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보고서

Just How American Is the American Pope?

U.S. Reactions to the Election of Robert Prevost as Pope Leo XIV.

The election was a surprise: for the first time in the history of the Catholic Church, there is a Pope from the USA. Leo XIV was born in Chicago, lived in Peru for a long time and most recently worked in Rome. For Catholics in the USA, his election is a gift - and a challenge.

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Katholiken in den USA

Die Stellung der katholischen Kirche in der amerikanischen Gesellschaft hat sich seit den 1950er Jahren stark gewandelt: Als John F. Kennedy 1960 zur Präsidentschaftswahl antrat, galt sein katholischer Glaube als Belastung – so groß waren die anti-katholischen Vorurteile. In den 1970er und 80er Jahren kam es zu einer Annährung, vor allem von konservativen Protestanten und Katholiken, die als „christliche Rechte“ in der republikanischen Partei an Einfluss gewannen.

Laut Zahlen des Pew Research Centers sind heute rund 20 Prozent der Erwachsenen in den USA katholisch1. Dieser Wert hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum geändert. Die katholische Kirche hat in den vergangenen Jahren aber ihr Gesicht verändert: Der Anteil der Katholiken lateinamerikanischer Herkunft ist gestiegen, von 29 Prozent auf 36 Prozent (seit dem Jahr 2007). Katholiken asiatischer Herkunft erhöhten ihren Anteil von 2 auf 4 Prozent. Viele Katholiken sind entweder selbst eingewandert oder stammen direkt von Einwanderern ab – und ihr Anteil in der Kirche steigt. Allerdings nicht gleichmäßig über das Land verteilt: Im Nordosten der USA, den traditionell katholischen Gebieten, überwiegen die alteingesessenen, weißen Familien. Vor allem im Westen gibt dagegen mehrheitlich Katholiken lateinamerikanischer Abstimmung.

Politisch gesehen neigen 53 Prozent der Katholiken zu den Republikanern und 43 Prozent zu den Demokraten. Auch bei politischen Inhalten treten die Katholiken nicht als geschlossener Block auf. Zum Beispiel das Thema „Abtreibung“: Die Kirche ist strickt dagegen, aber 59 Prozent der Katholiken sind dafür, sie zu legalisieren. Das liegt vor allem an den Demokratischen Katholiken, die zu 86 Prozent dafür sind. Die katholischen Republikaner sind zu 56 Prozent dagegen – was Kirchendoktrin und Parteiprogramm entspricht.

Die politische Zugehörigkeit beeinflusst auch die Meinung über den bisherigen Papst: Katholische Demokraten sehen ihn zu 88 Prozent positiv, katholische Republikaner zu 69 Prozent. In den vergangenen Jahren war eine zunehmende Politisierung des katholischen Glaubens in den USA zu beobachten. Besonders konservative Gruppen waren mit der relativen Offenheit von Papst Franziskus nicht einverstanden und kritisierten ihn teilweise heftig. Zu ihnen gehört der katholische Fernsehsender EWTN.2 Ihre Hoffnungen auf einen betont konservativen Papst wurden durch die Wahl von Leo XIV. aber zunichte gemacht. Umfragen zeigen, dass jüngere Priester sich zunehmend als „konservativ“ einstufen und der Anteil der „progressiveren“ katholischen Priester in den USA zurückgeht.3

Die jüngere Generation an Klerikern spiegelt insofern eine Entwicklung auch auf Ebene des amerikanischen Episkopates wider, die in den letzten Jahren offen zu Tage getreten ist. Der Episkopat gilt vielen Beobachtern wenn nicht als gespalten, so doch zumindest als zwei sich gegenüberstehende, oftmals unversöhnlich wirkende Gruppen von einerseits mehr dogmatisch-konservativen und andererseits pastoral-gesellschaftlich engagierten Hirten aufgeteilt. Nicht zufällig stimmt die Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Gruppe zumeist mit der Tatsache überein, unter welchem der beiden letzten Inhaber des Stuhles Petri – Benedikt XVI. oder Franziskus – die Ernennungen erfolgten. Auch insofern ist die Wahl Prevosts vielsagend, da er zwar nicht als gehandelter Kandidat ins Konklave einzog, zugleich jedoch als Vorsitzender des Dikasteriums für die Bischöfe mit den Ernennungen der letzten Jahre auf Engste vertraut war.

