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"Wir dürfen keine Angst davor haben, alle Formen des Antisemitismus klar zu benennen"

KAS-Stipendiatinnen und -Stipendiaten im Gespräch über Antisemitismus im Westen

Im Lichte des jüngst aufgeflammten Nahostkonflikts ereigneten sich in Deutschland eine Reihe antisemitischer Vorfälle im Kontext antiisraelischer Demonstrationen. Ein Thema, das auch die Stipendiatinnen und Stipendiaten der KAS beschäftigt. Mit dem Titel „Antisemitismus im Westen“ war dementsprechend eine Diskussionsrunde einer Berliner Hochschulgruppe überschrieben. Der Gruppensprecher Arian Aghashahi moderierte das Gespräch mit Volker Beck (Tikvah Institut), Chris Becker (Junge Transatlantiker) & Aras-Nathan Keul (Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft).

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Man könne über geopolitische Konflikte sicherlich unterschiedlicher Meinung sein und im Rahmen eines respektvoll und leidenschaftlich geführten Diskurses Argumente austauschen, um für seine Position zu streiten. Doch würden brennende Israelfahnen gepaart mit Aufrufen zum Tode aller Juden keinen Diskurs mehr darstellen, erklärte Arian Aghashahi einleitend zu Beginn der Veranstaltung. Es sei daher umso wichtiger, über Antisemitismus zu sprechen. Dass dieser viele Facetten hat und sich in den vergangenen Tagen deutlich gezeigt hat, wurde während einer Veranstaltung der Berliner KAS-Stipendiaten deutlich. Arian Aghashahi, Jurastudent und Sprecher einer Hochschulgruppe von KAS-Stipendiaten in Berlin, hatte das Gespräch organisiert und moderiert.

Welche neuen Dimensionen für den Antisemitismus im Westen in den jüngsten Ereignissen eine Rolle spielten erklärte zunächst Volker Beck, der sich als Geschäftsführer des Tikvah Instituts und ehemals religionspolitischer Sprecher für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag mit dem Thema Antisemitismus beschäftigt. So sei erkennbar, dass im Vergleich zu vergangenen Ausbrüchen des Nahostkonflikts antisemitische Reaktionen auch in Deutschland wesentlich schneller und offener zu Tage getreten seien. Muslimischen Verbänden attestierte Beck hierbei eine Doppelstrategie.

Auf die Frage nach dem Sicherheitsempfinden jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger kann derweil nach Angaben von Volker Beck kein einheitliches Bild gezeichnet werden. Die Polizeistatistik zeige zwar, dass 90 Prozent aller antisemitischen Straftaten noch dem rechten Spektrum zugeordnet würden, die Befragung der Betroffenen zeige aber ein anderes Bild.

Auch Chris Becker, Präsident der Initiative junger Transatlantiker, erklärte, dass auch der Antisemitismus in den USA eine Verschiebung erlebe, was ebenfalls in der Debatte zu berücksichtigen sei. Im Nahostkonflikt spielen die USA eine wichtige Rolle. Nicht zu unterschätzen sei hier der Meilenstein, der durch die Abraham Accords Declaration erreicht worden sei, wo erstmals auch von einer Reihe arabischer Staaten das Existenzrecht Israels anerkannt wurde. Zwar spiele in Amerika der muslimische Antisemitismus eine geringere Rolle. Es sei aber insbesondere auffällig, dass eine zunehmende Solidarisierung mit der palästinensischen Sache auch bei weiten Teilen der Demokraten in Amerika zu beobachten sei.

„Wir dürfen keine Angst davor haben, alle Formen des Antisemitismus klar zu benennen“, erklärte Beck. Auch die Worte, die vielmals, beispielsweise von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Knesset gewählt wurden, seien richtig. Es stelle sich die Frage, welche Taten daraus folgen.

„Wenn die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist, reichen bloße Lippenbekenntnisse nicht“, erklärte auch Aras-Nathan Keul, Vorsitzender des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und brachte ins Spiel, dass im Sinne eines deutschen Beitrags zur Sicherheit Israels konkret nun der Raketenabwehrschirm Iron Dome wieder aufgerüstet werden könne. Aras-Nathan Keul betont vor allem die Notwendigkeit eines klaren Bekenntnisses insbesondere der gesamten Mehrheitsgesellschaft, der er in der Sache in weiten Teilen eine zu große Gleichgültigkeit attestierte. „Wir müssen Israel als unumstrittenen Werte- und Bündnispartner begreifen. Ein Angriff auf Israel ist zugleich ein Angriff auf unsere kollektive Sicherheitsarchitektur“, sagte auch Chris Becker.

Das Gespräch verdeutlichte das Engagement der Stipendiatinnen und Stipendiaten, sich in der Debatte gegen Antisemitismus aktiv einzubringen. Nicht nur in den Hochschulgruppen ist das Thema präsent. Auch im Seminarprogramm wird der Nahostkonflikt, wie auch das jüdische Leben in Deutschland, immer wieder aufgegriffen. So geschehen beispielsweise in dem von Stipendiatinnen und Stipendiaten organisierten Kompaktseminar „Israel und der Antisemitismusdiskurs“, welches im April stattgefunden hat. In Kooperation mit dem Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk (ELES) finden zudem regelmäßig gemeinsame Seminare statt.

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