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Ausstellung

Robert Havemann 1910-1982

Ein Wissenschaftler in der Opposition zu zwei totalitären Systemen

Die Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft wird vom Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert und ist vom 19.11. bis 30.11.2007 zu besichtigen.

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Details

Der Naturwissenschaftler Robert Havemann gehörte zu den bekanntesten Köpfen der Opposition in der DDR. Der 1910 in München geborene Sohn eines Lehrers studierte Chemie in München bzw. Berlin und war am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie tätig. Seit 1932 KPD-Mitglied, engagierte er sich in der Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“.

Von 1937 bis 1943 war Havemann an einem Giftgas-Projekt des Heereswaffenamtes beteiligt; mit Beginn des Zweiten Weltkrieges initiierte er dort die Widerstandsgruppe "Europäische Union". 1943 wurde er verhaftet und vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Aufgrund seiner Beteiligung an kriegswichtiger Forschung erhielt Havemann Vollstreckungsaufschub bis zum Kriegsende und musste im Zuchthaus Brandenburg seine Forschungsarbeit fortsetzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Havemann wieder als Hochschullehrer in Berlin tätig, ab 1950 als Direktor des Instituts für Physikalische Chemie an der Humboldt-Universität in Berlin. Er wurde Mitglied der SED sowie der Volkskammer. Im Wintersemester 1963/1964 hielt Havemann eine Vorlesungsreihe mit dem Thema "Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme" (in der Bundesrepublik als "Dialektik ohne Dogma?" veröffentlicht); es erfolgte sein Ausschluss aus der SED, da sich Havemann des "Verrats an der Sache der Arbeiter- und Bauernmacht schuldig gemacht" habe.

Darauf folgte 1965 ein Berufsverbot für Havemann. Fortan veröffentlichte er in der Bundesrepublik SED-kritische Texte. Aufgrund eines Protestbriefes gegen die Ausbürgerung seines Freundes Wolf Biermann wurden der Wissenschaftler zu Hausarrest verurteilt und seine Familie rund um die Uhr von der Staatssicherheit überwacht. 1982 engagierte sich Havemann gemeinsam mit Pfarrer Rainer Eppelmann im sogenannten Berliner Appell „Frieden schaffen ohne Waffen“ für eine unabhängige gesamtdeutsche Friedensbewegung. Am 09. April 1982 verstarb Havemann in Grünheide bei Berlin.

Das Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert die Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft vom 19.11. bis 30.11.2007.

Zusätzliches Veranstaltungsangebot

Zeitzeugengespräch mit Sibylle Havemann und Dr. Bernd Florath am Dienstag, 20. November 2007, 12.15 Uhr im Hörsaal 5 der Friedrich-Schiller-Universität Jena

EINTRITT FREI! Um Anmeldung zur Eröffnungsveranstaltung per E-Mail, Fax oder Telefon wird gebeten. Gern können Sie den Anmeldebogen nutzen.

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tempat

Jena, Friedrich-Schiller-Universität (Foyer des Lehrgebäudes Ernst-Abbe-Platz)

speaker

  • Andreas Trautvetter MdL (Thüringer Minister für Bau und Verkehr)
    • Prof. Dr. Klaus Dicke (Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena)
      • Sibylle Havemann (Berlin)
        • Dr. Bernd Florath (Berlin)
          • Dr. Andreas Schulze (Konrad-Adenauer-Stiftung)

            Publikation

            Robert Havemann - Ein Wissenschaftler in Opposition zu zwei totalitären Systemen
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            kontak

            Dr. Andreas Schulze

            Dr

            Leiter Regionalbüro Westfalen, Politisches Bildungsforum NRW

            andreas.schulze@kas.de +49 231-1087777 - 0 +49 231-1087777 - 7

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