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„Auf einen Arabischen Frühling folgt nicht gleich ein Arabischer Sommer“

Wirtschaft im Fokus

Die Transformationsprozesse in Nordafrika brauchen Zeit. „Auf einen Arabischen Frühling folgt nicht gleich ein Arabischer Sommer“, sagte Dr. Gerhard Wahlers, stellvertretender Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung am Montag bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Deutsch-Arabischen-Freundschaftsgesellschaft e.V. (DAFG). Vertreter des deutschen und tunesischen Handels sowie der Wirtschaft diskutierten über die politische, soziale und wirtschaftliche Situation in Tunesien.

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Wahlers begrüßte besonders eine Delegation Jungunternehmer, die aus Tunesien und Algerien angereist war. Die Veranstaltung war der Auftakt der neuen Reihe „Wirtschaft im Fokus“, die in Kooperation mit der Deutsch-Arabischen-Freundschaftsgesellschaft fortgeführt wird.

Der Botschafter der Tunesischen Republik, S. E. Elyes Ghariani, hofft auf Unterstützung seitens Deutschlands und Europas. „Die Revolution hat große Hoffnungen geweckt“, sagte Ghariani. Heute aber stehe Tunesien vor wirtschaftlichen, sozialen und sicherheitstechnischen Herausforderungen. Die Umbrüche führten zu ersten Aufschwungprojekten, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen und regionale Unterschiede zu überwinden. „Doch für die Weiterentwicklung braucht Tunesien Unterstützung von Partnern“, sagte Ghariani. Mit Europa wolle das Land über den Freihandel und einer privilegierten Partnerschaft eine tiefere Integration in die Weltwirtschaft schaffen. Tunesien wolle zusammen mit Deutschland einen gemeinsamen Wirtschaftsraum gestalten. „Dabei muss Tunesien auch die sozialen Aspekte an Europa angleichen“, erklärte der tunesische Botschafter. Zudem müßten weitere Exportmärkte im Nahen Osten oder der Subsahara erschlossen werden. „Zwischen den Regionen im Maghreb muss es mehr Interaktion geben“, forderte Ghariani. Dazu gehöre der Ausbau der Infrastruktur und des Tourismus’. Nur so werde Tunesien attraktiv für ausländische Investoren und schaffe ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. „Eine Konsolidierung in Europa ist für Tunesien wichtig“, betonte der Botschafter.

Einen Ansatz sieht Wahlers in der sozialen Marktwirtschaft und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Tunesien in kleinen und mittleren Unternehmen, weniger in Großunternehmen. „Man muss „ad-hoc“-Maßnahmen betreiben, aber dabei sind wirtschafts- und ordnungspolitische Regelungen ebenfalls vonnöten“, erläuterte der stellvertretende Generalssekretär. Die soziale Marktwirtschaft sei dabei ein erfolgreiches Modell. Die Konrad-Adenauer-Stiftung wolle mit ihrem Know-how in den Diskurs mit den nordafrikanischen Ländern treten und zusammenarbeiten, erklärte Wahlers.

In der anschließenden Diskussionsrunde sprach sich Wafa Makhlouf Sayadi, Präsidentin des Jungunternehmerverbandes in Tunesien, für einen Abbau der bürokratischen Hürden zur Unternehmensgründung und Reformen im Bildungssystem aus. Tunesien kämpfe derzeit mit einer Jugendarbeitslosigkeitsrate von 31 Prozent. Ein Universitätsabschluss sei immer noch der angestrebte Bildungsabschluss. Viele Tunesier mit Universitätsabschluss fänden jedoch keine adäquate Anstellung. Anderen Berufsabschlüssen müsse eine Chance gegeben werden, sagte sie. Bisher würden Berufe wie zum Beispiel zum Koch oder Elektriker in der tunesischen Kultur als minderwertig angesehen.

Auch Franziska Leupelt, Mitglied des Bundesvorstands der Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. und Geschäftsführerin des Druck- und Verlagshauses Leupelt, betonte die Wichtigkeit des dualen Ausbildungssystems. „Es ist Teil des Unternehmertums und ein Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft“, sagte Leupelt. Menhel Sebai, Geschäftsführer des Deutschlandbüros der FIPATunesia, sieht in den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Grund für die hohe Arbeitslosenquote. Er forderte nicht nur ein neues Ausbildungssystem, das genauer die Anforderungen der jeweiligen Arbeitsstelle erfüllt, sondern auch mehr Entwicklungs- und Forschungszentren.

Einen weiteren Aspekt führte in der Diskussion Khaled Zribi, Generaldirektor der Compagnie Gestion et Finance in Tunesien, an. Er sieht die kleinen Unternehmen in Gefahr. „ Ein Wettbewerb ist nicht möglich, es ist seit der Revolution 2011 noch chaotischer geworden“, erklärte er. Tunesien lebe derzeit in einem institutionellen Vakuum.

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