Handreichungen zur Politischen Bildung
Integration in erster Linie eine lokale Herausforderung und somit eine dezidiert kommunale Aufgabe. Sie beschreibt keinen bis ins Detail politisch steuerbaren Rechtsakt, sondern stellt einen beständigen Prozess des Lernens, der Annäherung, der Anpassung und des Miteinanders von Menschen dar. Integration muss dezentral eingefordert, gefördert, gestaltet und gelebt werden: in den Familien, Freundeskreisen, Nachbarschaften, Straßenzügen, Quartieren, Kirchengemeinden und Vereinen – das heißt in unseren Kommunen. Diese haben sich ihrer entsprechenden Verantwortung schon immer gestellt und sich klar zu ihr bekannt. Der Bund und die Länder haben wiederum erkannt, dass sie die Städte und Gemeinden gesetzgeberisch und finanziell unterstützen müssen, damit Integration gelingt. Diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, war Anlass für die KommunalAkademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, eine Handreichung zur Politischen Bildung zu konzipieren, welche die "Integration vor Ort" unter die Lupe nimmt, Handlungsempfehlungen für Kommunen unterbreitet und Erkenntnisse für die Politische Bildung liefert.
Entstanden ist die Studie „Integration vor Ort. Herausforderungen. Erfahrungen. Perspektiven“, in der Prof. Dr. Volker Kronenberg von der Universität Bonn ebenso anschaulich wie praxisorientiert verdeutlicht, wie eng die Geschichte der Zuwanderung mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland verknüpft ist, welche Weichenstellungen vorgenommen wurden und wie der Stand der Integration heute ist. Die Handreichung analysiert die Entwicklung der Flüchtlingssituation seit 2015, erläutert den aktuellen europapolitischen und (völker)rechtlichen Rahmen sowie die politischen und rechtlichen Veränderungen in dieser Legislaturperiode. Im Mittelpunkt der Publikation steht insbesondere die Integrationsleistung der Kommunen: von ihrer Aufnahmebereitschaft und Unterbringungsleistung über ihr Quartiersmanagement, ihre Sprachschulungen und ihre Vermittlung von Kultur- und Wertevorstellungen bis zur Integration in den örtlichen Arbeitsmarkt. Ausgewählte Fall- und eindrucksvolle Praxisbeispiele sowie Interviews mit politisch Verantwortlichen runden das Bild ab und geben Einblicke in die gelebte Integration vor Ort. Handlungsempfehlungen des Autors, der KommunalAkademie und ihrer kommunalpolitischen Netzwerke zeigen Wege auf, wie die Integration in Kommunen, Kreisen und Regionen, nicht zuletzt durch Politische Bildung, weiter voran getrieben werden kann.
Inhalt
5 | Geleitwort
6 | Einleitung
Erkenntnisleitende Fragestellungen 6
Gliederung 7
Definitionen 8
Forschungsstand 10
Dank 10
Flucht und Vertreibung im nationalen und internationalen Kontext 12
14 | Ortsbestimmung der Gegenwart: Integrationspolitik in der Bundesrepublik Deutschland
Vertriebene, Gastarbeiter, Asylkompromiss 14
Der Richtungswechsel zum Ende des 20. Jahrhunderts 18
Integration und Zuwanderung in der aktuellen Legislaturperiode 23
Deutsche Integrationspolitik in der Dekade vor 2015 – Ein chronologischer Überblick 26
29 | Die aktuelle Flüchtlingspolitik
Europapolitische Dimensionen 29
Die Entwicklung der Aufnahmezahlen in den EU-Ländern 2014/2015 30
„Schengen” und „Dublin”: Die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU 34
Zeitstrahl der „Flüchtlingskrise” 2013-2016 35
Innenpolitische Dimensionen 36
Definitionen zur Unterscheidung von Flüchtlingsstatus, Asylberechtigung
und subsidiärem Schutz 40
42 | Herausforderungen der Integration in den Kommunen
Der institutionelle Rahmen der Flüchtlingsintegration vor Ort 42
Einschätzungen und Positionen der Verantwortlichen in den Kommunen 47
Die Herausforderungen der Integration: Unterbringung, Sprache/Bildung und Arbeitsmarkt 50
Der Weg vom Grenzübergang bis in die Kommune 50
Die Herausforderung der Unterbringung 52
Chancen des Quartiersmanagements/Stadtteilmanagements
für die Flüchtlingsherausforderungen 56
Die Herausforderung der Sprachschulung und die Integration in das Bildungssystem 58
Die Herausforderung der Integration in den Arbeitsmarkt 62
Die Methode des Risikomanagements der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement 70
72 | Fallbeispiel: „Ich bin ein Viernheimer” in Viernheim
76 | Fallbeispiel: „Work and Integration for Refugees (W.I.R.)” in Hamburg
78 | Fallbeispiel: „Soziallotsen” im Salzlandkreis
81 | Fallbeispiel: „Flüchtlingsfirma Anpacken” in Geestland
84 | Fallbeispiel: Integrationsprojekte in der Stadt Hennef
88 | Bilanz und Handlungsempfehlungen
98 | Interview: „Die Stimmung ist deutlich besser als vor einem Jahr.”
Dr. Gerd Landsberg
102 | Interview: „Die Flüchtlinge können sicherlich einen Impuls für die Verbesserung der Situation geben”
Dr. Ulf Rinne
106 | Interview: „Die Gewerkschaften leisten ihren Beitrag zum Gelingen des Zusammenlebens.”
Eva Welskop-Deffaa
110 | Interview: „Wir haben bei der dezentralen Unterbringung die Bürger mit einbezogen.”
Wilfried Block
112 | Annotierte Bibliografie
115 | Ausblick und Anhang
Ausblick 116
Integration durch Beschäftigung, Ausbildung und Arbeit in den Kommunen,
Ergebnisse und Empfehlungen eines Workshops des Günter Rinsche-Kreises und des Beirates Kommunalpolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. im September 2016 120
Übersicht der Publikationsreihe „Handreichungen zur Politischen Bildung” 124
Impressum 126
Bestellinformationen
Gedruckte Exemplare dieser Handreichung können telefonisch oder per E-Mail unter dem aufgeführten Kontakt der "KommunalAkademie" angefordert werden. Wir bitten angesichts der überschaubaren Auflage um Verständnis dafür, dass wir Printexemplare nicht unbegrenzt aushändigen können und verweisen in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit eines PDF-Downloads.
Titelbild: Titelmotiv: © Walter Reich/PIXELIO (CC BY-SA 3.0)
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Mit der Reihe „Handreichungen zur Politischen Bildung“ möchte die Politische Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung interessierte Bürgerinnen und Bürger über politische Entwicklungen informieren, Orientierungen in Sachfragen geben und das Interesse an politischer Mitwirkung stärken. Die Handreichungen verstehen sich als Grundlageninformationen zur Beteiligung an aktuellen politischen Diskussionen.
sipariş bilgileri
Die Handreichungen können telefonisch oder per E-Mail unter bestellung@kas.de bestellt werden.