 

Pressestimmen zur Papstwahl

Das Magazin Politico schreibt, in den ersten Tagen seines Pontifikats habe sich Papst Leo XIV. große Mühe gegeben, sich als Einiger einer katholischen Kirche zu präsentieren, die in wichtigen liturgischen und theologischen Fragen gespalten ist: „Aber das hat amerikanische Katholiken nicht davon abgehalten, ihn als Mitglied ihres jeweiligen Lagers zu beanspruchen.“ Der neue Papst entwickele sich zu einer Art „Rorschach-Test“ innerhalb der amerikanischen katholischen Kirche. Laut Politico klammern sich Liberale und Konservative an unterschiedliche Hinweise, um seine ideologische, theologische und liturgische Treue und Loyalität zu beweisen.

Der Theologie-Professor Steven Millies betont bei Religion News seine gemeinsame Herkunft mit Leo in Chicago und die gemeinsame Vorliebe für das Team „White Sox“,  das unterlegende der beiden Baseball-Teams der Stadt. Aus seiner Sicht haben sich die Kardinäle für Kontinuität entschieden, „sie haben beschlossen, dass sie jemanden wollen, der nicht rückwärtsgewandt ist, und sie haben ihn in Leo gefunden, der Synodalität, Dialog und Brückenbau genannt hat“. In dieser „neuen Ära“ könne es keine glaubwürdigen Argumente mehr geben, um die Kirche in die Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zurückzubringen: „Die katholische Kirche ist bereit, die heiligen Rechte eines jeden Menschen zu verteidigen, egal ob er Katholik oder Christ ist oder nicht.“

Die Wahl bedeute, dass es kein Zurück mehr geben werde von der Richtung, die Papst Franziskus eingeschlagen habe, schreibt der Kolumnist E.J. Dionne Jr. in der Washington Post und erinnert, dass Franziskus Prevost 2023 zum Kardinal ernannt hatte. „Der erste amerikanische Papst wurde von seiner Erfahrung mit dem globalen Katholizismus geprägt und von zwei Jahrzehnten im Dienst an den Armen und der Leitung einer Diözese in Peru tief beeinflusst.“

Das konservative Magazin The Federalist warnt seine Leser dagegen vor den Meinungen des neuen Papstes zu „Einwanderung, Klima, Covid und ethischen Beziehungen“. Leo „ist der erste amerikanische Papst in der Geschichte, aber er hat auch eine umfangreiche Liste von Online-Postings linker politischer Ansichten, von offenen Grenzen über den Klimawandel bis hin zu George Floyd.“ Während die Amerikaner die Vorschläge von Papst Franziskus hätten leicht abtun können, weil er kein Amerikaner war, „könnte ein ähnlicher Ansatz von Leo XIV. mehr Tragweite bekommen“.

Im konservativen Magazin Western Journal beschreibt der katholische Autor Michael Schwarz seinen Stolz – der rühre aber nicht von der Wahl Leos als erster amerikanischer Papst, „sondern von der Großzügigkeit eines viel größeren Mannes als des früheren Kardinals Robert Francis Prevost: Vizepräsident J.D. Vance“. Der Katholik Vance habe die jüngste Kritik des Papstes an ihm ignoriert und stattdessen zur Wahl gratuliert. Ein X-Account, der Prevost zugeschrieben wird, hatte Vance für seine Interpretation von christlicher Nächstenliebe kritisiert. Laut Schwarz hat der Papst offene Grenzen als „Liebe“ bezeichnet.  „Hinter den sicheren Mauern des Vatikans mag eine solche Behauptung dem Leser als heuchlerisch erscheinen – gelinde gesagt.“

