Institutioneller Wettbewerb und ökonomische Integration im postsowjetischen Raum – eine ordnungsökonomische und empirische Analyse (Arbeitstitel)

Kernaussagen

• Ähnlich wie innerhalb der EU findet der Regulierungswettbewerb auch innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion statt
• Die Ebenen, auf denen der Regulierungswettbewerb innerhalb der EWU stattfindet, sind diffuser als im Fall der EU
• Die Eurasische Wirtschaftsunion ist, im Gegensatz zu den früher initiierten Integrationsinitiativen, eine in der Praxis funktionierende Integration

Folgerungen

• Die Entstehung der Eurasischen Institutionen wie die Eurasische Wirtschaftskommission führt zur politischen Stabilisierung der Integration
• Die Mitgliedstaaten können seit der Gründung der EurAsEC und EEU auf eine institutionelle Infrastruktur zurückgreifen, die dazu beiträgt Krisensituationen abzufedern
• Die Eurasische Wirtschaftsunion hat das Potential einer der größten Binnenmärkte weltweit zu werden

Erläuterung

In der Dissertation wird das Zusammenspiel zwischen der wirtschaftlichen Integration und dem Regulierungswettbewerb untersucht. Das Untersuchungsgebiet bezieht sich vor allem auf den Eurasischen Raum, wo in den letzten zehn Jahren intensive Integrationsprozesse stattgefunden haben: die Gründung der Zollunion und der Eurasischen Wirtschaftsunion zwischen Russland, Kasachstan, Belarus und neuerdings auch Armenien. Die Eurasische Wirtschaftsunion ist ein wichtiges Forschungsobjekt, denn sie hat das Potential einer der größten weltweiten Binnenmärkte zu werden. Im Rahmen der Arbeit konnte u. a. ermittelt werden, dass nach der Integration die Unternehmensbesteuerung in den Mitgliedstaaten signifikant gesunken ist. Dies deutet zugleich daraufhin, dass die Integration auch in der Praxis stattfindet. Diese Feststellung ist im Fall der Eurasischen Integration keine Selbstverständlichkeit, denn die vielen früheren Eurasischen Integrationsinitiativen sind meistens nicht in die Praxis umgesetzt worden.