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„Mehr als Rosen. Brot.“

Elisabeth von Thüringen heute

Ein Vortrags- und Gesprächsabend mit Landesbischof Dr. Christoph Kähler im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Adenauer-Gespräche im Lindenhof“ in Gotha am 18. September 2007).

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Das Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. setzte seine traditionelle Veranstaltungsreihe der "Adenauer-Gespräche im Lindenhof" am Dienstag, den 18. September 2007 in Gotha fort. Als Referent war Landesbischof Dr. Christoph Kähler zu Gast, der im Rahmen des Elisabeth-Jahres, anlässlich des 800sten Geburtstages der Heiligen Elisabeth von Thüringen, unter dem Titel "Mehr als Rosen. Brot." über deren heutige Bedeutung referierte.

Zu Beginn seiner Ausführungen konstatierte er die unterschiedliche theologische Bedeutung von "Heiligen" für katholische und orthodoxe Christen auf der einen und evangelische Christen auf der anderen Seite. So können evangelische Christen auch ein positives Verhältnis zu "Heiligen" haben, diese fungieren aber nicht, anders als bei katholischen und orthodoxen Christen, als direkte Mittler zu Gott. Auch lehnen evangelische Christen einen Reliquien- und Heiligenkult ab. Vielmehr gelten "Heilige" nach evangelischem Verständnis als Vorbilder im Glauben. In Ihrem Heiligsein verbindet sich ein Tat- und Wortzeugnis Gottes.

Als "Heilige" im evangelischen Sinn bezeichnet Landesbischof Kähler folglich diejenigen Menschen, "deren Lebenszeugnis und Glaubenskraft in solcher Weise verbunden war, dass dies zum Gottvertrauen und christlichen Handeln auch an anderem Ort, zu anderer Zeit unter anderen Umständen ermutigt." Als Beispiele hierfür hebt er neben der Heiligen Elisabeth auch Dietrich Bonhoeffer und den Thüringer evangelischen Pfarrer Werner Sylten hervor. Bonhoeffer durch seinen politischen und militärischen Wiederstand im Nazi-Deutschland und Sylten auf Grund seiner Arbeit für politisch Bedrohte und rassisch Verfolgte in der Nazizeit.

Was nun diese "Evangelischen Heiligen" eint ist die Tatsache, dass Sie in besonderer Weise auf die Herausforderungen ihrer Zeit reagierten und uns auffordern die Gegenwart nicht zu vernachlässigen. Nimmt man sie sich zum Vorbild, so wird man die Probleme der Gegenwart genau betrachten.

Im Zentrum der Darstellung Dr. Kählers lag die ausführliche Betrachtung der Lebens- und Wirkungsgeschichte der Heiligen Elisabeth von Thüringen, aus deren kurzem Leben eine Fülle von Taten und Verhaltensweisen überliefert sind. Besonders Gewicht erhält jedoch die Darlegung ihres außerordentlichen sozialen Engagements. Dem Beispiel Franziskus von Assisi und seiner Armenbewegung folgend, suchte sie in den Armen und Aussätzigen die Nähe zu Jesus Christus. Neben dem Einzelnen, dem ihre Fürsorge galt, fühlte sie sich zugleich dem ganzen Land als Regentin verantwortlich.

Ihr unbedingter Einsatz für die Armen wirft auch gegenwärtig, in Zeiten der "Unterschicht"-Debatten, die zwingende Frage nach verantwortlichem Handeln auf. Menschen am Rande der Gesellschaft, Arme, Alte, Kranke, Pflegebedürftige, Sterbende und Kinder, sollen gerade auch im Elisabethjahr in den Mittelpunkt des Nachdenkens rücken und nicht nur als Kostenfaktor im Gesundheitssystem betrachtet werden. Wir stehen vor der dringlichen Aufgabe Güter, Besitz, Arbeit, Bildung und Kultur gerechter zu verteilen.

Dabei geht es aber nicht nur um Verteilungsgerechtigkeit sondern, so der Titel einer EKD-Denkschrift vom Juni 2006, um "Befähigung zu Eigenverantwortung und Solidarität".

Nicht allein die ausreichende Grundversorgung ist das Ziel, sondern auch die Befähigung des Einzelnen in der Gesellschaft mitzuwirken und sich an deren Gestaltung aktiv zu beteiligen. Wichtig ist es "Hilfe zur Selbsthilfe" zu leisten. Auch hierbei sollte das Beispiel der Heiligen Elisabeth maßgebend sein, die ihr Verhalten auf Barmherzigkeit gründete.

Scheint der Begriff der Barmherzigkeit zunächst ein wenig antiquiert, so ist dessen Wortinhalt unvermindert aktuell. Barmherzigkeit ist "der Antrieb und das Verhalten, das Leid anderer Menschen wahrzunehmen und sich ihrer durch solidarische Hilfe anzunehmen." In diesem Sinne erläuterte Landesbischof Kähler, dass Barmherzigkeit keineswegs als herablassender Akt verstanden werden kann, vielmehr als ein Akt der Gerechtigkeit, der einen gerechten Ausgleich zwischen Gebenden und Nehmenden – einen sozialen Ausgleich - erreichen soll, in Zeiten Elisabeths ebenso wie im 21. Jahrhundert.

In der anschließenden Diskussion, moderiert von Evelin Groß MdL, wurden hauptsächlich Fragen zu aktuell-politischen Themen aufgeworfen: Wie beispielsweise hinsichtlich der Äußerungen des Verteidigungsministers Jung zum "Abschussbefehl", der umstrittenen Aussage des Kölner Kardinals Meisner Kultur ohne Gottesbezug sei "entartet" oder dem von der römischen Glaubenskongregation veröffentlichten Dokument, indem man der Evangelischen Kirche das "Kirche-Sein" abspricht.

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