Die Veranstaltung mit Dr. Schueftan war gekennzeichnet durch viele Hintergrundinformationen, aber auch teilweise wenig optimistischen Zukunftsprojektionen. Dr. Schueftan vertrat die Auffassung, dass der Absolutheitsanspruch der Araber als dominierende Kultur einer friedlichen Koexistenz entgegensteht, sondern nur Auflösung Israels als jüdischen Staat bzw. Vernichtung akzeptiert. Die Demographie würde in und außerhalb Israels als Waffe eingesetzt. Zudem erläge der Westen häufig dem Irrtum, dass Bildung und Ökonomische Verbesserung der arabischen Lebensbedingungen deren Kompromissbereitschaft steigern würde. Dr. Schueftan stellte arabische Eliten als gerade intransigentesten Hardliner dar, was deren illegitime Machtstellung und der notwendigen Behauptung vor dem eigenen Volk geschuldet ist. Darüber hinaus gab er Beispiele aus seiner eigenen Lehrtätigkeit mit israelischen Arabern in Haifa. Dennoch zeichnete er ein sehr positives Bild vom Alltagsleben in Israel, was trotz Terroranschlägen und Kriegen sehr gut ist.

In der anschließenden Diskussion geleitet von Dr. Borowsky debattierten Prof. Herz und Dr. Schueftan über die Perspektiven und Handlungsanweisungen. Während Dr. Schueftan ein sehr negatives Bild vom Islam und den Arabern zeichnete, unterstrich Prof. Herz, dass Pauschalisierungen, die er in Dr. Schueftan Ausführungen erkannte, nicht dienlich sind bzw. der Wahrheit entsprechen. Verbesserungen der Lebensbedingungen würden durchaus auch Veränderungen in den Einstellungen der Menschen erzeugen, was er auch auf die Migrationgesellschaften in Westeuropa übertrug. Diesem widersprach Dr. Schueftan energisch und verwies auf eine zu idealistische Sicht der Dinge der Europäer, die er allerdings in einer tiefgreifenden pazifistischen und toleranten Grundhaltung durch den 2. Weltkrieg und den Holocaust begründet sieht.