Auf einen Blick
- Die Konrad-Adenauer-Stiftung steht an der Seite der Ukraine und betrachtet diese völkerrechtswidrige Aggression Russlands zugleich als Angriff auf unsere europäische und internationale Ordnung.
- Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine hat Putin seine wahren Absichten offenbart: Er will die Ukraine mit militärischer Gewalt unterwerfen und zu einem vollständig von ihm abhängigen Gebilde machen.
- Das Ziel Putins, die Ukraine rasch militärisch zu besiegen, ist fehlgeschlagen. Die Ukraine wehrt sich auch mit Hilfe westlicher Waffen erfolgreich, auch wenn bislang nicht absehbar ist, wie dieser Krieg enden wird.
- Anders als vom russischen Regime erwartet, hat der Krieg den Westen geeint. Die Sanktionen zeigen Wirkung und auch international steht das Putin-Regime weitgehend isoliert dar.
- Die Folgen des Krieges für die künftige Weltordnung und Sicherheitsarchitektur sind noch nicht in Gänze absehbar. Die Konrad-Adenauer-Stiftung setzt sich aber bereits jetzt im Rahmen ihrer Analysen intensiv damit auseinander.
Inhalt
1. Putin will Ukraine mit militärischer Gewalt unterwerfen
3. Folgen für die Weltordnung und Europa
4. Unsere Angebote und Projekte zum Thema
5. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
DER VIERUNDZWANZIGSTE
In einem Film des Auslandsbüros Ukraine (Charkiw) erzählen fünf Sur-Place-Stipendiatinnen und Stipendiaten von ihren Erinnerungen an den 24. Februar 2022, ihrer Flucht aus der Ukraine, ihrem gegenwärtigen Leben und ihren Hoffnungen auf die Zukunft.
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Putin will Ukraine mit militärischer Gewalt unterwerfen
Mit Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 bestehen keine Zweifel mehr über den wahren Charakter Putins und seines Regimes. Die lang diskutierte Frage nach den Absichten Putins ist vor aller Welt beantwortet: Er will die Ukraine mit dem Einsatz brachialer militärischer Gewalt unterwerfen und zu einem vollständig von ihm abhängigen Gebilde machen. Die staatliche Souveränität der Ukraine und ihr selbstbestimmter Weg hin zu Demokratie und Rechtsstaat hat in seinem Weltbild keinen Platz. Der Angriff ist deshalb auch ein Angriff auf die Europäische Friedensordnung, in der Grenzen nie mehr mit Gewalt verschoben werden dürfen, und ein Angriff auf die internationale Ordnung, die auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker beruht.
Zudem zeigt der Überfall auf die Ukraine, dass es Putin in erster Linie nicht um russische Sicherheitsinteressen ging. Vielmehr ist ihm ein Nachbar, der den Weg hin zu Demokratie und Rechtsstaat eingeschlagen hat, ein Dorn im Auge. Eine funktionierende Demokratie in seiner unmittelbaren Nachbarschaft bedroht Putins autoritäre Herrschaft, denn sie zeigt eine freiheitliche und wirtschaftlich attraktive Alternative auf.
Inzwischen hat sich gezeigt, dass der russische Plan einer raschen Eroberung der Ukraine nicht aufgegangen ist. Vielmehr ist es der Ukraine gelungen, sich gegen die russische Aggression zu behaupten und besetzte Territorien zurückzuerobern. Noch ist jedoch nicht absehbar, wer diesen Krieg, der nach seriösen Schätzungen bereits weit über 100.000 Todesopfer gefordert hat, gewinnen wird. Der Widerstandswille auf ukrainischer Seite ist jedoch ungebrochen.
Der Westen steht zusammen
Anders als beabsichtigt hat Putin mit seinem Krieg den Westen geeint. Die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft zeigen Wirkung, umfangreiche militärische und humanitär Hilfsleistungen an die Ukraine haben ihre militärische Kampfkraft und zivile Widerstandsfähigkeit gestärkt, während die Schwachstellen der russischen Militärmaschinerie deutlich geworden sind. Seit Kriegsbeginn und insbesondere nach der Teilmobilmachung haben zudem hunderttausende meist junge und gut ausgebildete Russen ihr Land verlassen, was die Zukunftsaussichten des Landes stark belastet. Auch international sieht sich das Putin-Regime weitgehend isoliert, wie die Abstimmungen in der UN-Vollversammlung zeigen.
Folgen für die Weltordnung und Europa
Das Jahr 2022 wird künftig in einer Reihe mit den Jahren 1945 und 1989 stehen. Mit dieser Zeitenwende stellen sich zahlreiche Fragen nach den kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Folgen des Krieges: Welche Opfer wird er in der ukrainischen Zivilbevölkerung und unter den Kombattanten beider Seiten noch fordern? Werden die innenpolitischen Rückwirkungen des Krieges zur Gefahr für das Putin-Regime? Welche längerfristigen wirtschaftlichen Folgen hat dieser Krieg für Russland, den Westen sowie die Weltwirtschaft? Wann und wie wird dieser Krieg enden? Welche Folgen haben die Szenarien des Kriegsausgangs für die Menschen in der Ukraine und für die europäische und internationale Sicherheitsarchitektur? Welche Rolle kann die Europäische Union spielen? Welche Folgen für die künftige Weltordnung hat dieser Krieg?
Auf dieser Seite finden Sie Informationen aus den Auslandsbüros der Stiftung sowie Analysen und Publikationen zu den oben genannten Themen und Fragen, die fortlaufend aktualisiert und ergänzt werden.
Wehrhafte Demokratie
Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Frage nach der Wehrhaftigkeit der Demokratie in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses katapultiert. Doch Panzer und Raketen sind nicht die einzige Bedrohung für unsere freie Gesellschaft. Unsere Demokratie ist vielen Gefahren ausgesetzt, mit denen sich unser Essayband und eine große Kampagne beschäftigen.
Mehr erfahren über das Thema „Wehrhafte Demokratie“ oder direkt zum Essayband „Die wehrhafte(re) Demokratie“
Blickpunkt Ukraine – Perspektiven aus einem europäischen Land
Der „Blickpunkt Ukraine“ lässt ukrainische Autorinnen und Autoren zu aktuellen Themen und Debatten ausführlich zu Wort kommen.
Ostmittel- und Südosteuropa: Politische und gesellschaftliche Auswirkungen ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine
Unsere Auslandsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter berichten in unserer Länderbericht-Serie anlässlich des einjährigen Jahrestages des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine über die Situation in ihren Einsatzländern. Dabei stehen vor allem die konkreten Auswirkungen des Ukrainekriegs auf Politik und Gesellschaft sowie dessen Instrumentalisierung in nationalen politischen Debatten im Fokus der Berichterstattung.