Historischer Rundgang: Station 3
Adenauer und die Natur
Gärtner, das ist ein schöner Beruf. Die Bäume und Blumen danken es einem doch wenigstens, was man für sie tut.

Die Nähe zur Natur war Adenauer wichtig. In Rhöndorf hielt er sich gern in seinem Garten auf, und dort pflegte er bekanntermaßen seinen eigenen Rosengarten – anders, als es die Legende will, war er jedoch nicht selbst als Rosenzüchter tätig. Auch für die Politik war das Gärtnern seiner Meinung nach hilfreich, denn dabei erlerne man die wichtige Tugend der Geduld.
Das Gelände der „Villa La Collina“ verfügte über einen eigenen Park, hier konnte der Kanzler eine Vielzahl an Pflanzen beobachten, in Ruhe die Natur genießen und den Blick über den Comer See und das Bergpanorama am gegenüberliegenden Ufer schweifen lassen.
Von Cadenabbia aus unternahm Adenauer ausgedehnte Spaziergänge durch die Umgebung und profitierte dabei von der ihm bis ins Alter eigenen körperlichen Fitness. In Rhöndorf stieg er jeden Tag die 58 Stufen seines Hauses in den Zennigsweg hinab und wieder hinauf. Das kam ihm auch in dem hügeligen Gelände Oberitaliens zugute. Schiffstouren auf dem Comer See gehörten ebenfalls zum regelmäßigen Besuchsprogramm “des Alten“.


Entgegen anderslautenden Gerüchten hat Adenauer selbst wie erwähnt keine Rosen gezüchtet. Jedoch erlaubte er dem Züchter Mathias Tantau jun., eine neue Sorte nach ihm zu benennen. Die 1954 präsentierte duftende rote “Edelrose Konrad Adenauer” gehörte zu den Favoriten des Kanzlers im heimischen Garten in Rhöndorf und ist für Botanikfreunde heute allgemein erhältlich.