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Kernaussagen Alexander Heß

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Wirtschaftskrisen im Spiegel der Österreichischen Konjunkturtheorie: Wirtschaftsgeschichte und Theorieentwicklung

Kernaussagen

  • Die Österreichische Konjunkturtheorie (ABCT) ist zur Erklärung einzelner Aspekte aktueller Konjunkturphänomene und ihrer komplexen Zusammenhänge geeignet.
  • Es lohnt sich den Erklärungsgehalt dieser Theorie für die heutigen Konjunkturverläufe zu analysieren, wobei insbesondere der institutionelle Geltungsbereich der ABCT, ihre Voraussetzungen und Grenzen zu ergründen sind.

Wirtschaftspolitische Auswirkungen / Empfehlungen

  • Zurückhaltung bei den fiskal- und geldpolitischen Interventionen des Staates, um so insbesondere expansionsbedingte Überhitzungen der Konjunktur zu vermeiden, in deren Nachfolge i. d. R. größere Rezessionen entstehen.
  • In Zeiten, in denen nachhaltiges Wirtschaften vermehrt in den Fokus von Politik und Wirtschaft rückt, gleichzeitig aber eine stark expansive Geldpolitik seitens der Zentralbanken betrieben wird, ist es umso wichtiger, die möglichen langfristigen Auswirkungen einer solchen Geldpolitik kritisch zu reflektieren und zu diskutieren.

Erläuterung

Spätestens seit dem Ausbrechen der Finanzkrise ab 2008 und der anschließenden rasanten Entwicklung zu einer Weltwirtschaftskrise erleben die Ideen der Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie sowie deren Konjunkturtheorie („Austrian Business Cycle Theory“, kurz ABCT) eine wissenschaftliche und öffentliche Renaissance.

Das Ziel des Dissertationsprojektes ist es, ein „Match“ zwischen der ABCT und den wirtschaftshistorischen Ereignissen ausgewählter Krisen auszuloten und mittels dieser Verschmelzung zwischen Theorie und Wirtschaftsgeschichte zu neuen Erkenntnissen auf beiden Gebieten zu gelangen. Im Zuge der gegenwärtigen Finanzkrise sind eine Reihe von Neuinterpretationen der Großen Depression formuliert worden, etwa von Barry Eichengreen in „Die großen Crashs 1929 und 2008: Warum sich Geschichte wiederholt“. Innerhalb der Dissertation sind zunächst diese Neudeutungen zu systematisieren und anschließend die Bedeutung der ABCT mit dem gewonnenen historischen Abstand und Erkenntniszuwachs neu festzustellen. Diese Erkenntnisse über die Relevanz und die gegebenenfalls notwendigen Anpassungen der ABCT sollen darauffolgend an zwei modernen Krisen getestet werden.

Aus den Resultaten des Projektes sollen sowohl ein Wirtschaftshistoriker als auch ein für die ABCT aufgeschlossener Konjunkturtheoretiker profitieren können. Dem Wirtschaftshistoriker wird ermöglicht, für sich neue kausale Zusammenhänge zu erkennen, welche mithilfe der ABCT ausfindig gemacht werden. Der Konjunkturtheoretiker soll seinerseits infolge der wirtschaftshistorischen Analysen mögliche institutionelle Voraussetzungen und epistemische Grenzen der ABCT erkennen können. Sowohl tradierte Interpretationen wichtiger Krisen wie der Großen Depression als auch die über 100 Jahre zurückreichende ABCT können damit wesentliche Impulse erfahren.

Das Projekt hat auch einen wirtschaftspolitischen Impetus: Gerade für die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft ist es mit Blick auf die heutigen Probleme in Europa und darüber hinaus entscheidend, dass die in dieser Wirtschaftsordnung auftretenden makroökonomischen Krisen künftig möglichst in beschränkterem Maße auftreten und, sollten sie doch massiv ausbrechen, seitens der Wirtschaftspolitik möglichst früh erkannt und mit gut gewählten und maßvollen Instrumenten behandelt werden.

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