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Gender Reloaded

12. EHF-Werkstatt in Cadenabbia

13 ehemalige und aktuelle Stipendiaten der Bildenden Kunst, Komposition und Literatur trafen sich vom 30. August bis 2. September 2017 zum Werkstattgespräch in der Villa La Collina. Gemeinsam wurde über das Rollenbild der Frau in der Kunstgeschichte, über Labels wie „weibliche Kunst“ und „feministische Kunst“ sowie über Erhebungen zur Präsenz von Frauen im Kunstbetrieb diskutiert.

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Eine Zeitlang machte es den Eindruck, als ob die in die Jahre gekommene Gender-Debatte auch in der zeitgenössischen Kunst ihre Relevanz eingebüßt hätte. Nicht zuletzt der jüngst in den Feuilletons ausgetragene Disput zwischen der amerikanischen Gender-Päpstin Judith Butler und der deutschen Feministin Alice Schwarzer beweist allerdings die erneute Brisanz der Gender-Theorie, die eine grundlegende Unterscheidung zwischen biologischem und gesellschaftlich codiertem Geschlecht vornimmt. So erhielt das für die 12. EHF-Werkstatt ausgegebene Thema „Gender Reloaded“ eine besondere Aktualität. Die jüngere Künstlergeneration nimmt sich ohnehin mit veränderter Reflektionskraft und neuen Medien wieder der Auflösung zementierter Geschlechteridentitäten an.

Ein Abriss über die feministische Kunst seit den späten 1960er-Jahren schuf in Cadenabbia den historischen Gesprächshintergrund (Caroline Stummel). Zuvor wurden die Rollenbilder der Frau in der älteren Kunstgeschichte exemplarisch erläutert (Dr. Birgit Sonna). Die teilnehmenden Künstler wie etwa Stef Heidhues, Jenny Michel, Christian Hahn, Oskar Schmidt, Michael Volkmer gaben Einblick in den jeweiligen Status Quo ihrer Arbeiten und klärten dabei auch ihre persönliche Position im Gender-Diskurs. Dass Statistiken über die Benachteiligung von Künstlerinnen in Ausstellungen, Akademien und Gremien zwar erhellend sein können, aber in einem weiteren Bedeutungskontext ausgelotet werden müssen, zeigte der Vortrag „Die Präsenz der Frauen im Kunstbetrieb“ (Cornelia Renz und Heidi Sill). Nicht nur quotenmäßig betrachtet hat sich die Situation der weiblichen Künstler in den letzten zehn Jahren deutlich zum Besseren gewandelt. Nach wie vor gibt es aber Handlungsbedarf. Unterbrochen wurden die Gespräche zu „Gender Reloaded“ durch den jungen Komponisten Dennis Tjiok, der sein hybrid zwischen Orgel- und Filmmusik oszillierendes Werk vorstellte. Bei einem abschließenden Nighttalk wurde deutlich, wie sehr die Karriere gerade von alleinerziehenden Künstlerinnen unter der Zerreißprobe zwischen profanen Alltagszwängen und dem unerlässlichen kreativen Freiraum leiden kann (Marianne Thoermer und Ulrike Kuschel, Moderation: Thilo Westermann).

Im Sinne der Gender-Debatte gehörte es zu einem Resümee der Tagung, dass von welchem künstlerischen Ausgangspunkt auch immer eine weitere Auflösung binärer Weltmodelle zu befürworten ist. Abgerundet wurde dies durch Christiane Neudeckers Lesestichproben aus ihrem Buch „Boxenstopp“: einer messerscharfen Einsicht in die unumschränkten Männerdomäne der Automobilkonzerne und ihrer Machtspiele.

Von Dr. Birgit Sonna

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