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행사 보고서

Der 8. Mai 1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs und seine Lehren für die Gegenwart

Bericht zu Fachtagung und Podiumsdiskussion anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs

Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Globale Krisen und zunehmende geopolitische Spannungen verleihen diesem Datum eine besondere Bedeutung. Eine internationale Konferenzreihe lädt dazu ein, das Kriegsende sowohl aus historiographischer Perspektive als auch mit Blick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen zu beleuchten. Geplant sind hierfür drei Konferenzen in Berlin, Paris und New York – jede Stadt mit einem eigenen thematischen Schwerpunkt. Den Auftakt der Reihe bildete am 29./30. April 2025 die wissenschaftliche Tagung in Berlin, ausgerichtet von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, der Université Paris 1 Panthéon Sorbonne sowie der Columbia University New York. Die Tagung widmete sich vor allem der Situation in Deutschland sowie der geopolitischen Neuordnung nach 1945.

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In seiner Begrüßungsrede hob Michael Borchard die besondere Bedeutung des 8. Mai 1945 hervor – insbesondere im Hinblick auf eine wichtige politische Folge dieses Ereignisses für Deutschland und Europa, auch aus der Perspektive der Konrad-Adenauer-Stiftung: Dem Entstehen christdemokratischer Parteien. Den Wandel der deutschen Erinnerungskultur in den acht Jahrzehnten seit Kriegsende stellte Eduard Mühle in den Mittelpunkt seiner Begrüßung. Dabei hob er die Bedeutung der Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes hervor, den 8. Mai einen „Tag der Befreiung“ nannte.

Forschung zum Krieg zu betreiben in einer Zeit neuer Konflikte, darin liege aktuell die besondere Herausforderung der Wissenschaft, betonte Claudia Weber in ihrer Einführung. Es gehe um neue innovative Blicke auf den Zweiten Weltkrieg, unterteilt in die Phasen Vorgeschichte des Krieges, Kriegsgeschehen und Nachwirkungen des Krieges. In ihrer Einführung lenkte Carol Gluck den Fokus auf die globale Dimension des Zweiten Weltkriegs.

 

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Berlin 1945

Im ersten Panel zu „Berlin 1945“ befasste sich Peter Lieb mit den militärischen Aspekten. Die deutsche Rüstungsproduktion konnte erstaunlich lange aufrechterhalten werden, erst mit der fortschreitenden Besetzung des Reichsgebiets brach sie im März 1945 ein, jedoch mangelte es, so auch bei der Schlacht um Berlin, an Munition und an Benzin. Gewalt im KZ Sachsenhausen 1945 behandelte Janine Fubel in ihrem Vortrag. Ein Fokus lag dabei auf den Todesmärschen der Gefangenen. Sie sollten dem Feind nicht lebend in die Hände fallen. Die unmittelbaren Nachkriegsmonate in Berlin waren das Thema des Referats von Lorenz Lüthi. Der Krieg kam – abgesehen von den Luftangriffen – spät nach Berlin, so sein Fazit, dann aber mit starken Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in der eng bewohnten und zudem mit Flüchtlingen überlaufenen Reichshauptstadt. Im April und Mai 1945 war Berlin eine „tote Stadt“, so Lüthi.
 

Sieger und Besiegte. Geopolitische Perspektiven

Panel 2 betrachtete die geopolitischen Aspekte der Sieger und Besiegten am Ende des Zweiten Weltkriegs. Julia Eichenberg befasste sich mit den Planungen der in London angesiedelten Exil-Regierungen und machte deutlich, dass mit dem Eintritt der Sowjetunion die Gespräche untereinander und die Zusammenarbeit mit der polnischen Exil-Regierung, die als erster Alliierter galt, schwieriger wurden. Die bedingungslose Kapitulation Japans am 15. August 1945 und deren Folgen behandelte Urs Matthias Zachmann. Er wies darauf hin, dass sich das Land noch immer in der Nachkriegsära, die als nicht abgeschlossen angesehen werde, befinde. Viele politische Akteure seien nach der Kapitulation wieder in Ämter gekommen, gelitten habe vor allem die einfache Bevölkerung. Ulrich Schlie thematisierte die Ordnung von Jalta, die die Teilung in Europa verfestigt habe, und betonte, dass sich Geschichte nicht wiederhole, bestimmte Konstellationen aber wiederkehren könnten. Claudia Weber stellte das Walter Ulbricht zugeschriebene Zitat „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten“ in den Mittelpunkt ihrer Beschreibung der kommunistischen Machtübernahme in Ostdeutschland und betrachtete dabei die Anfälligkeit demokratischer Verfahren und Institutionen für eine autoritäre Machtübernahme.
 

