Der Klimawandel stellt unsere Parks, Gartendenkmale und Städte vor große Herausforderungen: Wenn nicht gehandelt wird, droht der Verlust wichtiger Ökosysteme und Begegnungsorte.
In der neuen Veranstaltungsreihe „Verwurzelung“, die das Politische Bildungsforum Sachsen in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten durchführt, legen wir das Augenmerk auf Innovationen, die es ermöglichen, diese vielfältigen Orte zu schützen und die Lebensqualität zu erhalten.
Wie Stadterneuerung und Klimaschutz zusammen gedacht werden können, wurde bei der Auftaktveranstaltung am 24.04.2024 im COSMO Wissenschaftsforum Dresden erörtert. Hierbei wurde der Fokus auf die notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels gelegt.
Lina Berends, Referentin des PBF Sachsen, führte in die Veranstaltung ein. Sie stellte die beiden Referenten vor und erläuterte die Relevanz, welche Kulturdenkmale für die Gesellschaft besitzen.
Anschließend ging Jan Weber, Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, auf Veränderungen durch den Klimawandel für das derzeitige Leben ein und erläuterte, weshalb eine Anpassung an diesen in vielen Bereichen notwendig sei.
Im darauffolgenden Impuls beleuchtete Thomas Pieper, Abteilungsleiter Stadterneuerung der Landeshauptstadt Dresden, Herausforderungen für Stadtplanung und Stadterneuerung, welche mit dem Klimawandel auf diese zukommen und betonte, dass sich seine Arbeit vor allem mit der Anpassung an steigende Temperaturen beschäftigt. Er erläuterte die Arbeit der Stadterneuerung und nahm Bezug auf die Möglichkeiten, die sich in der Stadtteilentwicklung ergeben. Für die Arbeit seien die Daten von besonderer Bedeutung, er nannte hierbei die Klimafunktionskarte, die in der Vergangenheit zeigte, dass der Alaunpark in Dresden in vergangenen Sommern eher eine Hitzeinsel als ein Ort mit kühlender Wirkung gewesen sei. Die Erwärmung sei ein sowohl schädlich für die Stadtbäume und das Stadtgrün als auch ein Risiko für Stadtbewohner. Maßnahmen, die getroffen werden müssten, seien der Rückbau versiegelter Flächen und die Oberflächengestaltung. Beispielsweise werden in Dresden-Prohlis Innenhöfe begrünt und in der Innenstadt der Bau von Brunnen angeregt.
Mittel und Wege für eine nachhaltigere Stadtentwicklung aus Sicht technischer Infrastruktur wurden von Jörg Walther, Infrastruktur- und Mobilitätsplanung der BTU Cottbus-Senftenberg, erörtert. In der Infrastrukturplanung seien sie für die Ausbildung der Stadtplaner zuständig. In den kommenden Jahren, so Walther, werde der Energiebedarf ansteigen. Mit der Berechnung der Flächen, die benötigt würden, um die Leistung des ehemaligen Kohlekraftwerkes zu erreichen, käme die Stadt und auch die Energie an ihre Grenze. Hinzukommt, dass auch noch ein Vielfaches der Leistung benötigt wird. Er betonte, dass sich Städte in Zukunft ändern werden. Laut Walther sei außerdem eine verbrauchernahe Energieerzeugung signifikant für eine gelingende Transformation. Die Klimaanpassung sei insgesamt ein Treiber der Stadterneuerung, beispielsweise im Bereich der Mobilität und der Stadtbegrünung. Beim Umgang mit versiegelten Flächen stellte er die Lösungen aus anderen Ländern vor und betonte, dass hier mehr danach geschaut werden sollte, was darüber hinaus möglich ist.
In der anschließenden Diskussion wurden insbesondere lokale Entwicklungen in Dresden erneut aufgegriffen, Raumkonzepte diskutiert und in einigen Fällen emotional um die Zukunft der Stadt und Natur gestritten. Auch eine stärkere Beteiligung Jugendlicher wurde als Wunsch für zukünftige Entscheidungen geäußert.
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