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„Wir haben verpasst, auf Vorrat zu denken“

Julia Rieger

5. Folge der digitalen Reihe "Wer sind wir in einer Pandemie?" mit dem Philosophen David J. Lensing zum Thema "Wissen und Unwissen".

Die Corona-Pandemie hat viele grundlegende und ethische Fragen stärker in den Fokus gerückt – Fragen, mit denen sich die Philosophie seit Jahren beschäftigt. Welche Rolle spielen philosophische Diskussionen und Prinzipen in der aktuellen Situation?

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In der neuen Ausgabe der Reihe „Wer sind wir in einer Pandemie?“ wird eine Meta-Perspektive eingenommen. Der Philosoph, Autor und Content-Creator David Johann Lensing diskutiert mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über philosophische Fragen nach Unsicherheit und Gerechtigkeit, deren Relevanz durch Corona noch einmal betont werden. In ihrem Grußwort greift die Leiterin des Regionalbüros Rheinland, Simone Gerhards, eine dieser Fragen auf: „Wissen und Unwissen: Dieses Gegensatzpaar findet sich nicht nur in vielen klassischen philosophischen Diskussionen, sondern es passt auch zu der aktuellen Situation: Wie können wir aufgrund des aktuellen Wissensstandes Entscheidungen treffen – und wächst mit dem Wissen das Unwissen über den Umgang mit Krisen?“

„Wir müssen mit der Unsicherheit leben“

Für Lensing spielt die Philosophie im Kontext der Corona-Pandemie dieselbe tragende Rolle wie bei demokratischen und menschenrechtlichen Fragen: „Die Philosophie beschäftigt sich mit den großen Fragen, auf die wir keine Antworten haben.“ Drastische Fragen wie die Überlegungen, wer beispielsweise bei einer Knappheit von Beatmungsgeräten behandelt würde, seien ethisch und damit tief philosophisch. Fragen wie diese seien zu wenig gesellschaftlich diskutiert worden, sagt Lensing. In Zeiten der Unsicherheit könne die Philosophie keine Antworten mit „letztendlicher Gewissheit“ geben – aber sich bewusst zu machen, dass es diese Gewissheit nicht gebe, helfe dabei, sich mit den Definitionen von Wissen auseinanderzusetzen und über diese eine andere Basis für Diskussionen zu erhalten.

„Oft wird mit zu viel Gewissheit diskutiert“

Zur Verdeutlichung stellt Lensing vier Arten des Wissens vor: Orientierungswissen, Quellenwissen, Handlungswissen und Deutungswissen – sie geben vor, welche Fragen man stellen muss. Auf die Interpretation und Deutung komme es an, sagt Lensing: „Das ist der Schritt zwischen Wahrnehmen und Handeln.“ Doch wie hilft die Erkenntnis, mit Unsicherheit leben zu müssen, in Diskussionen? Es werde oft mit zu viel Gewissheit diskutiert, sagt Lensing, weil Unsicherheit als Schwäche gedeutet werde. Mit der Unsicherheit könne der eigene Verantwortungsbereich deutlicher erkannt werden, in dem man handeln kann. Es sei die Pflicht der Politik, sich deswegen auch mit philosophischen Fragen auseinanderzusetzen. Lösungen seien nie allgemeingültig und die unterschiedlichen, globalen Umgänge mit der Corona-Pandemie seien Möglichkeiten, weiter zu lernen. An dieser Stelle spiele das Quellenwissen eine wichtige Rolle: In der heutigen Welt sei es nicht wichtig zu wissen, dass etwas irgendwo steht, sondern die Kompetenzen, mit Wissen und Quellen umzugehen.

„Wir müssen uns selbst mehr Empathie abverlangen“

Über weitere ethische Fragen wird in der folgenden Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Alle Menschen würden in einem Netz von Verpflichtungen leben, und die Abwägung von Egoismus und Altruismus würde dabei immer neu ausgehandelt – zum Beispiel, wenn es um Lockerungen für Geimpfte gehe oder die Priorisierung. Man müsse versuchen, sich mehr in andere Gruppen hineinzuversetzen – vor allem, wenn es um einen Konsens gehe. Egoismus und Empathie seien außerdem nicht klar trennbar. Es könne Handlungen geben, die quasi egoistisch seien – wie die Impfung von Angehörigen systemrelevanter Berufsgruppen – aber es gesamtgesellschaftlich nicht sind: „Da wird das eigene Wohl ja auch im Sinne des Gemeinwohles gedacht.“ Die Corona-Pandemie sei eine Generalprobe für die Krisen der Zukunft – „deswegen müssen wir auf der Ebene des Denkens auf Vorrat nachbessern.“

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Simone Gerhards

Simone Gerhards Passfoto

Leiterin Regionalbüro Rheinland, Politisches Bildungsforum NRW

simone.gerhards@kas.de +49 211 8368056-0 +49 211 8368056-9

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