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Arbeitslosigkeit unter inklusionstheoretischer Betrachtung. Ein Feldexperiment

Zusammenfassung der Dissertation

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Thomas Köster

Volkswirtschaftslehre

Universität Paderborn

Ansatz

„Die Hauptsache muß als Hauptsache behandelt werden. Die Vermeidung der Arbeitslosigkeit ist ein zentrales Problem der Wirtschaftspolitik auch im Hinblick auf die Erhaltung der Freiheit - heute ganz besonders“ (Eucken 1990)

Auch intuitiv ist Arbeitsmarktteilhabe für viele Menschen positiv besetzt. Diesen Gedanken greift Edmund Phelps auf, wenn er sich dem Problem der natürlichen Arbeitslosigkeit widmet. Aus dem Gedanken, dass soziale Inklusion ausschließlich über die Teilhabe am ökonomischen System erreicht werden kann, formuliert er seine Kritik an Sozialstaatsystemen, die eine Teilhabe am ökonomischen System behindern. Der Ansatz soziale Inklusion aus dem Wert oder der Würde von Arbeit abzuleiten, widmet sich auch das vorliegende Dissertations-projekt. Verspüren demnach gerade Langzeitarbeitslose ein erhebliches Defizit soziokultureller Teilhabe? Oder kann gesellschaftliche Teilhabe auch auf anderen Wegen, insbesondere durch wohlfahrtsstaatliche Absicherungen und monetäre Transfers, realisiert werden?

Situation in Deutschland

Teilhabe am Arbeitsmarkt gelingt nicht immer. Die verfestigte Arbeitslosigkeit ist im Verlauf der Jahrzehnte deutlich angestiegen und verharrt auch in den letzten Jahren auf hohem Niveau. Ein hoher Bestand an Sockelarbeitslosigkeit findet auch bei guter Konjunktur nicht den Weg in Beschäftigung. Hinter der offiziellen Arbeitslosenstatistik öffnet sich ein noch größeres Feld von vielfältigen Sozialtransfers für Menschen die den Weg in reguläre, auskömmliche Beschäftigung nicht gefunden haben. Dazu zählen das Wohngeld, der Kinderzuschlag, aber insbesondere das SGB II - Leistungssystem „Hartz 4“. Etwa 8 Millionen Menschen in Deutschland sind auf solche Leistungen angewiesen. Dabei verfolgen die Sozialsysteme verscheiden Ziele, erst jüngst wurde eine weiteres sozialpolitisches Ziel, die Lohngerechtigkeit, verankert. Nicht selten entstehen durch die Häufung von sozialpolitischen Zielen Zielkonflikte. Wenn Arbeitsmarktteilhabe jedoch tatsächlich eine solche Schlüsselrolle zufällt, dann stellen eine Millionen Menschen, die seit Beginn der Statistik im Jahr 2005 auf Hartz-4-Leitungen angewiesen sind eine besondere Herausforderung dar. Denn gerade die Gruppe der Langzeitarbeitslosen droht dauerhaft exkludiert zu sein.

Qualitative Studie

In der Arbeit soll diesem Problem durch Interviews empirisch nachgegangen werden, um so die beiden Thesen „Nur Arbeitsmarktteilhabe ermöglicht soziale Inklusion“ bzw. „Inklusion ist auch bei Langzeitarbeitslosigkeit gesichert“ zu prüfen, zu bewerten und mit Blick auf sozialpolitische Reformen zu diskutieren.

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