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Der Wolf ist da

Wege aus dem Dilemma

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Um über das Thema „Der Wolf ist da – Wege aus dem Dilemma“ aufzuklären und zu diskutieren, lud das Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems der Konrad-Adenauer-Stiftung am Dienstag, den 08.03.22 via Zoom zu einer Diskussionsrunde ein. Zunächst klärte Manuel Ley, Leiter des HEBF, in einer kurzen Einführung über den aktuellen Anlass des Themas auf, seit 2012 ist ein vermehrtes Auftreten des Wolfes in Niedersachsen zu beobachten. Die steigende Anzahl der Tiere führt zu einer höheren Anzahl von Rissen in der Weidetierhaltung.

Um über das komplexe Thema „Wolf“ aufzuklären, waren an diesem Abend drei Referenten anwesend, die jeweils in einem kurzen Input-Vortrag aus verschiedenen Blickwinkeln berichten konnten.

Zunächst klärte Melvin Raabe vom Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Referat N3 Biologische Vielfalt/Artenschutz über die allgemeine Lage der Wolfsbestände in Deutschland und die rechtliche Lage insbesondere in Niedersachsen auf. In Deutschland sind mittlerweile 157 Rudel, 27 Paare und 19 territoriale Einzeltiere bestätigt, davon befinden sich 38 Rudel, zwei Wolfspaare und vier Einzelwölfe in Niedersachsen. Der hohe Wolfsbestand in Niedersachsen führt vor allem rund um das Gebiet Lüneburg zu vermehrten Rissen in der Weidetierhaltung, es wurden im Zeitraum 2019/2020 weit über 100 Risse mit mehreren hundert toten Tieren gemeldet. Da der Wolf unter anderem durch die Berner Konvention und die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der EU geschützt ist, ergeben sich viele Hindernisse in der Konfliktlösung zwischen Wolf und Mensch - Wie kann man seine Weidetiere schützen ohne den Wolf zu verletzten? Unter welchen Voraussetzungen kann der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen werden?

Herr Raabe verwies auf verschiedene Bausteine zur Konfliktlösung, so solle man die Tiere vergrämen und für einen funktionierenden Herdenschutz als Präventionsmaßnahme sorgen. Außerdem sollten Wölfe die Probleme verursachen, der Natur entnommen werden, hierfür ist es bereits jetzt möglich eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. An dieser Stelle verwies Herr Raabe noch einmal deutlich darauf, dass es notwendig ist eine Co-Existenz mit dem Wolf zu erreichen, denn „Der Wolf wird dableiben!“.

Auch Frau Katharina Jensen von der CDU-Friesland stellte an diesem Abend ihre Sicht dar, sie ging noch einmal näher auf die Auswirkungen auf ihre Region ein. So berichtete sie von einigen Rissen, die die Deichschäfer verzeichnen und von vielen Sichtungen von Wölfen in der Region Friesland. Sie betonte, dass viele Schäfer die Risse mittlerweile gar nicht mehr melden, da sie keinen Sinn mehr darin sehen. Frau Jensens Meinung nach, sei ein ausreichender Herdenschutz gar nicht umsetzbar, die Zäune müssten 2,80m hoch sein und zusätzlich weitere 60cm eingebuddelt werden. Der Arbeitsaufwand und die Kosten für eine solche Zaunanlage wäre viel zu hoch. Ihrer Meinung nach sollte man an Wolfsarealen und wolfsfreien Zonen arbeiten und man solle sich an anderen europäischen Staaten wie Frankreich und Schweden orientieren, die Deutschland bereits zehn Jahre in diesem Themenbereich voraus sind und das nötige Know-How besitzen.

Zuletzt kam anschließend Gerd Oncken zu Wort, dieser ist als ehrenamtlicher Wolfsberater in Ostfriesland tätig. Herr Oncken hat zum Teil einen komplett anderen Blick auf die vorgeschlagenen Maßnahmen, so ist er der Meinung „Über wolfsfreie Zonen lacht der Wolf nur“. Er betonte man wisse aus Erfahrungen, dass ein Wolf in kürzester Zeit durch die komplette Bundesrepublik wandern kann, da könne man nicht sicherstellen, wo sich diese aufhalten. Auch hohe Zäune komplett um die Weidetierhaltung wären keine Option, dann müsse man komplett Ostfriesland einzäunen und wie sollte man dann dafür sorgen, dass andere Wildtiere wie das Reh sich frei bewegen können.

In der anschließenden Diskussionsrunde lag der Fokus vor allem stark auf dem Jagdrecht, Frau Jensen hielt hier noch einmal an ihrer Empfehlung fest zu den Nachbarn rüber zuschauen, in Frankreich und Schweden setzt man auf die Schutzjagd und einen festgelegten günstigen Erhaltungszustand. Herr Oncken bringt an dieser Stelle ein, es gilt allerdings immer die genetische Vielfalt der Wölfe zu schützen, da sich in Deutschland zu diesem Zeitpunkt zum Großteil nur skandinavische Wölfe finden, sind 500 Elterntiere notwendig, um diese zu gewährleisten. Erhöht sich die Artenvielfalt allerdings weiter durch eine Einwanderung von Wölfen aus z.B. Italien und Rumänien, wären nur noch 250 Elterntiere notwendig, um die genetische Vielfalt sicherzustellen.

Am Ende der Veranstaltung, kann man sehr deutlich sehen, wie komplex das Thema Wolf nach wie vor ist. Es lässt sich deutlich festhalten, auch die Experten sind nicht einer Meinung und es ist vonnöten einen Kompromiss zu finden, der für alle Beteiligten akzeptabel ist.  

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