Während der politisch-militärischen Krisen in Liberia, Sierra Leone und Guinea-Bissau intervenierte die ECOMOG in der Vergangenheit bereits erfolgreich. Vom 20. Juni bis 22. Juni 2007 fand in der Elfenbeinküste unter der Schirmherrschaft von ECOSAP ein Forum statt, bei dem sich Delegationen zivilgesellschaftlicher Organisationen im Kampf gegen die Herstellung, die Verbreitung, den Transport und den Handel von Kleinwaffen und Minen trafen. Unter dem Dach der ECOSAP wurde ein Präsidium als gemeinsamen Sprachrohr gewählt und ein gemeinsames Communique zur Ächtung von Kleinwaffen verabschiedet. Dieses Communique unterstreicht die Notwendigkeit von aufeinander abgestimmten Aktionen zwischen Nichtregierungsorganisationen und Regierungen, nach der Ratifizierung der ECOWAS Konvention von 2006, auf der Basis der Statistiken über den Waffenhandel in Westafrika. Gleichzeitig dient das Communique zur Stärkung der regionalen und überregionalen Foren im Kampf gegen Kleinwaffen und Minen.

Mehr als hundert Experten aus allen 15 Mitgliedstaaten Westafrikas waren nach Abidjan gekommen. Diplomatisch und inhaltlich vorbereitet worden war das Treffen bereits im Februar 2007 während eines einwöchigen Arbeitstreffens in Mali. Weder der Parlamentspräsident Mamadou Koulibaly, noch der Minister zur Integration Afrikas Amadou Kone (beide Elfenbeinküste) oder der Chef des ECOSAP-Programmes Jonathan Sandy (Nigeria) bzw. der für Frieden und Sicherheit zuständige ECOWAS General Mahamane Toure (Benin) ließen es sich nehmen, an dem Forum teilzunehmen. Dabei kamen die Krisengebiete Westafrikas ebenso zur Sprache wie die instabile Situation einiger Mitgliedsstaaten. Parlamentspräsident Kolibaly räumte in seinem Diskurs ein, dass nach fünf Jahren Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste die wirtschaftliche und innenpolitische Situation im Land verheerend sei. Etwa 10 Millionen illegale Kleinwaffen zirkulierten im Land; Überfälle und Banditentum seien noch immer an der Tagesordnung.

Aus Senegal waren zwei zivilgesellschaftliche Organisationen im Forum vertreten: MALAO und KABONKETOOR. Beide wurzeln mit ihren Arbeitsschwerpunkten in der Casamance, dem im Süden Senegals gelegenen, vom Nordteil des Landes durch die Enklave Gambia abgeschnitten Unruheherd. Im Dezember blickt der Casamance-Konflikt in sein 25. Jahr.
Seit 2005 sind MALAO und KABONKETOOR Partner der Konrad-Adenauer-Stiftung, die die KAS in ihrem Schwerpunktthema „Konfliktprävention“ tatkräftig unterstützen. Mehr als 25 Schulungen fanden landesweit bisher allein mit MALAO statt. Im Dezember 2005 wurde beispielsweise nach einer solchen Schulungsserie mit Parlamentariern von mehreren Abgeordneten ein Gesetzesentwurf zum Verbot des Transportes und der Verbreitung von Kleinwaffen eingebracht, welcher 2006 als Gesetzt verabschiedet worden ist. Ein Resultat, das direkt auf die KAS-Schulungen zurück zu führen war. Und im Juli 2006 zeichnete der damalige UNO Generalsekretär Kofi Annan einen Comics der KAS mit dem Titel „Meine Kraft liegt im Frieden“ aus, der zur Sensibilisierung von Jugendlichen gemeinsam mit MALAO erstellt worden ist. Nachdem die belgische Regierung 2007 mit einem Volumen von ca. 13 000 € diesen Comics der KAS nachdrucken und in einige Regionalsprachen übersetzen ließ, war die Konrad-Adenauer-Stiftung als einzige nichtafrikanische Organisation zu dem Forum in Abidjan eingeladen und übergab dort an alle Delegationsleiter der 15 westafrikanischen Länder 2000 Exemplare (Benin, Burkina Faso, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Kap Verde, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo). Zum Abschluss der Veranstaltung dankte der Minister für die Integration Afrikas Amadou Kone dem Vertreter der KAS im Senegal unter dem Beifall der hundert Delegierten und zeichnete die „nachahmenswerte Initiative für die Jugend“ als „Zeichen der Hoffnung für eine friedliche Zukunft in Westafrika“ aus.


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