Think Tanks im Zeitalter von Digitalisierung, Populismus und Fake News
행사 간행물
James G. McGann ist erfahrener Politik-Analyst, er leitet das TTCSP. Und McGann ist einer der wenigen Experten, die schon Anfang 2016 vorhersagten, dass Donald Trump der nächste US-Präsident wird. Jetzt sagt er, es sei wahrscheinlich, dass Trump 2020 die Wiederwahl schaffen könne. Mit dieser Prognose wies der Politikwissenschaftler darauf hin, dass die internationalen und nationalen Turbulenzen die Welt auch zukünftig erschüttern werden – und jemand ganz besonders gefragt sei: Von einer „boom time“ für die Think Tanks spricht er, denn sie seien „das Licht, das in die richtige Richtung leuchtet.“ Und hier seien Partnerschaften der Schlüssel.
Think Tanks müssen sich international vernetzen, kooperieren, miteinander diskutieren. Dem Global Go To Think Tank Index Report der University of Pennsylvania zufolge ist die Konrad-Adenauer-Stiftung die größte deutsche Denkfabrik. Mit ihren derzeit 107 Auslandsbüros, die Projekte in 135 Ländern betreuen, ist sie bestens vernetzt und fördert so den globalen Wissens- und Erfahrungsaustausch, berichtet Gerhard Wahlers, Leiter der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit.
Think Tanks suchen die Wahrheit, Politiker suchen Mehrheiten
„Wenn Nationalismus, Populismus und Fake News omnipräsent werden, können Think Tanks eine tragende Rolle spielen, indem sie Wissen anhäufen – und vermitteln“, sagt Hans-Gert Pöttering zur Bedeutung der Denkfabriken. Von 2009 bis 2017 war er Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, und für ihn gibt es – trotz der Parteinähe der politischen Stiftungen – nur eine Grundlage: „Think Tanks müssen immer auf der Basis der Wahrheit arbeiten. Sie müssen die Wahrheit finden“, mahnt Pöttering. Zu ihren Aufgaben gehöre es zu informieren, zu moderieren und zu schlichten, Lösungen finden und diese diskutieren.
Damit die Ideen der Denkfabriken auch die Politik erreichen, müssten sie bedenken, dass Politiker nicht nach „der Wahrheit“ suchten, sondern Mehrheiten beschaffen müssten, resümiert Heribert Hirte, Universitätsprofessor und Mitglied des Bundestages: Think Tanker und Politiker sprechen eine unterschiedliche Sprache. Zudem sollten die Denker ihre Ressourcen effizient einsetzen, müssten kurz und klar formulieren, was neu an ihrer Idee ist und müssten genau überlegen, wen sie ansprechen, wenn sie eine Idee oder Lösung vermarkten, „und zwar die Person, die interessiert am Thema ist und die Zeit hat, sich mit einem Problem zu befassen.“
So könnten Think Tanks die „strukturellen, politischen und gesellschaftlichen Lücken füllen“, so Pöttering, in die sonst Populisten oder Extremisten dringen.
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