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Von der Mauer bis zur Demokratie: Zwei Lebenswege im Schatten der Diktatur

من Teresa Holley

Brüche und Umbrüche – Jugend in der DDR

Wie war es, in einem Staat zu leben, in dem Ideologie über Freiheit stand? Bei der Veranstaltung „Brüche und Umbrüche – Jugend in der DDR“ berichteten Nadja Klier und Ingo Hasselbach von ihren persönlichen Erfahrungen mit Überwachung, Repression und dem Alltag in der DDR. Schülerinnen und Schüler erhielten einen eindrucksvollen Einblick in das Leben in einer Diktatur und die Bedeutung von Freiheit und Demokratie.

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Die Veranstaltung „Brüche und Umbrüche – Jugend in der DDR“ fand am 21.11.2025 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Zwei 10. Klassen des Canisius-Kollegs Berlin nahmen teil und konnten sich kritisch mit der DDR und den Erlebnissen der Zeitzeugen auseinandersetzen.

Zwei Geschichten aus einem Regime, in dem Ideologie über Freiheit stand. Propaganda, Überwachung und Kontrolle prägten den Alltag. Um diese Realität – für Jugendliche heute kaum vorstellbar – greifbar zu machen, berichteten Nadja Klier und Ingo Hasselbach von ihren Erfahrungen.

Christian Schleicher begrüßte die rund 60 Teilnehmenden und betonte: Nur durch das Zuhören lässt sich verstehen, wie das Leben in der DDR war – und was es bedeutet, ohne die Freiheit einer Demokratie aufzuwachsen.

Zum Auftakt lief der Film „Wir wolln Euch mal wat fragen!“, der prägende Orte der Zeitzeugen ins Bild setzt und ihre Lebensgeschichten eindrucksvoll näherbringt.

Nadja Klier wurde schon mit 14 Jahren fast rund um die Uhr von der Staatssicherheit (Stasi) überwacht. „Die Stasi war der Chronist der DDR“, sagt sie. In ihrer Akte war ihr Leben detailliert dokumentiert, sogar der Einsatz eines jugendlichen Spitzels geplant. 1988 wurde sie mit ihrer Familie ausgebürgert. Sie erinnert sich: „Ich packte meinen Koffer, der eigentlich immer für den Sommerurlaub war. Jetzt muss ich da mein ganzes Leben einpacken.“ Ihre Erfahrungen hat sie im Buch „1988: Wilde Jugend“ festgehalten und daraus vorgelesen.

Ingo Hasselbach, 1967 in Ost-Berlin geboren, lebte als „Punk“ und wurde wegen Aussagen wie „Die Mauer muss weg“ verfolgt, als Staatsfeind erklärt und mehrfach inhaftiert. „Das totale Gefühl der Kontrolle, die Unfreiheit hat mich gestört. Der öffentliche Ruf nach Freiheit hat gereicht, dass man eingesperrt wird“, erzählt er. Nach seiner Flucht rutschte er in die Neonaziszene ab, stieg später aus: „Ich habe das Denken wieder begonnen, ich habe angefangen zu hinterfragen.“ Heute unterstützt er mit dem Verein „Exit“ Aussteiger aus extremistischen Gruppen.

Offen beantworteten beide alle Fragen der Jugendlichen – und zeigten, wie politische Systeme Leben prägen.

Der Jugendpolitiktag machte deutlich, wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur zu kennen, sondern zu verstehen. Die Begegnung mit Zeitzeugen ließ erahnen, wie sich ein Leben ohne Freiheit und unter Kontrolle anfühlt. Zugleich war es ein eindringlicher Appell: Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg.

Die Veranstaltung regte die Jugendlichen an, selbst aktiv zu werden – sich für Freiheit und Demokratie einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen, um Diktatur zu verhindern.

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Portrait von Christian Schleicher
Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd
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