Handschlag über tiefe Gräben
Іс-шара
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„Ich bin seit langem ein Bewunderer seiner staatsmännischen Leistung und seines Zielbewusstseins beim Aufbau eines modernen Israel und dessen sehr bemerkenswerter Entwicklung. Das deutsche Volk empfindet tiefe Genugtuung, dass, durch die Wiedergutmachung für Opfer des Nazismus, ein Beitrag für den Aufbauprozess Israels geleistet wird.“
Konrad Adenauer nach der ersten Begegnung mit David Ben Gurion am 14.3.1960
Nach dem Grauen des Holocaust und angesichts der tiefen deutschen Schuld sah Konrad Adenauer die moralische und finanzielle Wiedergutmachung an dem jüdischen Volk, die letztlich nur symbolischen Charakter haben konnte, als elementare Verpflichtung der Deutschen und als ein Teil des rechtsstaatlichen Wiederaufbaus in Deutschland an. Deshalb setzte er sich sehr frühzeitig und nachdrücklich für Wiedergutmachungsleistungen und Unterstützung beim Aufbau Israels ein.
Am 10. September 1952 unterzeichneten der Bundeskanzler und der israelische Außenminister Moshe Sharett in Luxemburg das sog. Wiedergutmachungsabkommen.
Vor genau 50 Jahren, am 14. März 1960, kam es schließlich zu dem legendären Treffen zwischen David Ben Gurion und Konrad Adenauer im New Yorker Walldorf Astoria Hotel. Beide Staatsmänner, die als starke Führungspersönlichkeiten, Realpolitiker und Visionäre zugleich, den Aufbau und die Entwicklung ihrer Länder wesentlich prägten, verstanden sich sehr rasch, ja fanden Sympathie und Respekt zueinander. Nach dem Grauen des Naziterrors stellten sie sich der nahezu übermenschlichen Herausforderung des Neuanfangs und setzten die die sehr schwierigen Annäherungsschritte gegen die Mehrheiten ihrer Völker durch.
Im Rahmen unserer Matinee wollen wir dieses Treffen in New York würdigen, aber auch Fragen zu Konrad Adenauer und seinem Verhältnis zum Judentum, Ben Gurions Haltung zu Deutschland sowie ihr gemeinsames Bemühen um den deutsch-israelischen Dialog in den Blick nehmen.
Wir freuen uns, dass wir für diese Gesprächsrunde zwei Enkel der beiden großen Patriarchen, Prof. Dr. Ben-Eliezer und Konrad Adenauer, sowie den bekannten Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn haben gewinnen können.
Handschlag über tiefe Gräben –
Konrad Adenauer und David Ben Gurion
- Matinee -
Begrüßung und Einführung
Christian Schleicher
Stv. Leiter der Akademie
der Konrad-Adenauer-Stiftung
Gesprächsrunde
mit
Prof. Dr. Yariv Ben Eliezer
Direktor der medienwissenschaftlichen
Abteilung
am Interdisziplinären Zentrum
(IDC), Herzliya, Israel
Konrad Adenauer
Rechtsanwalt und Notar, Köln
Prof. Dr. Michael Wolffsohn
Historiker,
Universität der Bundeswehr, München
Moderation
Clemens Wergin
Ressortleiter Außenpolitik
von Welt,Welt am Sonntag und Berliner Morgenpost
Musikalische Umrahmung
Dvorah Gordin-Atariah, Flöte
Alexander Merzyn, Violoncella