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60 Jahre Berliner Luftbrücke

Feierstunde erinnert an die Anfänge der transatlantischen Partnerschaft

Über 2 Millionen Menschen waren vom einen Tag auf den anderen ohne jegliche Versorgung, als die Sowjetunion in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni mit der Blockade von Westberlin begann. Drei Tage später, am 26. Juni, flog das erste US-amerikanische Versorgungsflugzeug auf den Flughafen Tempelhof zu. Es war der Anfang der Luftbrücke, die Westberlin fast 11 Monate lang aus der Luft versorgte. Im AlliiertenMuseum Berlin versammelten sich auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung am 60. Jahrestag des Blockade-Beginns Zeitzeugen, Historiker und Politiker, um an diese einzigartige Hilfsaktion für Deutschland zu erinnern.

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„Von der Luftbrücke zur transatlantischen Freundschaft“ war der Titel der Feierstunde, und ganz in diesem Sinne sprach der Publizist Prof. em. Dr. Arnulf Baring in seinem Vortrag über die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Partnerschaft. „Heute ist ein Tag der Freude“, sagte Baring gleich zu Beginn seiner Rede. Gleichzeitig bedauerte er das „fehlende Geschichtsbewusstsein“ des Berliner Senats, der den Tag mit keiner offiziellen Feier würdigt.

Baring erinnerte an den amerikanischen General Lucius D. Clay, der die Luftbrücke im Wesentlichen konzipiert und umgesetzt hat. Er habe zunächst „länger als viele andere“ geglaubt, dass es nach dem Krieg eine gemeinsame deutsche Lösung geben könne. Doch die russische Blockade beendete diese Hoffnung. „In den Westzonen war die Entwicklung zu einer konsolidierten BRD zu dieser Zeit voll im Gange“, erinnerte Baring. Die Russen wollten daher mit der Abschottung in erster Linie die Gründung eines Weststaats vermeiden, die Einverleibung Westberlins an sich sei nur ein Nebeninteresse gewesen, sagte Baring vor rund 300 Zuhörern.

Dass dies nicht funktioniert habe, liege aber nicht nur an dem beherzten Plan Clays und seiner Unterstützung durch den amerikanischen Präsidenten Truman. „Auch die Westberliner mussten mitmachen, ihnen war ja die Möglichkeit eingeräumt worden, sich von den Russen versorgen zu lassen“, so Baring. Dass diese Option von weniger als einem Zehntel der Bevölkerung in West-Berlin wahrgenommen worden sei, liege vor allem an der Haltung des damaligen Bürgermeisters Ernst Reuter, der mit seiner berühmten Rede vor der Ruine des Reichstagsgebäudes den Durchhaltewillen der Bevölkerung manifestiert hatte.

Die Bedeutung der Luftbrücke heute sei kaum zu überschätzen, sagte der Zeithistoriker mit Blick auf die Entwicklung der transatlantischen Partnerschaft: „Das emotionale Verhältnis zwischen den USA und Deutschland hat sich durch diese Hilfsaktion grundlegend verändert.“ Deutschland habe einen sicheren Verbündeten gefunden, den es zuvor nirgends auf der Welt hatte. Erst vor diesem Hintergrund sei die Westbindung der Bundesrepublik und die deutsch-französische Aussöhnung zustande gekommen, betonte Baring. „Es lebe die Freiheit, es lebe das Bündnis der Westmächte, es lebe die Freundschaft zwischen unseren Völkern“, rief er dem Publikum zum Ende seines Vortrags zu.

Der Zustand dieser Freundschaft war das Thema der anschließenden Podiumsdiskussion. „Die Begeisterung für die USA in Deutschland hat deutlich nachgelassen“, konstatierte Karl-Georg Wellmann MdB, der Mitglied im Auswärtigen Ausschuss der CDU/CSU-Fraktion ist. Es sei schon lange nicht mehr der Traum eines jeden Schülers, einige Zeit in den USA zu verbringen. Allerdings habe es die gegenwärtige Administration den Deutschen auch nicht so leicht gemacht. Wellmann hofft daher auf Bemühungen von beiden Seiten, um das gute Verhältnis wiederzubeleben. Von amerikanischer Seite bestätigte diese Einschätzung Prof. Dr. David E. Barkley, der Leiter der German Studies Association am Kalamazoo College in Michigan. „Das Interesse der Schüler und Studenten an Deutschland geht zurück, im Vergleich zu den 60ern hat sich die Zahl der Deutsch-Studenten halbiert“, berichtete er.

Jeffrey K. Rathke, Gesandter an der US-Botschaft in Berlin, betonte das amerikanische Interesse an einem starken Europa. Er glaubt, dass die internationale Zusammenarbeit auf dem ganzen Globus das zurückgehende Interesse der Länder aneinander ein Stück weit aufwiegen kann. Bei allen Bekenntnissen zur Freundschaft forderte der französische Geschichts-Professor Pierre Jardin dazu auf, den Blick auf die Realpolitik nicht zu vergessen. In Bereichen wie Klimaschutz gebe es zwischen den USA und Europa gegensätzliche Interessen, die das Verhältnis auch weiterhin belasten können. Das vitale Interesse Europas an den USA betonte unterdessen Arnulf Baring: „Europa kann nicht alle Probleme lösen, es hat keinen Willen zur Macht und es hat keine Macht.“ Daher sei Anstrengung gefordert, um die transatlantische Partnerschaft neu zu beleben.

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