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„Wir sind verpflichtet“

Forum 20. Juli 1944: Polens Präsident beschwört das Erbe des 20. Julis 1944, um der Angst vor einem unbekannten Morgen zu begegnen

Der Präsident der Republik Polen, Bronisław Komorowski, hat für eine vertiefte europäische Integration und einen starken Zusammenhalt in Europa geworben. Angesichts der aktuellen Herausforderungen und der „Angst vor dem unbekannten Morgen“ brauche es klare solidarische Antworten. Besondere Bedeutung komme dabei der deutsch-polnischen Freundschaft zu. Er sprach von einem „Ring des Feuers“, der Europa derzeit gefährde: im Süden auf dem afrikanischen Kontinent durch Terrorismus, Armut und Vertreibung sowie im Osten durch die von Russland betriebene Destabilisierung.

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Komorowski, der anlässlich des einundsiebzigsten Jahrestages des Attentats auf Hitler in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin sprach, erinnerte an den langen Kampf um die Freiheit in Europa. Aus dem Mut der Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die ihren Einsatz für Recht und Gerechtigkeit mit dem Leben bezahlten, erwachse die Verpflichtung, alles zu tun, damit „wir uns in Europa und der Welt sowie in den gegenseitigen Beziehungen sicher fühlen“. Freiheit als Verantwortung wahrzunehmen, das müsse die Lektion für die Generation der Töchter und Söhne der Widerstandskämpfer sein.

„Zum Glück ist Freiheit ansteckend“, machte Komorowski den 300 Zuhörern Mut. Für ihn ist jede Form der Hilfe an die Ukraine ein starkes Signal auch an solche Länder, die sich ebenfalls gen Westen orientieren wollen. „So können wir unsere Hoffnung aufrecht erhalten, dass eines Tages auch Russland den Weg zur Modernisierung und Demokratisierung wiederfinden wird“.

Begrüßt worden war Komorowski von seinem engen Freund und Weggefährten Hans-Gert Pöttering. Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung bezeichnete den 20. Juli 1944 als „Stunde der Wahrheit“. Bis zum heutigen Tage werfe er die Frage nach dem Preis der Gerechtigkeit und dem Wert des eigenen Lebens auf. Der Mut der Attentäter habe es den Deutschen ermöglicht, einen neuen Anfang zu finden und verpflichte, den „Weg der Versöhnung, den Weg des Rechts und der Gerechtigkeit“ zu gehen, so wie ihn Konrad Adenauer konsequent gewiesen habe.

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