Sicherheit in Deutschland und der Welt beruht neben Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit genauso auf Investitionen in die globale Entwicklung.
Auf einen Blick
- Entwicklungspolitik ist Teil eines strategischen Gesamtansatzes deutschen Außenhandelns und muss eng mit der Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik abgestimmt werden.
- Wir stehen für eine ganzheitliche Entwicklungspolitik, die einerseits deutsche Interessen und geopolitische Entwicklungen berücksichtigt und andererseits die Bekämpfung extremer Armut und Schaffung menschenwürdiger Lebensverhältnisse als unverzichtbare Aufgabe einer wertegeleiteten Entwicklungszusammenarbeit (EZ) anerkennt.
- Entwicklungspolitik ist kein Selbstzweck, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet: Relevante Akteure in unseren Partnerländern werden gezielt befähigt, zur sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und damit nachhaltigen Entwicklung ihres Landes beizutragen.
- Als international tätige politische Stiftung setzen wir seit über 60 Jahren gemeinsam mit lokalen Partnern entwicklungspolitische Projekte in unseren Einsatzländern um.
- Zu unseren Zielen gehören neben der Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen (Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte) auch die Förderung von wirtschaftlicher Entwicklung, Sicherheit, Klimaschutz und Gleichberechtigung.
Inhalt
1. Entwicklungspolitik ist strategisch, interessensgeleitet und wertebasiert
2. Entwicklungspolitik ist internationale Zusammenarbeit
3. Entwicklungspolitik ist Hilfe zur Selbsthilfe
4. Entwicklungspolitik ist in unserer Arbeit fest verankert
5. Unsere Angebote und Projekte zum Thema
6. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Entwicklungspolitik ist strategisch, interessensgeleitet und wertebasiert
Das globale geopolitische Umfeld hat sich stark gewandelt. Entwicklungs- und Schwellenländer haben heute eine Vielzahl an Kooperationspartnern zur Auswahl. Diese Realität muss Deutschland in seiner Entwicklungspolitik anerkennen und entsprechend strategisch und interessengeleitet vorgehen. Der Einsatz für den Schutz „globaler öffentlicher Güter“ wie Gesundheit (z.B. Pandemieprävention), Sicherheit und Klima zählt hier ebenso hinzu wie wohlüberlegte Verzahnungen mit Migrationspolitik und Außenwirtschaftsförderung. Im Sinne des christlichen Menschenbildes bleiben die Reduzierung extremer Armut, Hungerbekämpfung und das Schaffen von Bildungsperspektiven in den wirtschaftlich am wenigsten entwickelten Ländern jedoch unverzichtbare Bestandteile einer wertegebundenen Entwicklungszusammenarbeit. Die Orientierung sowohl an Werten als auch an Interessen lässt sich mit dem Begriff “wertegeleiteter Pragmatismus” treffend zusammenfassen. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sind dabei zentrale Orientierungspunkte für die deutsche Entwicklungspolitik.
Entwicklungspolitik ist internationale Zusammenarbeit
Dabei kann Entwicklungspolitik nur partnerschaftlich gedacht werden, ob in bilateralen Beziehungen mit Partnerländern oder durch die Kooperation auf multilateraler Ebene. Deutschlands Rolle in der Stärkung eines regel- und wertebasierten Multilateralismus ist hierbei zentral. Gemeinsam mit gleichgesinnten Partnern können wir so einen Beitrag zur wertebasierten Entwicklung leisten und damit auch international ein Gegengewicht im Systemkonflikt mit Akteuren wie China oder Russland bieten. Auch die Zusammenarbeit und Abstimmung mit europäischen Partnern ist für eine erfolgreiche Entwicklungspolitik von Bedeutung.
Entwicklungspolitik ist Hilfe zur Selbsthilfe
Durch Entwicklungspolitik setzen wir uns für die weltweite Schaffung menschenwürdiger Lebensverhältnisse ein und fördern eine nachhaltige und selbstbestimmte Entwicklung. Das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe ist hierbei ein zentrales Leitmotiv. Durch gezielte Unterstützung sollen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft befähigt werden, zur nachhaltigen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung ihrer jeweiligen Länder und Regionen beizutragen.
Entwicklungspolitik umfasst vor diesem Hintergrund auch den Einsatz zur Verbesserung der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zugunsten der Entwicklungsländer und das Eintreten für rechtsstaatliche Strukturen und starke Institutionen auf multilateraler Ebene.
Entwicklungspolitik ist in unserer Arbeit fest verankert
Die Konrad-Adenauer-Stiftung setzt sich seit den 1960er Jahren in ihrer internationalen Arbeit durch entwicklungspolitische Aktivitäten u.a. für die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen in Entwicklungsländern ein, um Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Einhaltung der Menschenrechte zu fördern. Auch die Förderung der Gleichberechtigung, des Klimaschutzes und der wirtschaftlichen Entwicklung sind wichtige Ziele. Dabei ist eine enge und auf die jeweiligen Rahmenbedingungen abgestimmte Zusammenarbeit mit lokalen Partnern zentral für die Projektarbeit der Stiftung.
Unsere Angebote und Projekte zum Thema
Internationale Büros und Programme
Der Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und die Soziale Marktwirtschaft spielt als Teil einer nachhaltigen Entwicklungspolitik für die Konrad-Adenauer-Stiftung eine herausragende Rolle. Aus diesem Grund engagieren wir uns mit unseren Auslandsbüros weltweit, fördern demokratische Strukturen und Prozesse und helfen somit relevanten Akteuren bei der Befähigung, zu einer sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Multinationaler Entwicklungsdialog
Das Programm Multinationaler Entwicklungsdialog (MNED) ist in Brüssel, New York und Washington angesiedelt und für den Dialog mit der Europäischen Union, der NATO und den Vereinten Nationen im entwicklungspolitischen Bereich aber auch für die Vernetzung von Partnern und Experten aus dem weltweiten KAS-Netzwerk mit den entsprechenden Institutionen zuständig. Des Weiteren unterstützt ein Projektteam mit Sitz in Brüssel und Berlin die Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Drittländern bei der Antragstellung für EU-Projekte.
Mehr erfahren über den multinationalen Entwicklungsdialog Brüssel
Mehr erfahren über den multinationalen Entwicklungsdialog New York
Mehr erfahren über den multinationalen Entwicklungsdialog USA
Internationales Medienprogramm
Eine Demokratie funktioniert nur, wenn Presse- und Meinungsfreiheit gewährleistet sind. Aber in vielen Ländern der Welt sind diese grundlegenden Voraussetzungen nicht gegeben. Deshalb unterstützen unsere Büros in Johannesburg, Singapur und Sofia Medien der jeweiligen Region dabei, ihre politische Verantwortung wahrzunehmen und zur Entwicklung der Demokratie beizutragen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu stärken, damit sich eine unabhängige Medienlandschaft entwickeln kann und die Grundlage dafür zu schaffen, dass eine freie Meinungsbildung in Politik und Gesellschaft stattfinden kann.
Internationales Rechtsstaatsprogramm
Seit 1990 ergänzt die Konrad-Adenauer-Stiftung ihre internationalen Projekte der Demokratieförderung und des politischen Dialogs durch das länderübergreifende globale Rechtsstaatsprogramm. Standorte der fünf Regionalprogramme sind in Bogotá für Lateinamerika, Singapur für Asien, Nairobi und Dakar für Subsahara Afrika, Bukarest für Südosteuropa und Beirut für den Nahen Osten/Nordafrika. Von Berlin aus wird die weltweite Rechtsstaatsarbeit koordiniert.