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Monitor

Geopolitik im Südchinesischen Meer

Militärische Aufrüstung und Konsequenzen für Europa

Neben der Taiwan-Frage ist das Südchinesische Meer derzeit der geopolitische Hotspot im Indopazifik. Der ultimative Anspruch Chinas auf fast 90 Prozent des Seegebiets führt zu Territorialkonflikten mit den südostasiatischen Anrainerstaaten und heizt die Spannungen mit dem Machtrivalen USA in der Region an.

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Foto: Luftaufnahme zu Beginn der chinesischen Bebauung des Johnson South Reef auf den umstrittenen Spratly-Inseln im Jahr 2014

 

China hat im Südchinesischen Meer im letzten Jahrzehnt zahlreiche künstliche Inseln aufgeschüttet und zu militärischen Stützpunkten ausgebaut. Und es setzt den Prozess der Landgewinnung weiter fort. Das zunehmend repressive Vorgehen Chinas gegen Schiffe und Flugzeuge anderer Staaten in den umstrittenen Gebieten erhöht die Gefahr von Unfällen und könnte schnell zu einer militärischen Konfrontation führen. Die USA fordern die Achtung des internationalen Seerechts und die Einhaltung der Prinzipien der regelbasierten Ordnung. Dazu gehören offene und sichere See- und Handelswege. Für China geht es um strategische Tiefe zum Schutz seiner kritischen Infrastruktur in den Küstengebieten und um Machtprojektion im Pazifik. Das Südchinesische Meer hängt zudem eng mit der Taiwan-Frage zusammen: Sollte China Taiwan angreifen, würde das gesamte Seegebiet im Südwestpazifik zum Kriegsschauplatz werden.

Das Südchinesische Meer hat eine hohe strategische Bedeutung.  Etwa ein Drittel der weltweiten Rohöl-Exporte werden auf dem Seeweg durch das SCM transportiert, die wichtigsten Seerouten für Güter- und Rohstofftransporte von Europa und Afrika in Richtung Asien führen durch dieses Gebiet. Es verfügt über reiche Fischbestände und es werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Auf die Riffe und Atolle im SCM erheben neben China die Anrainerstaaten Vietnam, Malaysia, Brunei, die Philippinen und Taiwan Anspruch, ihre jeweiligen exklusiven Wirtschaftszonen überlappen sich teilweise oder ganz.

Seit 2012 hat China damit begonnen, einzelne Felsen, Riffe und Atolle im Südchinesischen Meer zu künstlichen Inseln aufzuschütten und mit Infrastruktur zu bebauen. Mittlerweile sind diese Inseln in vollwertige Militärbasen umgewandelt und gelten als ein wichtiges Instrument zur Durchsetzung des chinesischen Machtanspruchs in der Region. 

Lesen Sie den gesamten Monitor: „Geopolitik im Südchinesischen Meer: Militärische Aufrüstung und Konsequenzen für Europa“ aus unserer Reihe Sicherheit hier als PDF. 

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Jan Senkyr

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Referent Außen- und Sicherheitspolitik

jan.senkyr@kas.de +49 30 26996-3936

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