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KAS Bremen

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„Der Weg zur Erlösung ist die Erinnerung“

de Sebastian Voigt

Exkursionen nach Bergen-Belsen

Am 07., 08., 21. und 22. September 2021 organisierte die KAS Führungen mit Schulklassen durch die Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die Schülerinnen und Schüler der Bremer Oberschulen Habenhausen und Findorff sowie der Edith-Stein-Schule aus Bremerhaven hatten die Möglichkeit, Geschichte aus nächster Nähe zu lernen.

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Die Schulklassen wurden jeweils in Gruppen unterteilt, sodass es letztlich verschiedene Führungen gab. Und jede dieser Führungen war einzigartig, da die Guides der Gedenkstätte unterschiedliche Herangehensweisen hatten, den Schülern das Thema näherzubringen.

Die Guides stellten den Schülern die Geschichte des Lagers vor und führten sie über das Gelände und durch die Ausstellung. Das Lager Bergen-Belsen hat drei verschiedene, aufeinander aufbauende Geschichten: als Kriegsgefangenenlager, Konzentrationslager und als DP-Camp (Displaced Persons Camp).

1935 ließ Hitler auf dem Gelände einen Truppenübungsplatz errichten. Bis 1938 wurde dieser zur Vorbereitung auf den Krieg genutzt. Im Jahr 1940 hat man den Ort zu einem Kriegsgefangenenlager umgebaut. Das Lager hatte zu dem Zeitpunkt bereits Platz für 3000 Gefangene, es wurden aber lediglich 600 französische und belgische Kriegsgefangene untergebracht. Deren Inhaftierung im Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen währte aber nur ein paar Wochen, die Lebensbedingungen für die Häftlinge waren relativ akzeptabel.

Am 22. Juni 1941 startete das „Unternehmen Barbarossa“, der Feldzug des Dritten Reichs gegen die Sowjetunion. Durch den zunächst schnellen Vormarsch der Wehrmacht wurden viele Soldaten in Gefangenschaft genommen. In Bergen-Belsen brachte man 21.000 sowjetische Kriegsgefangene unter. Das Lager bot jedoch immer noch nur Platz für 3000 Gefangene, also mussten die Gefangenen, die sich nicht in die Baracken zwängen konnten, im Freien übernachten. Mit bloßen Händen versuchten die Häftlinge sich Unterkünfte aus Zweigen, Gras und Erde zu bauen, Bilder von diesen verzweifelten Versuchen und schockierten die Schüler sehr.

Von Seiten der Nationalsozialisten wurde nichts unternommen. Das massenhafte Sterben und die schlechten Lebensbedingungen wurden aufgrund der Rassenideologie in Kauf genommen – der Slawe galt als „Untermensch“. Das Leben der Gefangenen wurde sogar zusätzlich erschwert: ein langer, strapaziöser Morgenappell und die gezielte ungleiche Verteilung des Essens, die Streitereien zwischen den Insassen auslöste, sind nur zwei Punkte, die dazu beitrugen, die Gefangenen nicht nur körperliches, sondern auch psychisches Leid beizubringen. 14.000 der sowjetischen Kriegsgefangenen starben in der Folgezeit an Hunger, Kälte und Krankheiten.

1943 begann die zweite Geschichte des Lagers Bergen-Belsen - als Konzentrationslager. Zunächst wurde versucht, Bergen-Belsen zu einem Austauschlager zu machen. Das heißt, Juden wurden in dem Lager untergebracht und dienten als „Verhandlungsware“ – sie wurden mit deutschen Kriegsgefangenen ausgetauscht. Es blieb aber nicht lange dabei, der Austausch funktionierte nicht so, wie man sich das vorstellte und das Austauschlager wurde zu einem eigentlichen Konzentrationslager – 80.000 Menschen, größtenteils Juden, wurden zwischen 1943 und 1945 in Bergen-Belsen interniert. Bis zur Befreiung am 15. April 1945 mussten sie unter schlimmsten Lebensbedingungen hausen und den tagtäglichen Strapazen standhalten.

Das KZ Bergen-Belsen war zwar kein Vernichtungslager, aber durch die „organisierte Vernachlässigung“ ein Sterbelager: etwa 50.000 Menschen starben allein zwischen 1943 und 1945. Der Job der SS-Männer war, so ein Guide während der Führung über das Gelände, nur noch die „Verwaltung von Elend“.

Nach der Befreiung durch die Briten starben noch etwa 14.000 Menschen an Krankheiten oder an anderen Folgen ihrer Gefangenschaft. Hier begann auch die dritte Geschichte des Lagers: das Displaced Persons Camp. Bis 1950 wurde nahe des alten Geländes ein neues Lager errichtet, in welchem ehemalige Gefangene, die keine Heimat mehr hatten, untergebracht wurden. Viele Bewohner des DP-Camps emigrierten in den folgenden Jahren, insbesondere ab 1948 mit der Gründung des Staates Israel und der Lockerung für Einwanderung jüdischer DPs in vielen anderen Staaten. 1950 wurde das Lager schließlich aufgelöst, 1952 gründete sich die Gedenkstätte Bergen-Belsen, denn, wie einer der Guides ein jüdisches Sprichwort zitierte: „Der Weg zur Erlösung ist die Erinnerung“.

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Dr. Ralf Altenhof

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Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Bremen

ralf.altenhof@kas.de +49 421 163009-0 +49 421 163009-9

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despre această serie

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