Am 7. Und 8. November veranstaltete das Politische Bildungsforum Thüringen zwei Lesungen mit dem Autor Michale G. Fritz. Passend zu den jüdisch-israelischen Kulturtagen in Thüringen stellte er sein Buch „Meinen Apfelstrudel sollten Sie sich nicht entgehen lassen – Schalom, Begegnungen in Israel“ vor.
Michael Fritz hat bereits als Kind in der DDR am Freitag im Radio israelisch-jüdische Musik gehört und er ist begeistert vom Land Israel, da es das Ursprungsland Christi ist und dieser dort gewirkt hat, aber auch auf eine noch längere Geschichte zurückblicken kann.
Es war an beiden Abenden schnell klar, dass es sich nicht um reine Lesungen handeln wird. Vielmehr erzählte Fritz von seinen Reisen nach Israel, seinen Gefühlen, spirituellen Erfahrungen und vorallem seinen Begegnungen mit Menschen- egal ob in der Wüste oder in der Großstadt. Immer wieder baute er in diese Erzählungen Textpassagen aus seinem Buch mit ein, wodurch die Zuhörer/innen einen tiefen Einblick in Fritz´Erfahrungen erhielten.
Zum Beispiel erzählte er von der Begegnung mit einem Beduinen, mit dem er die Taufstelle Christi besucht hat und anschließend bei ihm zu Gast war. Oder auch wie er im Toten Meer geschwommen ist. Er ging dabei auf aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen vor Ort ein, wie etwa die Grenzmauer zum Gazastreifen oder auch, dass die Migrationspolitik Deutschlands für die Menschen vor Ort im Hinblick auf sicherheitspolitische Bedenken nur schwer nachvollziehbar ist.
Generell müsse man den Menschen in Israel neugierig und nicht belehrend entgegentreten. Israel sei ein Land mit vielen politischen Konflikten und Debatten, ein übergroßer Konsens bestehe nur in der Frage, dass sich ein zweites Auschwitz nicht wiederholen dürfe.
Fritz berichtete auch, dass Christen zunehmend das Land verließen, da das Zusammenleben mit Juden und Moslems für sie schwierig sei. An dieser Stelle ging er noch einmal darauf ein, inwiefern die Christen Israel geprägt haben.
Am 7. November begleitete Aaron Mayr die Veranstaltung in Erfurt. Er begrüßte das Publikum und moderierte im Anschluss gemeinsam mit Fritz das Gespräch. Hier wurde zum Beispiel nach der Rolle der orthodoxen Juden gefragt. Die Zuhörer gingen aber auch auf ihre eigenen Erfahrungen mit anderen Juden und auf das Problem des Antisemitismus ein. Die Teilnehmer zeigten auch Interesse daran, wie die Stellung der Frau in Israel sei. Michael Fritz antwortet hierauf, dass diese in Israel den Männern rechtlich gleichgestellt sind.
Am 08.11.2022 fand die Lesung im Rahmen des Nordhäuser-Gesprächs statt. Landesbeauftragte und Leiterin des PBF Thüringen Maja Eib eröffnete die Veranstaltung, begrüßte die Teilnehmer und thematisierte die jüdisch-israelischen Kulturtage, sowie die Bedeutung sich gegen Antisemitismus und Diskriminierung und für Toleranz und Gleichberechtigung zu engagieren. An diesem Abend wurde das anschließende Gespräch von Carola Böck moderiert. Themen waren Frauenrechte, Modernisierung, Religion sowie aktuell politische Debatten wie z.B. die kürzlichen Wahlen. Unter den Teilnehmern waren einige, die selbst schon einmal in Israel waren und somit gezielte Rückfragen stellten, so z.B. der ehemaliger Schirmherr des Nordhäuser-Gesprächs und Oberbürgermeister a.D. Dr. Klaus Zeh.
Zum Abschluss gab es an den beiden Abenden die Möglichkeit das Buch von Michael G.Fritz zu erwerben und signieren zu lassen.
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