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Etkinlik içerikleri

2005 German-Jewish Exchange Program

arasında Dr. Markus Spieker

AJC-KAS Austauschprogramm - Besuch der Delegation vom 5. - 14. April 2005

"Ihr seid die 25. Gruppe, die an diesem Programm teilnimmt", diesen Satz haben wir oft gehört, 25 Mal mindestens. Noch ein Jubiläum also, in diesem Jahr, in dem sich so ziemlich alle wichtigen Jahrestage runden: 60 Jahre Auschwitz-Befreiung, 60 Jahre Kriegsende, 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen, 15 Jahre Deutschland, einig Vaterland. Und dann, dazwischen, das 25. "German Jewish Exchange Program", das weit mehr verrät über die "Normalisierung" der bilateralen Kontakte als die meisten Treffen auf diplomatischer Arbeitsebene.

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Wir, das sind elf "young leaders" - ein Etikett, an das sich die Enddreißiger unter uns erst gewöhnen müssen. Wir kommen aus Bundestagen und Landesparlamenten, aus Hochschulfakultäten, Medienanstalten und Großkonzernen. Das "Line-Up" auf der Gastgeberseite ist ganz ähnlich, der Altersdurchschnitt etwas höher. Auch für die AJC-Funktionäre gilt: sie tun es freiwillig. Der Kontakt zum alten Europa, vor allem Deutschland, ist ihr persönliches Anliegen, der Dialog ihre Leidenschaft.

Neun Tage dauert das Programm, so dicht und divers, dass es die mentalen Kapazitätsgrenzen beinahe übersteigt. Drei Städte besuchen wir: die politische Schaltzentrale Washington, die Kommerz- und Kulturmetropole New York, schließlich auch Boston, Mekka des neuenglischen Liberalismus. Auf die drei Stationen verteilen sich rund 30 Gesprächspartner und 30 Termine, u.a. beim Holocaust-Museum, an der Edel-Universität Brandeis, am Leo-Baeck-Institut, am State Department. Wer hätte gedacht, dass das Aktionsfeld des American Jewish Committee so facettenreich ist? Vergangenheitsaufarbeitung, Toleranztraining, Lobbyarbeit uvm. Uns beeindruckt der hohe Organisationsgrad, vor allem aber die Selbstverständlichkeit des Privatengagements. Der AJC schafft es, die eigene Klientel zu mobilisieren. Frei nach dem berühmtesten Bostonianer:

"Frag nicht, was der Staat für deine Gemeinschaft tun kann, sondern frag, was du für deine Gemeinschaft tun kannst?"

Natürlich liegen, trotz aller Normalisierungsrhetorik, die Schatten des Holocausts auch über diesem Austauschprogramm. Das "Wie konnte das passieren?" und das apodiktische "Nie wieder!" schwingt überall mit. Aber von einer Reduktion der deutsch-jüdischen Geschichte auf das Nazi-Inferno kann keine Rede sein. Der womöglich bewegendste Programmpunkt ist das sogenannte "Diplomatic Seder" im Kellergeschoss einer Bostoner Synagoge.

Emily Lipoff, eine Reform-Rabbinerin, zelebriert mit weit über 100 Diplomaten ein "Passover Meal". Sie erklärt die Stationen des Passa-Rituals und verknüpft dies mit einem Appell zur Völkerverständigung. Eine Delegation aus Ruanda berichtet vom elf Jahre zurückliegenden Genozid. Der KAS-AJC-Austausch, das spüren wir spätestens hier, ist eingebettet in einen globalen Kontext. Das betont auch Prof. Jeffrey Anderson von der Georgetown University, der das aktuelle transatlantische Szenario beschreibt:

Interventionismus à la Bush vs. interessensgeleiteter Pazisfismus à la Schröder/Chirac. "Amerikaner sind vom Mars, Europäer von der Venus", zitiert er seinen Kollegen Robert Kagan, erläutert aber auch, warum er den diplomatischen Drift der beiden Kontinente für reversibel hält.

Es sind nicht die Expertengespräche, die den tiefsten Eindruck hinterlassen, sondern die individuellen Kontakte. "Home Hospitality" heißen die Abende, an denen wir in Kleingruppen Privatbesuche machen. Eine Gastgeberin, gelernte Psychotherapeutin, hat ein Buch über "Eva und den Apfel" geschrieben; sie erklärt den Genesis-Sündenfall sexualpsychologisch.

An einem anderen Abend doziert ein gelernter Mediävist über milleniaristische Bewegungen: die Geißlerzüge, Hitlers Jahrtausendreichs-Wahn, die 1999-Apokalyptiker. Am Ende tauschen wir Visitenkarten aus. Nicht als höfliche Erfüllung eines protokollarischen Rituals, sondern aus persönlicher Neugier. Wir wollen die Kontakte fortsetzen, am liebsten schon in zwei Monaten. Dann werden die Jubiläumsfeierlichkeiten fortgesetzt. Nach einem festlichen Empfang zu Beginn der Reise mit mehr als 80 ausgewählten Teilnehmern aus dem politischen Washington wird dann noch einmal in Berlin mit einer großen Veranstaltung an das Jubiläum erinnert; jeweils 100 ehemalige Teilnehmer am Austauschprogramm von beiden Seiten werden dazu erwartet. "25 Jahre German-Jewish-Exchange Program": der Anlass ist die Doppel-Feier auf jeden Fall wert.

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