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„Es gibt nur noch Möhrenpflanzer“

Gespräch über die Soziale Marktwirtschaft zwischen Peter Wichtel und Joachim Starbatty

Mit ihrer Veranstaltungsreihe „Soziale Marktwirtschaft: Garant für wirtschaftlichen Erfolg und soziale Stabilität“ entwirft die Konrad-Adenauer-Stiftung einen Katalog mit Forderungen für Wege aus der Finanzkrise. In der zweiten Gesprächsrunde haben Peter Wichtel, Betriebsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der Fraport AG, und der Volkswirtschafts-Professor Joachim Starbatty diesen Katalog erweitert: Sie forderten vor allem wieder mehr langfristiges Denken in der Wirtschaft.

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Starbatty illustrierte diese Forderung mit einem Vergleich des Ökonomen Léon Walras: Wer den Nachbarn imponieren wolle, müsse in seinem Garten Möhren anpflanzen; die könne er nach kurzer Reifezeit stolz herumzeigen; wer dagegen seinen Enkeln etwas hinterlassen wolle, müsse Walnussbäume pflanzen. „Auf den führenden Etagen haben die

Möhrenpflanzer die Nussbaumpflanzer verdrängt“, so Starbatty vor rund 50 Zuhörern in der Akademie der KAS.

Wichtel, der 2008 mit dem Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet wurde, bezeichnete vor allem die Bezahlung mit Aktienoptionen und das Denken im Zwei-Jahres-Rhythmus als problematisch. „Wir müssen wieder mit vernünftigen Gewinnmargen und Zielen arbeiten“, forderte er.

Gleichzeitig warb der Vorsitzende des Fraport-Betriebsrates für mehr Mitbestimmung in den deutschen Unternehmen. „Die gemeinsame Entwicklung von Zielen und Strategien fördert die Identifikation der Arbeitnehmer mit dem Unternehmen“, sagte er. Zudem seien Innovation und Produktivität in mitbestimmten Unternehmen höher angesiedelt. Dafür müsse sich Treue zum Unternehmen und das Erreichen von Zielen aber auch für die Arbeitnehmer auszahlen. „Wenn die Führung des Unternehmens stimmt, dann schließen sich wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung nicht aus“, so Wichtel.

Eine Rückbesinnung auf die Soziale Marktwirtschaft bedeutet für Wichtel auch eine bewusste Abgrenzung gegenüber anderen Wirtschaftssystemen. „Wir haben in der Vergangenheit zu viel von anderen Systemen übernommen, gerade aus dem angelsächsischen Raum“, sagte er. Daher müsse die Soziale Marktwirtschaft nun als eigenständiges europäisches System in der Welt platziert werden.

Prof. Joachim Starbatty erinnerte in diesem Zusammenhang in die Grundregeln der Sozialen Marktwirtschaft: „Das System verbindet die Freiheit des Marktes mit sozialem Ausgleich, und das auf dem Boden des Wettbewerbs.“ Der Staat als Rahmengeber müsse vor allem mit seiner Sozialpolitik darauf achten, dass auf Dauer Arbeitsplätze geschaffen werden. „Reine Umverteilung ist keine Soziale Gerechtigkeit“, sagte Starbatty.

Auch er geißelte die „Institutionalisierung der Gier“ vor dem Ausbruch der großen Krise. „Wer langfristig dachte wurde abgestraft“, beschrieb er die Situation in der Wirtschaft. In diesem Zusammenhang hob er die Vorzüge des Mittelstandes hervor, „der oft einen größeren Zeithorizont hat als die Vorstände von Aktiengesellschaften.“

Starbatty teilte Wichtels Einschätzung, nach der die Mitbestimmung ein produktiver Faktor für die Identifikation mit Unternehmen sein kann. Gleichzeitig bringe sie bei zunehmender Größe der Betriebe auch zunehmendes Konfliktpotential mit sich, so der Volkswirtschaftler. Die Ziele eines Betriebsrates seien in einem großen Verband nicht mehr so klar, Widerstand könne „geschmeidig“ aus dem Weg geräumt werden.

Wichtel hielt dem entgegen, dass es sich bei den Bestechungsskandalen von Betriebsräten in jüngster Vergangenheit „um das Versagen Einzelner“ gehandelt habe. Mit Blick auf die Gewerkschaften bemängelte er allerdings die Bildung von „Egoisten-Gewerkschaften“, die nur eine kleine Gruppe von Angestellten vertreten und mit ihren Forderungen die Interessen der Kollegen aus dem Blick verlieren. „Diese kleinen Gewerkschaften werden in Zukunft gefährlich werden, nicht die großen“, prophezeite er.

Vor Peter Wichtel und Joachim Starbatty hatten sich Dr. Arend Oetker und Hans-Ulrich Jörges in der Akademie mit der Sozialen Marktwirtschaft beschäftigt. Sie forderten mehr Transparenz und mehr vertrauensfördernde Maßnahmen durch die Wirtschaft – den Bericht über dieses Gespräch können Sie hier lesen.

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