Dr. Rebecca Seidler, Geschäftsführerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, eröffnete die Veranstaltung und führte Referenten und den Inhalt der Veranstaltung ein. Anschließend gab Dr. Kay Schweigmann-Greve, der Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hannover, sein Vorwort zur Veranstaltung und wieß, mit besonderem Rückbezug auf Theodor Lessing, auf die erneut missliche Lage der Juden in Europa hin: "So wie Lessing auch zu seiner Zeit keine Sicherheit verspürte, würde er in der heutigen Welt wohl nicht anders empfinden."
Daran anknüpfend stellte Herr Christoph Bors, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Niedersachsen, den besonderen Bezug zwischen der KAS und der Förderung jüdischen Lebens in Deutschland her. Für Adenauer, dessen politische Haltung und Weltbild zentraler Bestandteil des KAS Wertefundamentes ist, war die Verbindung und Verantwortung für jüdisches Leben und den jungen Staat Israel gegenüber eine Herzensangelegenheit, insbesondere aufgrund Deutschlands historischer Rolle.
Nach diesen Wortbeiträgen leitete Herr Ahmad Mansour seinen Impulsvortrag zuerst mit einer Einordnung seiner Person ein. Als Sohn arabischer Israelis erlebte er die Auswirkungen des Nahostkonfliktes schon früh als Kind und kam direkt in Berührung mit dem Thema: "Ich hatte keine Familie, die mir den Nahostkonflikt mit Büchern gezeigt haben, ich war mittendrin." Er habe schon durch seinen Vater Kontakt zu den sehr emotional aufgeladenen Seiten der Araber und wurde selbst auch während der Schulzeit, durch den Einfluss eines fundamentalistischen Lehrers, zu einem Islamisten. Aus heutiger Perspektive sieht er das Elend und die Zerstörung, die dieser Hass mit sich trägt, aber vor allem die Hoffnungslosigkeit auf Besserung, die ebenfalls durch den Hass einhergeht. Denn es sei, so Mansour, als Lösung des Konfliktes nur eine Zwei-Staaten-Lösung realistisch, welche derzeit unumsetzbar sei. Man müsse es schaffen, den aufgestachelten Lager mit Verständnis gegenüber ihre Situation zu begegnen, damit die feindschaftlichen Emotionen in einem gemeinsamen Dialog abgebaut werden können. Aus diesen Gründen hält er einen kritischen Austausch über die Lage der Beteiligten auch für sehr wichtig, sieht diesen, vermeintlich, kritischen Diskurs über Israel und Gaza allerdings als "entgleist" an, vor allem in den Sozialen Medien, aber auch im Alltag und auf der Straße. Viel zu oft würde diese Israel-Kritik als "Tarnung" genutzt, wie bei unzähligen Versammlungen und Protesten, um blanken Antisemitismus zu verbreiten, der mit jedweder sachlichen Kritik an z.B. Israels Regierung nichts mehr zutun habe und auch nicht an einem Dialog interessiert sei. Hier sieht Mansour auch die Bevölkerung in großer Bringschuld, da er beobachte, wie der öffentliche Raum immer stärker von Antisemiten dominiert würde, ohne, dass diese Repressalien zu fürchten müssten: "Heutzutage fühlt sich ein Islamist mit seiner Meinung hier in Deutschland sicherer als die Juden, die darunter leiden müssen." Insbesondere seit dem 7. Oktober 2023 führe die Hamas "die größte Social-Media-Kampagne der Geschichte, und diese ist einseitig." Mansour beobachte seitdem eine noch drastischere Entwicklung der antisemitischen Haltungen in Deutschland, aber auch in Europa generell. Er plädiert darausfolgend für die Schulung von Medienkompetenz, besonders im jungen Alter, da diese Gesellschaftsgruppe extrem anfällig für die Propaganda der Hamas sei. Auch die misslungene Integrationspolitik sehe er als Katalysator und fordert eine stärkere Einbindung von Migranten und deren Nachkommen in die Gesellschaft und die demokratischen Werte Deutschlands. Abschließend lenkt er den Fokus auch auf die Demokratisierung der palästinensischen Gebiete. Ohne diese notwendige Vorarbeit wären jegliche Friedens- und Einigungsbemühungen höchstens von kurzer Dauer und das resultierende Land instabil, was den Frieden im Nahen Osten weiterhin gefährden würde.
In der anschließenden Diskussionsrunde, moderiert von Frank Rieger von der KAS, ging es in einen regen und interessierten Austausch zwischen Mansour und den Teilnehmern, bei dem die Relevanz und Wichtigkeit dieses Themas, sowie Mansours Beitrag dazu, erneut deutlich wurde.
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