Demobilisierungen – Rückkehr in die „Normalität“?

Formen der Demobilisierung bildeten das Thema des dritten Panels. Jörg Echternkamp rekapitulierte die wichtigsten Stationen deutscher Veteranen-Erinnerungskultur vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Für die letzten Jahre konstatierte er einen deutlichen Wandel des Bewusstseins in Politik und Bevölkerung. Über deutsche Marine-Soldaten in Ost- und Südostasien referierte Jan Asmussen. Eine größere Zahl von ihnen blieb auch über ihre Entlassung aus dem Militär hinaus dauerhaft in der Region wohnen und kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück. Die Situation in Frankfurt/Oder, das nach Kriegsende plötzlich zu einer Grenzstadt wurde, war Gegenstand des Referats von Karl-Konrad Tschäpe. Seit 1945 erlebte die Stadt einen starken Durchzug verschiedener Personengruppen wie heimkehrender polnischer und sowjetischer Soldaten und Zwangsarbeiter, umgekehrt die Ankunft deutscher Flüchtlinge und Vertriebener aus dem Osten sowie später die Rückkehr deutscher Kriegsgefangener.
 

Opfer und Täter – (Un)Gerechtigkeiten

Panel 4 stellte die Opfer und die Verfolgten und die damit verbundene Frage nach Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in den Mittelpunkt. Tatjana Tönsmeyer machte darauf aufmerksam, dass die Debatte um einen Schlussstrich schon bald nach Kriegsende begonnen habe, dadurch der Prozess der „Nicht-Erinnerung“ in Gang gesetzt wurde und sich viele Täter so der der Strafverfolgung entziehen konnten. Mit der Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Südosteuropa am Beispiel des von der Wehrmacht besetzten Jugoslawien befasste sich Sabina Ferhadbegovic. Sie schilderte die Arbeit des Juristen Albert Vajs, der die jugoslawische Delegation bei den Nürnberger Kriegsverbrechenprozessen anführte, und verdeutlichte die Herausforderungen, denen kleinere Länder bei der Durchsetzung von Gerechtigkeit dort gegenüberstanden. Alexander Korb beschrieb die Arbeit des Nürnberger Tribunals und wies darauf hin, dass im Mittelpunkt der Verfahren die Rolle des Militärs gestanden habe. Verbrechen gegen die Menschlichkeit hätten nur am Rande eine Rolle gespielt.
 

 Verlust, Heimat und Neubeginn?

Die Begriffe Verlust, Heimat und Neuanfang wurden in Panel 5 in den Mittelpunkt der Betrachtungen gesetzt. Jakob Stürmann beschrieb das kurze Wiederauferstehen jüdischen Lebens in Polen zwischen 1945 und 1947 durch die Rückkehr von Überlebenden der Konzentrationslager nach Niederschlesien. Der 1948 einsetzende Antisemitismus in der Sowjetunion und Polen habe dieser Erneuerung ein Ende bereitet. Das Thema der Vertreibung und Zwangsaussiedlung von Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten diskutierte Matthias Stickler. Er machte darauf aufmerksam, dass nicht nur Deutsche betroffen gewesen seien, sondern man diesen Vorgang in den europäischen Gesamtkontext einordnen müsse. Als Blaupause für das Vorgehen der Alliierten habe vor allem Winston Churchill der griechisch-türkische „Bevölkerungsaustausch“ gedient, der 1923 durch den Friedensvertrag von Lausanne festgelegt wurde. Anhand des Romans „Die Verwandelten“ von Ulrike Draesner schilderte Sonja E. Klocke, wie fiktionale Literatur die Rolle und Auswirkungen des Krieges auf Frauen und auch die nachfolgenden Generationen durch die Macht unterdrückter Erinnerungen anschaulich machen kann.