Die Washington Post bezeichnet Leo in einem Leitartikel als „pragmatischen Konsenskandidat“, der in der Lage sein könnte, die sich ausweitenden geografischen Spaltungen zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden sowie doktrinären Spaltungen zwischen Progressiven und Traditionalisten innerhalb der Kirche zu überwinden. Die Zeitung verweist auf große Probleme wie Finanzen und Missbrauchsskandale und fordert: „Transparenz ist von entscheidender Bedeutung, da die Kirche versucht, das Vertrauen der abtrünnigen Gemeindemitglieder zurückzugewinnen.“

Der Papst könnte ein strenger Lehrmeister für amerikanische Katholiken sein, schreibt Sam Sawyer in der New York Times. Sawyer ist Jesuit und Chefredakteur des Magazins „America“. Leo könne der Papst sein, der deutlich mache, „dass die katholische Lehre nicht gut in die amerikanische Politik passt, weil sie höhere Anforderungen stellt, als die Parteigänger beider Seiten zu akzeptieren bereit sind“. Die katholische Kirche in den Vereinigten Staaten kämpfe mit Forderungen nach parteipolitischer Zugehörigkeit, die in Konflikt stehe mit dem Eintreten für eine Gerechtigkeit, die vom Evangelium gefordert werde. Wenn es bei Leo zu Widersprüchen komme, werde es nicht so einfach sein, ihn als jemanden abzutun, der die amerikanische Kultur oder Politik nicht verstehe, wie es bei früheren Päpsten der Fall gewesen sei.

Im Wall Street Journal beschreibt Gerald Baker den Symbolismus des neuen Papsttums: „Eine Neugewichtung der grundlegenden Rolle der USA auf dem Planeten.“ Donald Trump, der berühmteste Amerikaner der Welt, werde von einem anderen, „vielleicht noch bedeutenderen“ Landsmann ergänzt. Es sei naiv zu glauben, dass die Kardinäle ihre historische Entscheidung getroffen haben, ohne sich bewusst zu sein, welche Bedeutung sie für eine Welt habe, „die einem wankelmütigen und aufmerksamkeitsheischenden amerikanischen Leader ausgeliefert ist“.

Ebenfalls im Wall Street Journal schreibt Peggy Noonan, die Welt und Amerika seinen schockiert gewesen: „Es hat etwas Bewegendes, die Beweglichkeit dieser alten Institution zu sehen, ihre Fähigkeit, weiterhin zu überraschen.“ Noonan verweist auf die Herkunft des Papstes aus Chicago. Aber: „Die meiste Zeit seines priesterlichen Lebens hat er, abgesehen von einigen kurzen Aufenthalten in Amerika, auf anderen Kontinenten verbracht, in Peru und in Rom. Das macht ihn zu etwas Neuem, mehr zu einem Kardinal aus der Welt als aus einem bestimmten Ort.“

Im Jesuiten-Magazin America verweist der Philosophie-Professor James Smith auf Leos Mitgliedschaft im Augustiner-Orden. Darum vermute er, dass Leo die Bezeichnung als erster „amerikanischer Papst“ wenig bedeute: „Ich vermute auch, dass er einen Vorgeschmack auf die Stadt Gottes nicht in der Machtbesessenheit und Dominanz der US-Regierung sieht, sondern in der stillen, opferbereiten Gemeinschaft seiner langjährigen Diözese in Peru.“

 


 

1Diese und die folgenden Angaben:https://www.pewresearch.org/short-reads/2025/03/04/10-facts-about-us-catholics/

2https://www.politico.eu/article/vaticans-church-catholic-pope-francis-hard-right/

3https://slate.com/life/2025/05/conclave-2025-smoke-pope-vatican-movie-new-catholic.html

 

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Dr. Hardy Ostry

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