Mit rund 50.000 eingeschriebenen Studierenden im Wintersemester 2023/24 stellen Inderinnen und Inder die größte Gruppe internationaler Studierender in Deutschland. Viele sind in MINT-Fächern eingeschrieben, also dort, wo Fachkräfte besonders fehlen. Dennoch bleibt bislang nur ein Viertel von ihnen dauerhaft im Land.
Brücken bauen, Netzwerke stärken und Integration gezielt unterstützen
In seiner Keynote hob Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor: „Internationale Studierende mit Bleibeabsicht fördern das Wirtschaftswachstum und Innovation, stärken das Sozialsystem und können die Folgen des demografischen Wandels abfedern.“ Der Rückgang deutscher Studienanfängerinnen und -anfänger werde vielerorts durch internationale Studierende ausgeglichen. Wichtig sei es, Brücken zu bauen, Netzwerke zu stärken und Integration gezielt zu unterstützen.
Bessere sprachliche Qualifizierung sowie Beratungs- und Vermittlungsangebote
Im ersten Panel diskutierten David Kipp (Stiftung Wissenschaft und Politik), Alexander Wilhelm (Bundesagentur für Arbeit) und Axel Plünnecke über migrationspolitische Rahmenbedingungen. Kipp betonte die Wirkung des Mobilitätsabkommens zwischen Indien und Deutschland sowie die Notwendigkeit verlässlicher Strukturen entlang der gesamten Migrationskette. Wilhelm erklärte: „Der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt funktioniert heute besser als noch vor wenigen Jahren – aber er muss von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern auch als Chance gesehen werden.“ Dafür brauche es eine bessere zusätzliche (sprachliche) Qualifizierung während des Studiums sowie Beratungs- und Vermittlungsangebote für indische Studierende.
Persönliche Netzwerke entscheidend für Berufseinstieg
Der zweite Block der Veranstaltung galt den Perspektiven indischer Studierender und Herausforderungen beim Übergang von der Hochschule in den Arbeitsmarkt. KAS-Stipendiatin Yogita Khanolkar betonte: „Deutsch sprechen zu können ist sehr wichtig.“ Auch persönliche Netzwerke seien entscheidend für den Berufseinstieg. Weitere Beiträge machten deutlich: Wohnraummangel, bürokratische Hürden und fehlende Orientierung erschweren den Übergang in den Arbeitsmarkt, hier ist gezielte Unterstützung gefragt.
Strukturelle Herausforderungen wie Sprachbarrieren und Wohnungsknappheit
Im abschließenden Panel vertieften Dr. Jan Wöpking (German U15) und Jannik Heckenhahn (ICUnet.Group) diese Punkte. Wöpking sprach sich für eine stärkere Verzahnung von Hochschulen und Wirtschaft aus, verwies aber auch auf strukturelle Herausforderungen wie Sprachbarrieren und Wohnungsknappheit. Heckenhahn forderte eine zentrale Plattform zur Vernetzung und mehr Trainings für eine vielfältige Rekrutierung: „Wahnsinn, was die indische Gemeinschaft in Deutschland geschaffen hat – wir sollten das aktiv stärken!“
Netzwerkeffekte stärken, Unterstützungs- und Vermittlungsangbote ausbauen
Auch Themen wie mitreisende Familienangehörige, die Rolle der Ausländerbehörden und der soziale Zusammenhalt wurden angesprochen. Deutlich wurde: Es braucht eine stärkere Netzwerkbildung und gemeinsame Anstrengungen von Hochschulen, Wirtschaft und Politik – nicht nur, um Talente zu gewinnen, sondern um sie auch dauerhaft zu binden. Die Diaspora indischer Studierender in Deutschland kann dabei eine zentrale Rolle spielen, um Netzwerkeffekte zu stärken sowie Unterstützungs- und Vermittlungsangebote auszubauen.
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