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Sonntag, 20. Oktober 2013
Deutschland hat einen heißen Sommer hinter sich. Doch nicht nur die hohen Temperaturen, auch der hitzige Wahlkampf trieb so manchem Parteistrategen die Schweißperlen auf die Stirn. Der erste Tag der diesjährigen IKPK steht daher ganz im Zeichen der Bundestagswahl. Insbesondere fragen wir nach Trends und Innovationen im Wahlkampf. Den Anfang macht der Kommunikationswissenschaftler Professor Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim. In seinem Vortrag thematisiert er das Themenmanagement der Parteien und geht auf einzelne Instrumente ein. Mit welchen Herausfordeungen Demoskopen heutzutage zu kämpfen haben, erklärt Professor Dr. Thorsten Faas, Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Über die Politisierung und Instrumentalisierung des Themas Gerechtigkeit spricht Dr. Knut Bergmann, Leiter des Hauptstadtbüros des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Mit immer neuen Online-Formaten versucht die Politik, die Wähler zu erreichen. Im Rahmen eines von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützen Forschungsprojekts haben Professor Dr. Christoph Neuberger (LMU München) und Professor Dr. Stefan Stieglitz (WWU Münster) Twitter sowie rund 100 Weblogs mit politischem und wirtschaftlichem Schwerpunkt beobachtet und analysiert. Erste Ergebnisse ihrer Studie präsentieren sie auf der IKPK 2013.
Im Anschluss kommt die aktive Politik zu Wort. Wir haben Direktkandidaten der Bundestagswahl 2013 nach Berlin eingeladen, um mit uns über ihre Erfahrungen im Wahlkampf zu diskutieren. Lars Zimmermann (CDU), Sven-Christian Kindler (Grüne), Dr. Marcel Klinge (FDP) und Christina Kampmann (SPD) stehen stellvertretend für eine neue Generation von Politikern und versprechen eine interessante und lebhafte Diskussion.
Montag, 21. Oktober 2013
Am zweiten Tag richtet sich der Blick ins europäische Ausland und die USA. Zunächst geht es nach Österreich, wo Ende September die Nationalratswahlen stattfinden. Was im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden großen Parteien SPÖ und ÖVP den Unterschied macht, zeigt Dr. Thomas Hofer, Politikberater und geschäftsführender Gesellschafter von H&P Public Affairs. Außerdem wird Philipp Maderthaner, Gründer des Campaigning Bureau, erklären, welche Lektionen die Europäer aus dem amerikanischen Wahlkampf ziehen können.
Italien bleibt weiterhin das Sorgenkind der europäischen Politik. Bei den Parlamentswahlen im Februar war die populistische Fünf-Sterne-Bewegung des Komikers Beppo Grillo der große Gewinner. Die etablierten Parteien haben weiter an Kredit verloren, die neue Koalitionsregierung steht auf wackeligen Füßen. Was das für das italienische Parteiensystem und die Zukunft des Landes bedeutet, erläutert Professor Paolo Mancini, Universität Perugia.
Auch Norwegen hat kürzlich gewählt. Die linksliberale Koalition um Premierminister Jens Stoltenberg hat dabei die Mehrheit an die konservative Høyre-Partei und ihre Partner verloren. Gunnar Kongsrud, Marketingchef von Høyre, nennt die Gründe für den überraschenden Triumph seiner Partei.
Eine deutsch-britische Gesprächsrunde zwischen David McAllister und der britischen Tory-Abgeordneten Laura Sandys beleuchtet Stimmungen und Strategien im Vorfeld der Europawahl 2014. Während in Deutschland Fragen wie die Griechenland-Hilfen oder die Datenschutzpläne der EU die politische Agenda beherrschen, diskutiert Großbritannien ganz grundsätzlich über Vor- und Nachteile einer EU-Mitgliedschaft.
Ein Highlight der Konferenz erwartet uns am Montagnachmittag. Mit Rich Beeson (Republikaner) und Buffy Wicks (Demokraten) haben zwei hochrangige Kampagnenmanager zugesagt, uns an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen. Beeson leitete im vergangenen Jahr als Political Director die Kampagne für Herausforderer Mitt Romney, während Wicks als Leiterin der Kampagne „Operation Vote“ maßgeblich an der Wiederwahl Obamas beteiligt war. Zum Abschluss werden beide einen Ausblick auf die Halbzeitwahlen zum amerikanischen Kongress im nächsten Jahr wagen.