitierten, wie die juristische Aufarbeitung nach 1945 verlief – und welche Spuren bis heute sichtbar sind.
Nicht zuletzt stellt sich die Frage: Was hat das Thema mit uns heute zu tun? Welche Rolle spielt die eigene Familiengeschichte? Und wie gehen wir mit dem „Blick in den Spiegel“ um?