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Christoph Reuter, mehrfach ausgezeichneter Top-Journalist im Diensten des Spiegels, zählt zu den letzten westlichen Journalisten, die noch direkt aus Syrien und dem Nordirak berichten. Er hat nun versucht, Licht ins Dunkle zu bringen. In seinem Buch „Die schwarze Macht“ beschreibt er detailliert und kenntnisreich, wie es dem IS gelingen konnte, sich wie „ein unterirdisches Pilzgeflecht“ in der Region auszubreiten.
Phase I: Geheimdienst leistet Geburtshilfe
Wenn man so will, war der Geburtshelfer für den IS Paul Bremer. Im Jahr 2003 löste der damalige Zivilverwalter für den Irak in dem besiegten Land per Dekret Armee und Geheimdienste auf. Für Reuter eine „unfassbar politische Fehlentscheidung“. Im selben Moment schuf er sich „200.000 Todfeinde“, aus der sich wenig später die Führungsspitze des IS rekrutierte – mit dabei: Haji Bakr, früherer Geheimdienstoberst. Bakr mutierte bald zum strategischen Kopf der Organisation. Er war es, der sich ihren Bauplan und ihre DNA ausdachte, die – anders als viele denken – nichts Religiöses in sich trägt. Bakr schuf vielmehr ein perfides System der Überwachung und paranoider Kontrolle. Jeder bespitzelt jeden, niemanden wird vertraut. Informationen werden gesammelt, um Menschen gefügig zu machen und zu erpressen.
Phase II: Die „diskrete Phase“
Das System funktioniert. Bereits im Jahr 2009 ist u.a. die irakische Millionenmetropole Mossul fest in der Hand des IS. Kaufleute werden erpresst, ganze Gewerbezweige können sich nicht mehr sicher fühlen. Die „Kriegskasse für den Tag X“ füllt sich. Auf fünfzehn bis dreißig Millionen US-Dollar schätzt Reuter die Beute. Noch aber befindet sich der IS in seiner „diskreten Phase“. Sie besteht aus einem anarchischen Miteinander in unterschiedlichen Staaten, ohne das der IS selber – auch nicht namentlich – in Erscheinung tritt. Doch nicht mehr lange.
Phase III: Der Eroberungsfeldzug beginnt
Ab dem Frühjahr 2013 ändert sich die Strategie. Mit ninjaähnlichen Operationen wird gewaltsam Ort für Ort eingenommen. Vermutlich sind es stets dieselben 200 Kämpfer, die dabei zum Einsatz kommen. Weil sie stets schwarze Masken tragen, sind sie nicht wiederzuerkennen. Die Opfer aber haben den Eindruck es mit einer riesigen Armee zu tun zu haben. Die eroberten Gebiete werden ausgepresst. Um Zerstörung und Massenmord geht es dabei nur am Rande.
2016: Der Niedergang?
Heute, nach massiven Luftschlägen einer internationalen Allianz, ist der IS geschwächt. Die Terrororganisation verliert Städte, Territorium und Führungskräfte. „Darauf zu hoffen, dass er verschwindet, ist allerdings naiv“, warnt Reuter. Er ist sich sicher, dass wenn irgendwann die Verhältnisse wieder günstiger sind, der IS zuschlagen und expandieren wird. Erst Recht, solange die Konflikte in Syrien und Libyen nicht geklärt sind. Solange braucht die Führungsriege der schwarzen Macht sich wohl keine Nachwuchssorgen zu machen...
Das Buch „Die schwarze Macht“ von Christoph Reuter erschien bei der Deutschen Verlags-Anstalt München (2015). Es ist für rund €20 im Buchhandel erhältlich.
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