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„Jürgen Fuchs - Ein literarischer Weg in die Opposition“

Lesung und Gespräch mit Udo Scheer (Autor und Journalist)

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Der Publizist und Zeitzeuge Udo Scheer begann seinen Vortrag zunächst über sein persönliches Kennenlernen und die Freundschaft zu Jürgen Fuchs. Dies bettete er in den zeitlichen Kontext der DDR in den 70er Jahren ein und beschrieb hierdurch gleichfalls die geistige Unfreiheit und Enge der DDR-Gesellschaft. Die tägliche Erfahrung des Aneckens und der Einschränkung bzw. Kontrolle bestimmt er als logische Ausgangspunkte für eine literarische Verarbeitung durch Jürgen Fuchs. Zur Untermalung zitierte er einige Prosastücke aus dessen Buch, die schließlich auch zur Konfrontationsquelle mit der Staatssicherheit wurden und die lebenslange Opposition Jürgen Fuchs zum DDR-Staat, seinen alten und neuen Protagonisten in PDS und Linkspartei und den Schönrednern der Nachwende determinierten.

Udo Scheer verarbeitete in seiner Lesung neben historischen Tatsachen viele persönliche Erlebnisse und Gespräche mit seinem Freund Jürgen Fuchs, die jedoch nicht eine genuine persönliche Betroffenheit ausdrückten, sondern die „operativen Methoden“ der Staatssicherheit sowohl während der Haft in der DDR als auch nach seiner Ausbürgerung in West-Berlin darstellen. Beklemmend wirkte hierbei die nicht unbegründete Vermutung, dass Jürgen Fuchs und andere Gegner der DDR durch radioaktive Verstrahlung bewusst gesundheitlichen Schädigungen ausgesetzt wurden, die Auslöser für die tödliche Krankheit Jürgen Fuchs gewesen sein könnten. Besondere Tragik erfährt dieser Umstand, dass Jürgen Fuchs in der Nachwendezeit durch seine kompromisslose Art die Macht der ehemaligen Stasi in sensiblen Schlüsselstellen der Gauck- bzw. heutigen Birthlerbehörde zu benennen, häufig als Querulant mit paranoiden Zügen betrachtet wurde. Aus diesem Grund verzichtete er bewusst auf eine Veröffentlichung dieser Thematik bis zum Erscheinen seines Romans „Magdalena“ ein Jahr vor seinem Tod 1998.

Udo Scheer bedauerte in dieser Hinsicht, dass fast zehn Jahre nach dem Ableben von Jürgen Fuchs seine Person fast gänzlich vergessen wurde und gleichfalls sein literarisches Werk nicht mehr verlegt wird, während die Täter neue gesellschaftliche Macht und Stimme gewinnen, um die DDR erneut als gerechtere Alternative zum heutigen Staat zu instrumentalisieren.

Im anschließenden Gespräch zeigten sich viele Zuhörer tief beeindruckt vom bewegten und terrorisierten Leben Jürgen Fuchs und einhellig wurde über das schnelle Vergessen und das unverfrorene Auftreten der Täter im heutigen Deutschland lamentiert. Jürgen Fuchs als Prototyp des kritischen Bürgers und mutigen Kämpfers für Freiheit und Demokratie bleibt Vorbild und Mahnung zugleich, dass unsere selbstverständlich angenommenen Freiheiten kein Geschenk des Schicksals sind, sondern durch Engagement und Stetigkeit bewahrt werden müssen.

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