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Geopolitik in der Tiefsee

ของ André Algermißen, Kevin Oswald

Zwischen Meeresschutz und Rohstoffabbau für die Klimaneutralität

Veranstaltungsbericht

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Auf der Suche nach Rohstoffen, die insbesondere für die Energiewende und die Umstellung auf klimaneutrale Technologien benötigt werden, ist in den letzten Jahren verstärkt die Tiefsee in den Blickpunkt geraten. In einer Tiefe von rund 2000 bis 6000 Metern finden sich Manganknollen, kobaltreiche Eisen- und Mangankrusten sowie Massivsulfide. Aus diesen geologischen Formationen lassen sich wichtige Rohstoffe wie Mangan, Nickel, Kupfer und Kobalt gewinnen. Gleichzeitig birgt der Tiefseebergbau unbestreitbare ökologische Risiken.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete am 13. April 2023 in Berlin eine Fachkonferenz zum Thema „Geopolitik in der Tiefsee: Zwischen Meeresschutz und Rohstoffabbau für die Klimaneutralität“. Ziel der Veranstaltung war es, die Potenziale und seerechtlichen Rahmenbedingungen für den Tiefseebergbau zu diskutieren und gleichzeitig auch die Risiken und Gefahren für das komplexe Ökosystem am Meeresgrund in die Diskussion einfließen zu lassen.

Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts und KAS-Fellow 2023, nahm die Zuschauerinnen und Zuschauer in Ihrem Impulsvortrag mit auf eine Reise in die Tiefsee und erläuterte die Komplexität und Vulnerabilität dieses Ökosystems, das durch den Tiefseebergbau gefährdet werden könnte. Sie ging auf Ressourcen, bereitstellende Dienstleistungen (Habitat und Biodiversität) sowie regulierende Dienstleistungen (Kohlenstoffspeicher) der Tiefsee ein und beschrieb die Landschaften der Tiefsee mit ihren entsprechenden Rohstoffvorkommen. Die Rolle der Forschung sei es, ein besseres Verständnis des weitgehend unbekannten Lebensraums zu gewährleisten, fundierte Risikoabschätzung zu gewährleisten und das Konzept der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Rohstoffabbau anzuwenden.    

Das erste Panel der Fachkonferenz „Tiefseebergbau: Rohstoffe, Technologien und Risiken“ thematisierte die Rohstoffquellen, die auf dem Meeresboden verfügbar sind und die dafür vorhandenen Fördertechnologien, die aus Sicht des Umweltschutzes von den Panelistinnen und Panelisten bewertet wurden.

Dr. Matthias Haeckel, Wissenschaftler am GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, beschrieb das Verfahren, um die Manganknollen abzubauen. Hierbei wird die obere bioaktive Schicht mit den Manganknollen abgetragen, die dann zur Produktionsplattform an der Meeresoberfläche transportiert werden. Herr Dr. Haeckel verwies darauf, dass die Verhüttung noch nicht feststehe und die geschädigte Fläche stets größer sei als die eigentliche Abbaufläche.

Dr. Annemiek Vink, Wissenschaftlerin an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), erläuterte, dass die BGR seit 2006 im Auftrag der Bundesregierung Explorationsfahrten im  Nordostpazifik durchführt, um Ökosysteme besser zu verstehen und die  Voraussetzungen für den Abbau zu erforschen. Bisher wurden zwölf Explorationsfahrten durchgeführt, die auch die Umweltrisiken umfangreich untersuchen. Zudem informierte Frau Dr. Vink die Zuschauerinnen und Zuschauer darüber, dass Explorationslizenzen ausschließlich von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) für einen Zeitraum von fünfzehn Jahren vergeben werden. Eine Verlängerung – wie beispielsweise bei den Explorationsvorhaben der BGR – ist möglich.

Johannes Post, Geschäftsführer der DeepSea Mining Alliance, erläuterte die Potenziale des Tiefseebergbaus für den Zugang zu notwendigen Rohstoffen, betonte dabei aber auch, dass den Unternehmen umweltverträgliche und minimalinvasive Verfahren wichtig seien. Zudem verwies er darauf, dass ausreichend Flächen für die Reökologisierung zur Verfügung gestellt werden müssen. 

