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"Auch in Despacito steckt Populismus": der Jugendkongress 2018

z Sandra Wahle
Die geheimen Verführer 2.0? Erfolg auf ganzer Linie beim Jugendkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung am 8. November 2018 in Stuttgart

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„Auch in Despacito steckt Populismus“: Der Jugendkongress 2018 in Stuttgart

Knapp 170 Jugendliche aus Baden-Württemberg diskutierten beim diesjährigen Jugendkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung in Stuttgart über Populismus und Medien in Zeiten der Digitalisierung.

Baden-Württemberg muss wieder geteilt werden. Die Württemberger sparen mehr, sie zahlen mehr Steuern, sie sind fleißiger. Baden kann da einfach nicht mithalten. Im Falle einer Teilung bekommt Baden dann den Status von Bremen – zumindest was die Wirtschaftskraft angeht – und Württemberg ist das neue Kraftzentrum Deutschlands. Plausibel oder populistisch?

„Das ist natürlich Blödsinn, was ich euch hier erzähle. Vor allem wenn ich sage, dass ich in Karlsruhe gelebt habe“, sagt Mirko Drotschmann, der besser bekannt ist als der YouTuber MrWissen2go, in seinem Vortrag. Sein Vorschlag zur Teilung Baden-Württembergs sorgte zwar für den ein oder anderen Lacher, doch schnell machte er klar, dass dieser eben nicht auf Fakten basiert und einem simplen Muster folgt: Ein Problem, ein Schuldiger, eine einfache Lösung. „So ist das: Man hört gerne das, was man selber glaubt und hält das auch für die Wahrheit. Und so ist es auch mit Populismus. Populisten setzen einem Dinge vor, die vielleicht stimmen, vielleicht aber auch nicht und unter Umständen ziemlich falsch sind.“

Wie funktioniert Populismus? Wie manipulierbar sind wir im Netz und wie können wir uns schützen? Das waren nur wenige der vielen Fragen, die beim diesjährigen Jugendkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung Baden-Württemberg im Mittelpunkt standen. Stefan Hofmann, Leiter des Politischen Bildungsforums Baden-Württemberg und Alina Dorn, Projektleiterin und hauptverantwortliche Organisatorin, begrüßten die über Einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Stuttgarter Kolpinghaus zusammen mit Moderator Daniel Wensauer-Sieber.

Nach einer Einführung von Dr. Melanie Piepenschneider, Leiterin der Abteilung Politische Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung, in das Thema „Politische Kultur unter Druck?“, folgten die Vorträge von Mirko Drotschmann und Nanni Glück, die sich als Psychologin und Coach vor allem den Themen Manipulation und Achtsamkeit gewidmet hatte.

Anders als in den meisten Schulen hieß es dann: „Smartphones ausdrücklich erwünscht!“ Bei einem Live-Voting waren die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, auf Fragen wie „Fühlt ihr euch manchmal durch Fernsehen und Radio manipuliert?“ oder „Haben traditionelle Parteien verlernt, auf die Belange und Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern zu achten?“ zu antworten. Die Ergebnisse wurden live auf einer Leinwand angezeigt. Bei einigen Fragen war eine Tendenz schnell erkennbar, bei anderen weniger. Es zeigte sich: Eine Frage nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten zu können, ist gar nicht so einfach. Daher hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss die Möglichkeit, diese Fragen ausführlicher zu diskutieren und ihre Gedanken dazu aufzuschreiben.

Von Politikern, die eigentlich Echsen sind

In sieben verschiedenen Workshops konnten sich die Schülerinnen und Schüler am Nachmittag dann Themen wie zum Beispiel Politiksprech, Menschenrechte oder Einwanderung widmen. Um Politiker, die eigentlich Echsen sind und aus dem Untergrund alles auf der Welt steuern, ging es im Workshop von Albrecht Raible. Verschwörungstheorien sind abstrus, vermischen Fakten mit Behauptungen, schaffen Feindbilder – daher sind sie so gefährlich. Albrecht Raible machte deutlich, dass es Verschwörungstheoretikern nur darum gehe, ihre Theorie zu verkaufen. Ob hinter ihr ein Sinn steckt oder nicht, sei vollkommen egal. Darin unterscheide sich der Verschwörungstheoretiker auch vom Journalisten, der nur bewiesene Dinge veröffentliche. Ähnliches sagte auch Günther Laubis, Journalist beim SWR Baden-Baden, in seinem Workshop „Die richtige Nachricht“: „Die Mühe, Quellen zu prüfen, müsst ihr euch auch im Internet machen“, mahnte Laubis und forderte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, kritisch zu bleiben.

Im wahrsten Sinne des Wortes übertönt wurden Laubis‘ Ausführungen zwischenzeitlich von Musik aus dem Nachbarraum, wo sich alles um die Sprache und die Wirkung von Musik drehte. Lieder wie „Despacito“ oder „Blurred Lines“ sind bekannt – doch eher weniger dafür, dass Frauen in den Liedtexten als Objekte dargestellt werden. Dabei sei es einfach, Jugendliche für den achtsamen Umgang mit Sprache in der Musik zu sensibilisieren: „Indem man sie zum einen darauf hinweist und indem man ihnen die Kompetenz zuspricht, dass sie differenzieren können, ob jemand in einem Lied nur provozieren will und auf ein Thema hinweist, das in der Gesellschaft wirklich angesprochen werden muss. Wenn das nicht so ist und ein Sänger sagt beispielsweise, eine Frau sei nur etwas wert, wenn sie mit einem Mann zusammen ist, dann sollte man sich doch mal etwas genauer anschauen, ob man so einer Person ein Like geben sollte“, sagt Workshopleiter Nicolas Dorn.

„Nicht die Ethnie hält uns zusammen, sondern unsere Werte“

Am Ende des Tages lag es an den Teilnehmern, die vielen Eindrücke und Ergebnisse aus den Workshops vorzutragen. „Nicht die Ethnie hält uns zusammen, sondern unsere Werte“, war eine der Kernbotschaften, die die Schüler aus dem Workshop zum Thema Einwanderung, geleitet von Birgül Akpinar, mitgenommen haben. Dass die Sprache in den Medien unser Handeln beeinflusst – zum Beispiel wenn wir Wahlentscheidungen treffen – lernten die Teilnehmer im Workshop von Annett Stiebritz-Stepputat. Nanni Glück zeigte in ihrem Workshop, wie Anzeichen von Manipulation erkannt werden können und mit welchen Strategien man sich dagegen schützen kann. Und zusammen mit Alexander Gorskiy machten sich die Schüler auf die Suche nach der Grenze zwischen Kritik und der Missachtung der Menschenrechte.

Auch nach dem Jugendkongress ist Baden-Württemberg selbstverständlich noch ein geeintes Bundesland, die Revolte blieb aus. Sollte wieder jemand diese Forderung oder andere abstruse Thesen aufstellen, wissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun, was sie zu tun haben. Quellen hinterfragen, Fakten checken und vor allem eines: Kritisch bleiben. Online genauso wie offline. 

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