80 Jahre – Wege einer neuen Erinnerungskultur

Panel 6 widmete sich möglichen neuen Wegen in der Erinnerungskultur, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Bernd von Kostka berichtete über Geschichte und Arbeit des 1998 im Beisein von Bundeskanzler Helmut Kohl eröffneten AlliiertenMuseums, welches die Rolle der drei Westalliierten in Berlin dokumentiere. Welche Bedeutung ein Museum des Zweiten Weltkriegs 80 Jahre nach Kriegsende noch haben könne, fragte Rafael Wnuk und warnte davor, die Erinnerung zu trivialisieren. Ein Museum, bei dessen Ausstellungen Museumsmitarbeiter mit Experten zusammenarbeiteten, könne Geschichtsverzerrungen und Falschdarstellungen entgegenwirken und als Instrument zur Förderung der Demokratie dienen. In seinem Vortrag erläuterte Jörg Morré die Geschichte und Bedeutung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst und machte darauf aufmerksam, wie sich im Lauf der Jahre die Narrative ändern können. Thomas Sandkühler beschrieb den Wandel in der Erinnerungskultur und Aufarbeitung. Erst nach und nach sei der Holocaust in das Zentrum gerückt und zum zentralen Erinnerungspunkt geworden.

Wahrnehmung könnte den Unterschied zwischen Fakt und Fiktion ausmachen, wenn es um die moderne Geschichte geht, erläutert Carol Gluck in ihrer Schlussbetrachtung. Um aus der Geschichte zu lernen, sei es entscheidend, Fakten von subjektiven Erinnerungen zu unterscheiden. Geschichte und Erinnerung erfordern kritische Distanz, da öffentliches Wissen meist aus Medien statt aus Geschichtsbüchern stamme – stärker geprägt von Fernsehen, Filmen oder Videospielen als von Denkmälern und Museen. Der Zweite Weltkrieg habe eine Hierarchie der Opfer geschaffen, wobei bestimmte Gruppen mehr Aufmerksamkeit über ihre Nöte erhielten als andere.
 

Keynote und Podiumsdiskussion

Um Lehren aus dem Kriegsende für die Gegenwart ging es bei der abschließenden Abendveranstaltung. Nobert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, stellte in seiner Einführung die Frage in den Mittelpunkt: „Haben wir, die Europäer, unsere Lektion gelernt?“ Eine Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg sei die Einsicht gewesen, dass Konflikte nicht länger nach dem Prinzip des Rechts des Stärkeren ausgetragen werden dürften. In Deutschland habe dies zu einer Abkehr von totalitären Ideologien und zu einer politischen wie gesellschaftlichen Hinwendung zum Westen geführt. Die regelbasierte Ordnung westlicher Prägung gerate jedoch zunehmend unter Druck.

In seiner Keynote ordnete Jörn Leonhard das Kriegsende 1945 in den historischen Kontext ein und zog Vergleiche zu den Kriegsenden 1648, 1815 und 1919. Er erklärte, dass das Ende eines Krieges selten abrupt sei, sondern ein langfristiger Prozess, der von politischen, sozialen und kulturellen Nachwirkungen geprägt werde. Geschichte liefere keine Blaupause, sondern offenbare Verlaufsmuster, die für die Gegenwart von Bedeutung sein können.

In der anschließenden Diskussion – moderiert von Gesine Dornblüth– sprachen Jana Puglierin, Tatjana Timofeeeva und Jörn Leonhard über die unterschiedlichen Interessen der USA, Russlands und der Ukraine, die einem dauerhaften und vor allem gerechten Frieden entgegenstehen. Sollte Europa einen Frieden akzeptieren, der nur ein vorläufiges Ende der Gewalt bedeute, sei das, so Leonhard, vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte ein hoher Preis. Gleichzeitig brauche es einen realistischen Blick: So müsse die Ukraine auch in die Lage versetzt werden, einen gerechten Frieden zu erreichen. Dem schloss sich Puglierin an und mahnte auch hinsichtlich des Rückzugs der USA eine stärkere Unterstützung der Ukraine an. Für Europa gelte es, die militärische Abhängigkeit von den USA zu reduzieren und die Frage der nuklearen Abschreckung zu lösen.   

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Zeitgeschichte AKTUELL
Stefan Boness/IPON/Süddeutsche Zeitung Photo
2025년 5월 2일
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Essay
Rue des Archives/AGIP/Süddeutsche Zeitung Photo
2025년 5월 6일
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