Im zweiten Panel „Kommerzieller Rohstoffabbau in der Tiefsee: Rahmenbedingungen und aktuelle Entwicklungen“ standen die geplanten Regularien für den Tiefseebergbau im Fokus. Des Weiteren wurde sich der zukünftigen Rohstoffversorgung aus einer geopolitischen Perspektive gewidmet. 

Hildegard Bentele, Mitglied des Europäischen Parlaments, beschrieb in ihrem Statement die massiv steigenden Bedarfe an kritischen Rohstoffen, welche für das Erreichen der nationalen wie europäischen Klimaziele erforderlich sein werden. Angesichts der großen Herausforderungen u.a. auch durch den Umstieg auf die E-Mobilität sei die Rohstoffversorgung Europas potenziell gefährdet, zudem habe man keine Zeit zu verlieren, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. Da auch der Rohstoffabbau an Land mit großen Hürden verbunden sei, sprach sie sich dafür aus, den Tiefseebergbau keinesfalls grundsätzlich auszuschließen und ggf. Modellprojekte zuzulassen, um weitere wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.  

David Hoffmann, Mitarbeiter des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz legte die offizielle Position der Bundesregierung dar und machte deutlich, dass Deutschland bis auf Weiteres keine Anträge auf Rohstoffabbau in der Tiefsee unterstützen wird bis weitere Forschungsergebnisse und Wissen über die Folgen vorhanden ist. Zudem sei man in intensivem Austausch mit weiteren Staaten und werbe aktiv für eine „precautionary pause“. 

Prof. Dr. Alexander Proelß, Professor für Internationales Seerecht und Umweltrecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht an der Universität Hamburg, ging auf die laufenden Verhandlungen vor der ISA mit Sitz in Kingston, Jamaika, ein und analysierte die Hintergründe. Er erläuterte beispielsweise die Genese des UN-Seerechtsübereinkommens und die Hintergründe der Zweijahresklausel, welche der Pazifikstaat Nauru durch seine Ankündigung tiefseebergbaulicher Vorhaben ausgelöst hat. Er betonte, dass beim Thema Tiefseebergbau im Grunde erstmalig die Gelegenheit bestehe, international geltende Regularien, Umweltstandards und Monitoringvorgaben zu definieren, bevor überhaupt mit der potenziell umweltschädlichen Praxis begonnen werde – ein signifikanter Unterschied im Vergleich zu anderen Umweltproblemen wie Fischerei oder Abholzung. 

Dr. Stefan Steinicke, Referent in der Abteilung Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. fokussierte sich in seinen Ausführungen auf die aktuellen geopolitischen Umbrüche und Entwicklungen und sprach von einer „ökonomischen Zeitenwende“. So sei die Rohstoffversorgung zu einem Macht- und Einflussfaktor bzw. geopolitischen Werkzeug geworden und einseitige Abhängigkeiten könnten für deutsche Unternehmen hochproblematisch werden. Es brauche somit neue Wege zur Schaffung von Versorgungssicherheit, zu denen neben heimischer Förderung und Recycling auch der Tiefseebergbau zählen könne. 

Bilanzierend lassen sich die folgenden Erkenntnisse aus der Fachkonferenz ziehen:
1. Die Forschung über die Tiefsee muss weiter intensiviert werden, um die Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf das Ökosystem noch besser einschätzen zu können.
2. Als rohstoffarmes Land ist Deutschland aktuell stark auf Importe angewiesen. Expertinnen und Experten sind sich einig, dass für das Erreichen der Klimaneutralität die Bedarfe von kritischen und strategischen Rohstoffen massiv steigen werden.
3. Eine Erschließung zusätzlicher terrestrischer Rohstoffquellen, das Heben von Recyclingpotenzialen und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, aber auch Tiefseebergbau unter möglichst hoher, international geltender Umweltstandards könnten Lösungsansätze darstellen.
4. Deutschland hat sich klar positioniert und wirbt für eine „precautionary pause“, d.h. vorerst keine Tiefseebergbauprojekte zu unterstützen bis mehr Wissen über potenzielle Umweltfolgen vorhanden ist. Zahlreiche weitere Staaten unterstützen ein solches Moratorium während andere dem Tiefseebergbau offener gegenüberstehen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung wird sich – auch vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Verhandlungen um die Regularien – weiterhin mit dem Tiefseebergbau befassen und einen Beitrag zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit diesem kontroversen Thema leisten.
 

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